| | | Geschrieben am 10-11-2020 Textiler Einzelhandel: "Saure-Gurken-Zeit" zum Jahresstart 2021 wird zur Zerreißprobe
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 Hamburg (ots) -
 
 - Rasanter Anstieg bei Großinsolvenzen im textilen Einzelhandel in den ersten   neun Monaten 2020 (+166%) - Umsatzverluste im Bekleidungseinzelhandel für Gesamtjahr 2020 liegen bei   schätzungsweise 12 Milliarden Euro - Krisengewinner online - 18% Umsatzplus im E-Commerce erwartet für 2020 - Zerreißprobe: Weihnachtsgeschäft und traditionell umsatzschwache   "Saure-Gurken-Zeit" zum Jahresstart 2021
 
 Das Bild im Einzelhandel könnte aktuell kaum unterschiedlicher sein. Lebensmittel- und Onlinehändler fahren satte Zuwächse ein, während der stationäre Einzelhandel vor großen Herausforderungen steht. Insbesondere der stationäre textile Einzelhandel hatte mit Lockdown und pandemiebedingten Einschränkungen 2020 bisher ein rabenschwarzes Jahr. So erklärt sich auch, dass gegen den allgemeinen Trend im textilen Einzelhandel in den ersten neun Monaten des Jahres besonders viele große Unternehmen Insolvenz anmelden mussten.
 
 Gegen den Trend: Rasanter Anstieg bei Großinsolvenzen im textilen Einzelhandel
 
 "Insgesamt sind 8 große textile Einzelhändler in den ersten neun Monaten des Jahres in die Insolvenz geschlittert", sagt Ron van het Hof CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Das sind 5 mehr als im Vorjahreszeitraum, das ist eine Zunahme um rund 166%. Auch im Non-Food Einzelhandelssektor gab es 2020 vier weitere große Pleiten. Dies ist insofern besonders besorgniserregend, weil es entgegen dem bisherigen Insolvenztrend in Deutschland ist, der zuletzt noch eine deutlich rückläufige Entwicklung bei den Fallzahlen zeigte. Neben der Liquidität wird insbesondere eine maßgeschneiderte Multichannel-Strategie immer stärker zum Erfolgsfaktor. Wer auch online kann, kommt jetzt besser durch die Krise."
 
 Umsatzverluste im Bekleidungseinzelhandel 2020: 12 Milliarden Euro
 
 Deutliche Umsatzeinbußen werden allerdings fast alle Branchenteilnehmer hinnehmen müssen:
 
 "Für 2020 erwarten wir Umsatzverluste von rund 12 Milliarden Euro (Mrd. EUR) im Bekleidungseinzelhandel", sagt Aurélien Duthoit, Senior Branchenanalyst bei Euler Hermes. "Nach dem drastischen Einbruch während des Lockdowns im März und April, haben sich die Umsätze zwar sukzessive erholt, allerdings sind sie mit -26% von Januar bis September deutlich unter dem Vorjahresniveau. Unterschiede zwischen Bekleidung und Accessoires gibt es dabei kaum. Geht man für den restlichen Jahresverlauf davon aus, dass der Umsatz weiterhin rund 10% unter Vorjahresniveau bleibt, ergibt sich für das Gesamtjahr ein Minus beim Umsatz von etwa 19% zurückgehen, das entspricht etwa 12 Mrd. EUR."
 
 Krisengewinner: Online, online, online - 18% Umsatzplus im E-Commerce erwartet für 2020
 
 Der Onlinehandel legte bei den Umsätzen von Januar bis August 2020 um insgesamt 22% zu. Zwar hat sich der rasante Zuwachs seit Juni mit den Lockerungen etwas verlangsamt, allerdings dürften Umsätze im Gesamtjahr 2020 um satte 18% zulegen im Vergleich zu 8% im Jahr 2019. Die Aussichten im E-Commerce sind auch für 2021 gut. Zwar erwarten die Euler Hermes Experten kein erneutes Rekordjahr wie 2020, aber mit rund +10% Umsatzwachstum dürfte auch 2021 deutlich über dem Langzeitdurchschnitt von 7-8% liegen.
 
 "Viele Verbraucher haben in diesem Jahr ihre Konsumgewohnheiten drastisch verändert", sagt Duthoit. "Auch vorher nicht online-affine Verbraucher kaufen plötzlich verstärkt im Netz. Wenn sie dort zufrieden sind - und die Onlinehändler tun alles dafür, dass das der Fall ist - könnten sie eventuell für den stationären Handel nachhaltig verloren sein. Dafür müssen die Einzelhändler in Zukunft passende Konzepte entwickeln, um sie wieder zurück zu locken."
 
 Tops & Flops: Covid-19 wirkt wie Brennglas und verstärkt Effekte in beide Richtungen
 
 Neben zahlreichen Sorgenkindern, gibt es im stationären Handel allerdings auch einige Unternehmen, die sehr gut aufgestellt sind.
 
 "In jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer", sagt Van het Hof. "Die Krise, in diesem Fall Covid-19, wirkt dabei wie ein Katalysator und verstärkt die Wirkung in beide Richtungen. Zu den Gewinnern gehören Unternehmen, die ihre Strategie, Zielgruppe und Kostenstruktur kennen und deren Geschäftsmodell nicht nur auf einem Standbein steht. Wer sich schon vor der Pandemie gut auf den Strukturwandel vorbereitet und investiert hatte, konnte vom Online-Boom in Zeiten von Covid profitieren. Wer diesen Trend verpasst hat, dürfte noch weiter abgehängt werden und hängt am seidenen Faden."
 
 Zerreißprobe: Weihnachtsgeschäft und "Saure-Gurken-Zeit" zum Jahresstart 2021
 
 Ob dieser Faden reißt oder nicht, hängt nun vor allem am Weihnachtsgeschäft, denn der bisherige Jahresverlauf hat bereits deutliche Spuren in der Branche hinterlassen.
 
 "Die traditionell eher umsatzschwache 'Saure-Gurken-Zeit' von Januar bis März ist lang und wird für einige Unternehmen zu einer Zerreißprobe", sagt Van het Hof. "Die Bonität der Branche ist seit Jahren unterdurchschnittlich. 2020 war für viele ein verlorenes Jahr und sie setzen jetzt auf 2021. Aber nur wer jetzt wenigstens im Weihnachtsgeschäft ein kleines Polster anlegen kann, wird sich bis zum Frühjahrsgeschäft über Wasser halten können. Und auch Weihnachtsgeschenke werden in diesem Jahr voraussichtlich eher online gekauft als im Laden. Es wird also weiterhin Insolvenzen geben - aber auch einige, die sich mit dem Weihnachtsgeschäft in eine gute Ausgangssituation für das kommende Jahr bringen können."
 
 Die vollständige Analyse finden Sie hier:
 
 https://ots.de/BQ3ROj
 
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 Euler Hermes Deutschland
 Antje Wolters
 Pressesprecherin
 Telefon: +49 (0)40 8834-1033
 Mobil: +49 (0)160 899 2772
 mailto:antje.wolters@eulerhermes.com
 
 Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
 Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Kaution
 und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische
 Risiken. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung
 und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie
 im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.
 
 Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert
 Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 80
 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen.
 Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des
 globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen.
 
 Mit dieser Expertise macht Euler Hermes den Welthandel sicherer und
 gibt den weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre
 Geschäfte und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz
 und mit einem AA-Rating von Standard & Poor's ist Euler Hermes im
 Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.
 
 Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern
 vertreten und beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter weltweit. 2019 wies
 Euler Hermes einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,9 Milliarden
 aus und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR
 950 Milliarden.
 
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 einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
 daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
 Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
 Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
 (viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
 aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
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 der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
 (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
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