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Philologenverband: SPD bereitet Schulkampf zur Abschaffung der Gymnasien vor / Meidinger: Versuch zur Entmündigung der Eltern

Geschrieben am 01-11-2007

Berlin (ots) - Sehr besorgt hat sich der Bundesvorsitzende des
Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Heinz-Peter Meidinger, zur
künftigen Schulpolitik der SPD nach dem Hamburger Parteitag geäußert.
"Mit dem Beschluss zur Einführung einer Einheitsschule von Klasse 1
bis 10 hat sich die SPD nun bundesweit nicht nur auf eine radikale
Strukturreform, sondern auch auf die Abschaffung aller bisherigen
Schularten einschließlich der Gymnasien festgelegt," sagte Meidinger.

"Damit stehen wir in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach
vor einem neuerlichen lähmenden und äußerst polarisierenden
Schulkampf, wie wir ihn schon einmal in den 70er Jahren in den
Auseinandersetzungen um die Gesamtschule erlebt haben. Die SPD trägt
die Verantwortung dafür, wenn der bisherige Konsens in der
Kultusministerkonferenz, in den bestehenden Schulen die individuelle
Förderung zu intensivieren, hinfällig wird und statt konkreter
Reformen nun wieder ideologische Auseinandersetzungen dominieren
werden."

Der DPhV-Bundesvorsitzende bezeichnete es als "Grundfehler" der
gegenwärtigen sozialdemokratischen Bildungspolitik, dass sie soziale
Gerechtigkeit nicht über verbesserte Schulleistungen bildungsferner
Schichten, sondern durch erzwungene Egalisierung erreichen wolle.
"Nicht mehr Chancengerechtigkeit durch Frühförderung ist das erklärte
Ziel vieler Bildungspolitiker in den Reihen der SPD, sondern eine
Gleichheit der Ergebnisse, sprich: das Abitur für fast alle in einer
Schule für fast alle unter Vernachlässigung von Niveau und Qualität",
sagte Meidinger.

Der Verbandschef erinnerte daran, dass eine konsequente
Verwirklichung des Prinzips der bestmöglichen individuellen Förderung
an allen Schularten zu größeren Differenzen bei den
Leistungsergebnissen führen würde: "Wer glaubt, durch eine
Abschaffung der Gymnasien und eine Benachteiligung leistungsstärkerer
Schüler ein gerechteres Schulsystem schaffen zu können, der irrt. Zum
einen werden sich vermögende Eltern die Nivellierung des staatlichen
Schulsystems nicht bieten lassen und auf Privatschulen ausweichen wie
in England und den USA, zum anderen nimmt man in einer Einheitsschule
den Kindern bildungsferner Schichten gerade die Möglichkeit zum
sozialen Aufstieg, die so viele von ihnen in den letzten Jahrzehnten
und Jahren erfolgreich genutzt haben. Wer Eltern und Kindern die
Möglichkeit zur Wahl einer weiterführenden Schulart nimmt, versucht
sie zu entmündigen."

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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