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Stuttgarter Zeitung: IG-BCE-Chef Hubertus Schmoldt mahnt Gewerkschaften zu größerer Geschlossenheit

Geschrieben am 18-11-2007

Stuttgart (ots) - STUTTGART. Der Chef der Gewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (BCE), Hubertus Schmoldt, hat die
Arbeitnehmerorganisationen dazu aufgerufen, sich wieder stärker der
SPD zuzuwenden. "Jede Gewerkschaft muss sich darüber im Klaren sein:
Ohne Politik ist vieles von dem, was wir an Lebens- und
Arbeitsbedingungen verändern wollen, eben nicht veränderbar", sagte
er im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Montagausgabe). Dazu
brauche man Brücken, wie sie DGB-Chef Michael Sommer auf dem
SPD-Parteitag gebaut habe, "insbesondere zu der Partei, von der man
nach vielen Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit weiß, dass die
Beziehungspunkte enger sind und dass es mehr Verständnis für
Positionen der Gewerkschaften gibt". Er hoffe, dass die Annäherung an
die SPD nachhaltig sei.

Nachdem die IG Metall eine neue Führung gewählt hat, erwartet der
IG-BCE-Chef auch ein geschlosseneres Auftreten gegenüber der
Bundesregierung als in den vergangenen Jahren, als sich führende
Vertreter von IG Metall und Verdi verstärkt der Linkspartei zugewandt
hatten: "Ich glaube, dass dem neuen IG-Metall-Vorstand sehr bewusst
ist, dass die gewerkschaftliche Position in der Politik eine größere
Chance hat, wenn wir sie gemeinsam und mit entsprechendem Nachdruck
vertreten", sagte Schmoldt. "Somit muss man gemeinsame Positionen
finden, was in der Vergangenheit bei bestimmten Themen schwierig
war." Er hoffe, dass dies künftig leichter sein werde. "Je
geschlossener wir auftreten, umso größer sind unsere Chancen",
betonte der Vorsitzende. Auch sprach er von einem weiteren
Modernisierungsbedarf der Gewerkschaften. "Wir müssen auf die neuen
Herausforderungen Antworten finden. Wir müssen auch bereit sein, neue
Wege zu gehen - Wege, die unbequem sein mögen und die vor der eigenen
Mitgliedschaft zunächst erklärungsbedürftig sind", sagte er.
Der Union warf Schmoldt vor, etwa beim Thema Post-Mindestlohn
"Politik gegen die Menschen und an deren Empfindungen vorbei zu
machen". Es sei völlig unverständlich, dass trotz gegebener Zusagen
das Gegenteil gemacht werde. Die Leiharbeit wiederum habe ihre
Berechtigung als Flexibilisierungsinstrument. "Der Missbrauch ist
jedoch nicht zu übersehen und nicht hinnehmbar", sagte Schmoldt. "Die
Leiharbeit muss eingegrenzt und zurückgedrängt werden." Bei der Rente
streite seine Gewerkschaft für einen Korridor von 60 bis 67 Jahren.
"Wir würden gerne das 65. Lebensjahr als Eckdatum behalten", sagte
er. Wer könne und wolle, arbeite bis 67. Die anderen sollten mit den
drei Instrumenten Teilrente, Zeitguthaben und einer Nachfolgeregelung
für die Altersteilzeit gefördert werden.

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/48503
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_48503.rss2

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1132


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