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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Frankreich

Geschrieben am 20-11-2007

Mainz (ots) - Frankreich versinkt im Chaos, doch vom Präsidenten
ist weder etwas zu hören noch zu sehen. Das hat seinen Grund, denn
was wir derzeit erleben, ist seine erste Machtprobe mit den
Gewerkschaften. Da will er sich nicht in der ersten Reihe
verschleißen. Sarkozy hat der Nation eine strahlende Zukunft
versprochen, die er auch dadurch schaffen will, dass er viele alte,
teure Zöpfe abschneidet. Es kommt nicht von ungefähr, dass er sich
dafür als erstes die Eisenbahner ausgesucht hat. Denn deren
Versorgungsprivilegien reizen selbst altlinke Aktivisten bis aufs
Blut. Der globale Wettbewerb geht auch an der "Grande Nation³ nicht
vorbei, doch sie ist längst nicht so gut darauf vorbereitet wie zum
Beispiel Deutschland. Um das zu ändern, bedarf es aber eines
grundsätzlichen Wandels. Der Versuch, den Eisenbahnern die
Privilegien zu kappen, ist also nichts anderes als ein Test für
massive Einschnitte bei vielen anderen Berufsgruppen. Sarkozy hat
seinen Wahlkampf mit der Ankündigung geführt, Frankreich durch eine
grundlegende Reform fit für die Zukunft zu machen. Damit hat er
gewonnen, jetzt muss er Ernst machen. Die parlamentarische Opposition
hat er sich gefügig gemacht, indem er sie in seine Regierung aufnahm.
Jetzt wollen die großen Gewerkschaften, wie schon so oft, diese Rolle
übernehmen. Es wäre Frankreich zu wünschen, dass Sarkozy hart bleibt,
denn sein Kurs stimmt. Doch geschlossene Schulen, Universitäten und
Krankenhäuser, jeden Tag hunderte Kilometer Stau in einer Metropole
wie Paris, die ohne die Metro nicht funktionieren kann, können die
Stimmung bei den Menschen schnell kippen lassen. Sarkozy spielt also
ein riskantes Spiel, aber es bleibt ihm wohl kaum etwas anders übrig,
wenn er Wort halten will.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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