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NABU-Bundesvertreter wählen Tschimpke für weitere vier Jahre zum Präsidenten - Tschimpke: Kein Klimaschutz ohne Naturschutz

Geschrieben am 11-11-2007

Berlin (ots) - Hamburg - Olaf Tschimpke ist der alte und neue
NABU-Präsident. Die NABU-Delegierten wählten ihn am Samstagabend auf
der Bundesvertreterversammlung in Hamburg mit der großen Mehrheit für
weitere vier Jahre ins Amt. Der 51 Jahre alte Diplom-Geograf ist seit
2003 Chef des NABU. Vor seiner Wahl zum Präsidenten war Tschimpke
insgesamt 18 Jahre als Landesgeschäftsführer und Vorsitzender des
NABU Niedersachsen tätig. Auch das NABU-Präsidium wurde in der
bisherigen Zusammensetzung wiedergewählt.

Angesichts der aktuellen Diskussionen über die Folgen des
Klimawandels und des dramatischen Artensterbens forderte Tschimpke
ein neues ökologisches Werte- sowie ein nachhaltiges
Wirtschaftssystem. "Der Erhalt von Landschaften und Ökosystemen und
ihrer Lebewesen darin ist genauso wichtig wie der Kampf gegen den
Klimawandel. Das heißt weg von Energieverschwendung und ungehemmtem
Ressourcenverbrauch hin zu umweltverträglicheren Energieformen und
sparsameren Fahrzeugen", so Tschimpke. Ein neues
Weltklimaschutzabkommen müsse daher eng mit den Zielen der Konvention
zum Erhalt der biologischen Vielfalt verknüpft werden. Deutschland
könne hier als Gastgeber der Weltnaturschutzkonferenz im kommenden
Jahr einen bedeutenden Beitrag leisten.

Ein Schwerpunkt der Bundesvertreterversammlung war eine
zukunftsfähige Energiepolitik. Mit Blick auf die bevorstehende
Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) forderte der NABU
ökologische Mindeststandards für den Anbau von Energiepflanzen. So
müsse der Maisanteil beim Anbau von Energiepflanzen für die
Biogaserzeugung auf maximal 50 Prozent begrenzt und eine mindestens
dreigliedrige Fruchtfolge eingehalten werden.

Der NABU-Präsident kritisierte vor allem die Länder Hessen und
Niedersachsen für ihre Bundesratsinitiative zur Zusammenlegung und
Vereinfachung der europäischen Naturschutzrichtlinien. Ohne FFH- und
Vogelschutzrichtlinie und das daraus entstehende Netz Natura 2000
werde der notwendige Schutz von bedrohten Säugetieren und Vögeln
nicht erreicht. Der NABU begrüßte dabei die Haltung der
Bundesregierung. "Bundeskanzlerin Merkel und Bundesumweltminister
Gabriel haben mehrfach klargestellt, dass die Initiative der Länder
für den Standort Deutschland mehr als kontraproduktiv wäre. Wer an
den Grundlagen des Naturschutzes rüttelt, gefährdet die nach Meldung
der Natura 2000-Gebiete jetzt endlich erreichte Rechts- und
Planungssicherheit für Investoren und Kommunen", so Tschimpke.

Darüber hinaus appellierte der NABU-Präsident an die
Bundesregierung, beim Nationalen Naturerbe standhaft zu bleiben. Die
Entscheidung der Regierungskoalition, 125.000 Hektar national
bedeutsamer Naturschutzflächen langfristig für den Naturschutz zu
sichern, dürfe nicht am Widerstand der Länder scheitern. Diese wollen
bei den Bund-Länder-Verhandlungen Ende November von der
Bundesregierung einen Verzicht auf entsprechende Naturschutzauflagen
wie z.B. bei der Waldwirtschaft erwirken.

Die NABU-Delegierten verabschiedeten Resolutionen zum Gewässer-
und Meeressäugerschutz sowie zur Fehmarnbeltbrücke. Darin forderten
sie von der Bundesregierung einen Verzicht auf den weiteren Ausbau
von Elbe, Weser und Ems sowie einen verbesserten Schutz von
Meeressäugetieren in Nord- und Ostsee. Erneut appellierten die
NABU-Vertreter an die EU und die Regierungen von Deutschland und
Dänemark, den Bau einer festen Fehmarnbeltquerung aufzugeben. Darüber
hinaus forderten sie ein sofortiges Moratorium für den Bau neuer
Kohlekraftwerke. Insgesamt sind in Deutschland zurzeit 24 neue
Kohlekraftwerke geplant. Diese würden rund 200 Millionen Tonnen
Kohlendioxid pro Jahr zusätzlich in die Luft blasen.

Zum Auftakt der NABU-Bundesvertreterversammlung am
Samstagvormittag hatten bereits rund 200 Delegierte aus 16
Bundesländern in der Hamburger Innenstadt für mehr Klimaschutz
demonstriert. Während eines Protestzuges durch die Spitalerstraße vom
Hauptbahnhof bis zum Gerhard-Hauptmann-Platz forderten sie die vier
großen Energiekonzerne Vattenfall, E.ON, EnBW und RWE auf, keine
Kohlekraftwerke mehr zu bauen und stärker in Erneuerbare Energien zu
investieren. Hierzu brachten die NABU-Vertreter aus dem ganzen
Bundesgebiet volle Kohlensäcke mit nach Hamburg und schichteten diese
vor der Vattenfall-Filiale in der Spitalerstraße auf.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, mobil 0173-9306515


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