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Annus horribilis / Kommentar zu Bayer von Annette Becker

Geschrieben am 03-11-2020

Frankfurt (ots) - Dass das dritte Quartal für Bayer kein Spaziergang war, war spätestens seit der Ende September ausgesprochenen Gewinnwarnung für 2021 klar. Damals hatten die Leverkusener eingeräumt, dass aus den hehren Wachstumsambitionen für die Agrarchemie weder in diesem noch im kommenden Jahr etwas wird. Zugleich hatte Bayer vor milliardenschweren Wertkorrekturen gewarnt, die auf immaterielle Vermögensgegenstände und Goodwill in der Agrarsparte fällig werden. Kurzum: Bayer hatte auf ein annus horribilis eingestimmt.

Und dennoch hat der am Dienstag veröffentlichte Zwischenbericht abermals für lange Gesichter bei den Investoren gesorgt. Denn die Wachstumsschwäche, mit der Cropscience insbesondere in Nordamerika konfrontiert ist, ist deutlich ausgeprägter als vielfach vermutet. Dass die angekündigten Impairments mit 9,3 Mrd. Euro am oberen Rand der Taxe liegen, ist da fast schon als Petitesse zu werten.

Zumal Bayer auch mit Blick auf die Hängepartie hinsichtlich des Glyphosat-Vergleichs schlechte Neuigkeiten mitbrachte: Der Vergleich, der noch im Juni mit 10,9 Mrd. Dollar veranschlagt worden war, wird teurer - zunächst um 750 Mill. Dollar. Damit muss das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, denn der neue Vorschlag zum Umgang mit künftigen Klagen ist erstens noch nicht festgezurrt und hat zweitens das Bezirksgericht in San Francisco noch nicht passiert. Hier kann weiteres Ungemach lauern, unabhängig davon, dass sich Bayer-Chef Werner Baumann zuversichtlich zeigt, die Bedenken des Gerichts in "zufriedenstellender Weise" adressiert zu haben.

Als sei das alles nicht schon genug, schlagen nun auch noch negative Währungseffekte ins Kontor. Allen voran die Abwertung des brasilianischen Real hinterlässt tiefe Spuren, ist Brasilien doch der weltweit zweitgrößte Agrarmarkt. Das hat unweigerlich Folgen für das Jahresergebnis, auch wenn sich Bayer rühmt, die im Sommer revidierte Prognose aufrechtzuhalten. Bestätigt wird nämlich nur der Umsatzausblick in währungsbereinigter Fassung samt der dazugehörigen Margenprognose.

Nominal ergibt sich ein anderes Bild. Inklusive Wechselkurseffekten wird das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis je Aktie, das als Ausschüttungsbasis dient, nämlich nochmals niedriger erwartet als im August. Demnach dürfen sich die Aktionäre auf eine saftige Dividendenkürzung gefasst machen, will Bayer künftig doch nur noch 30 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie auskehren.

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