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Gemeinsame Presserklärung der WAZ Mediengruppe und der Internationalen Journalistenvereinigung IFJ/ WAZ Mediengruppe und IFJ wollen extremistischen Medienkampagnen in Bulgarien entgegen treten

Geschrieben am 16-11-2007

Essen (ots) - Mit Blick auf die Kritik an einigen Titeln der
Zeitungsgruppe Bulgarien hat Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ
Mediengruppe, den Generalsekretär der Internationalen
Journalistenvereinigung IFJ, Aidan White, um Beratung gebeten. Aidan
White, dessen Rat die WAZ-Gruppe gerne annimmt, ist der
glaubwürdigste und kompetenteste Kenner der Mediensituation in diesen
komplexen Gesellschaften. Die IFJ hatte kürzlich gegen einen
inakzeptablen Übergriff der nationalistischen Partei Ataka gegen
unsere Redaktionen in Bulgarien protestiert. Ataka-Vertreter hatten
im März das Verlagsgebäude der Zeitungsgruppe Bulgarien in Sofia
erstürmt, Redakteure bedroht und deren Fotos und Handynummern im
nationalistisch-radikalen TV-Sender Skat veröffentlicht.

Mit der IFJ hat die WAZ-Gruppe im Juli als erster Verlag weltweit
ein "Rahmenabkommen zur Verteidigung und Förderung von
Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und guter Arbeitsbeziehungen"
unterzeichnet. Heute haben die beiden Partner eine weitere
Zusammenarbeit beschlossen. Sie wollen Intoleranz bekämpfen und jenen
Medien entgegen treten, die Hass und nationalistische Spannungen
schüren.

Im Besonderen planen WAZ-Gruppe und IFJ, auf Ereignisse in
Bulgarien zu reagieren, bei denen Medien, einschließlich der
Zeitungen der WAZ, kritisiert wurden, weil sie Hasskampagnen
skrupelloser Nationalisten in der Debatte um den "Mythos von Batak"
unterstützten. Die Auseinandersetzung brach aus, als die Historikerin
Marina Baleva einen Forschungsbericht über das Batak-Massaker von
1876 vorlegte, der die offiziellen Darstellungen der Geschehnisse als
einen heroischen nationalen Aufstand gegen das Osmanische Reich in
Frage stellte. Marina Baleva wurde umgehend Ziel einer aufgebrachten
Kampagne von extremen Nationalisten. Sie lebt jetzt in Deutschland
und hat, wie berichtet wird, nach heftiger Kritik an ihrer Person und
Todesdrohungen Angst, nach Bulgarien zurückzukehren.

Zwei bulgarische Zeitungen der WAZ - "24 Stunden" und "Dneven
Trud" - wie auch andere Medien des Landes wurden für eine tendenziöse
Berichterstattung kritisiert, nachdem sie über die Angelegenheit
berichtet hatten. "Die Debatte ist über die Standards eines robusten,
demokratischen Austausches hinausgewachsen, wenn eine Atmosphäre der
Einschüchterung geschaffen wird, die jemanden dazu bringt, das Land
zu verlassen", sagen WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach und
IFJ-Generalsekretär Aidan White in einer gemeinsamen Presseerklärung.
"Wenn Fehler gemacht wurden, müssen sie korrigiert werden. Vor allem
muss der Tonfall der Berichterstattung zu freier Meinungsäußerung und
Toleranz ermutigen", betonen beide.

"Journalisten und Medien müssen gleichermaßen aufpassen, nicht
unwissentlich zum Transportmittel für Intoleranz und Hass zu werden.
Die bulgarischen Medien sind am besten, wenn sie professionell
arbeiten, was wiederum bedeutet, unparteiisch zu sein. Sie müssen
fair berichten und gegenläufigen Meinungen eine Stimme geben - auch
wenn einige Leute diese Meinungen befremdlich finden", so Bodo
Hombach weiter.

Sowohl Bodo Hombach als auch Aidan White sind unverblümte Kritiker
extremistischer politischer Bewegungen, die versuchen, Medien für
nationalistische Spaltung und Intoleranz auf dem Balkan zu
missbrauchen. "Wir haben bittere Erfahrungen damit gemacht, wie
parteiische Berichterstattung von skrupellosen politischen Gruppen
ausgenutzt werden kann", erklären sie. "Wir tun, was wir nur können,
um sicherzustellen, dass Medien pluralistisch arbeiten und dass der
Journalismus informativ, ethisch einwandfrei und professionell
bleibt. Wir werden in Bulgarien zusammenarbeiten, um sicherzustellen,
dass die Medien eine Plattform für alle bieten - ohne Angst oder
Gefälligkeit für jemanden."

Noch vor Ende des Jahres werden IFJ und WAZ Mediengruppe ein
Treffen von Journalisten und Vertretern der Geschäftsführung jener
Länder organisieren, in denen das Unternehmen tätig ist. Ziel:
gemeinsame Aktionen zu planen, die den Journalismus in der Region
stärken.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Paul Binder
WAZ Mediengruppe
Unternehmenssprecher
Friedrichstraße 34-38
45128 Essen
Tel. ++49 (0) 201 / 8 04 8860
Fax ++49 (0) 201 / 8 04 8862
E-Mail: p.binder@waz.de


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