"Was lange währt, wird endlich gut": Die Reform des Unterhaltsrechts kommt
Geschrieben am 09-11-2007 |
Berlin (ots) -
Zur heutigen Verabschiedung der Unterhaltsrechtsreform durch den Deutschen Bundestag erklärt Christiane Reckmann, Vorstandsvorsitzende des Zukunftsforum Familie e.V.:
Wir halten es für richtig, dass mit dem nun verabschiedeten Gesetz die Unterhaltsansprüche der Kinder endlich vorrangig behandelt werden. Wenn nach einer Scheidung oder Trennung das Geld knapp ist, müssen die begrenzten Mittel zunächst den Kindern zugute kommen, die (noch) nicht für sich selbst sorgen können.
Überfällig finden wir auch, dass Mütter und Väter, die Kinder betreuen, den gleichen Anspruch auf Betreuungsunterhalt haben - egal, ob sie verheiratet waren oder nicht. Das Gesetz sieht vor, dass Betreuungspersonen für zunächst drei Jahre nach der Geburt eines Kindes Anspruch auf Unterhalt haben. Eine Verlängerung ist "nach Billigkeit" möglich. Hier hat also eine Angleichung der Ansprüche von Verheirateten und Unverheirateten nach unten stattgefunden. Prinzipiell begrüßen wir die stärkere Betonung der Eigenverantwortung in und nach einer Ehe oder eheähnlichen Lebensgemeinschaft. Aus unserer Sicht muss aber darauf geachtet werden, dass Faktoren wie das tatsächliche Vorhandensein von - qualitativ guten - Betreuungsmöglichkeiten und die realen Chancen, wieder in das Arbeitsleben einzusteigen, angemessen berücksichtigt werden.
Schließlich begrüßen wir, dass durch eine Übergangsregelung sichergestellt wird, dass der neue Mindestunterhalt, der sich am steuerlichen Freibetrag für das sächliche Existenzminimum eines Kindes orientiert, die bisherigen Regelbeträge (West) nicht unterschreitet. Eine materielle Schlechterstellung von Kindern hinsichtlich der Höhe des Unterhalts hätte aus unserer Sicht einen Widerspuch zum Vorrang des Kinderwohls dargestellt.
Das neue Unterhaltsrecht, das ab Anfang Januar 2008 gelten wird, trägt für uns der heutigen Vielfältigkeit familiärer Lebensformen Rechnung. Es trägt dazu bei, die Situation auch von Zweitfamilien zu verbessern, die immer häufiger gegründet werden.
Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigungen von Mütterzentren und Elterninitiativkindergärten organisiert.
Originaltext: Zukunftsforum Familie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60410 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60410.rss2
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