(Registrieren)

BAUINDUSTRIE gegen nationales Lieferkettengesetz /EU-Lösung denkbar, aber nur auf Basis der Leitprinzipien der Vereinten Nationen

Geschrieben am 28-10-2020

Berlin (ots) - "Nachhaltiges unternehmerisches Handeln ist ein integraler Bestandteil der Geschäftstätigkeit der BAUINDUSTRIE. Verantwortungsbewusstes Geschäftsverhalten im In- und Ausland gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Gesellschaft und Umwelt bildet das Fundament des Wertekanons unserer Mitgliedsfirmen. Vor diesem Hintergrund stehen wir der Erarbeitung eines europäischen Lieferkettengesetzes grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Dagegen würde ein nationales Lieferkettengesetz zum jetzigen Zeitpunkt die mit einer EU-weiten Konsultation am 26. Oktober 2020 begonnene europäische Debatte erschweren und die internationale Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der deutschen Bauwirtschaft belasten." Mit diesen Worten kommentierte Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, die aktuelle Diskussion in Deutschland um ein nationales Lieferkettengesetz.

Babiel kritisierte insbesondere den Plan, dass Firmen, gegen die wegen eines Sorgfaltspflichtverstoßes ein rechtskräftiges Bußgeld verhängt wurde, zeitweise von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden. "Dieser Vorschlag ist völlig inakzeptabel, denn hier wird besonders die BAUINDUSTRIE, für die die öffentliche Hand ein wichtiger Auftraggeber ist, mit schwerwiegenden Sanktionen bedroht, die weder in den Leitprinzipien der Vereinten Nationen (VN) für Wirtschaft und Menschenrechte noch im Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung (NAP) vorgesehen sind."

Nach Auffassung der BAUINDUSTRIE, schießt die aktuelle Diskussion nicht nur bei den Sanktionsmaßnahmen über das von den VN formulierte Ziel hinaus, sondern auch beim Geltungsbereich. Babiel betonte, dass die dem NAP zugrundeliegenden VN-Leitprinzipien im Gegensatz zum Eckpunktepapier keine Verknüpfung mit dem Umweltschutz beinhalten.

Zudem drängt die BAUINDUSTRIE auf eine Begrenzung der Unternehmensverantwortung auf direkte Vertragspartner. "Eine darüber hinaus gehende Verpflichtung würde unsere Mitgliedsfirmen in Anbetracht der sehr komplexen und sich ständig wandelnden Lieferkette am Bau überfordern", sagte Babiel. "Im Gegensatz zur stationären Industrie sind unsere Mitgliedsunternehmen gar nicht in der Lage, die gesamte Lieferkette zu überprüfen, beispielsweise unter welchen Bedingungen ein Abstandshalter aus Kunststoff hergestellt wurde." Babiel mahnte, dass eine ausufernde Verantwortlichkeit unverhältnismäßig und letztendlich kontraproduktiv sei im Hinblick auf das Ziel der Bundesregierung, das Engagement der deutschen Wirtschaft in Entwicklungsländern - und speziell in Afrika - zu stärken.

Die BAUINDUSTRIE appelliert an die Bundesregierung, kurz vor dem Ende der Legislaturperiode kein unausgegorenes Gesetz zur Lieferkettenverantwortung "durchzupeitschen", dessen Erforderlichkeit mit genauerem Blick auf die zugrundeliegende Monitoring-Studie nicht nachgewiesen sei. Stattdessen sollte die Bundesregierung im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft an einer EU-weiten Lösung mitarbeiten. "Ein europäisches Lieferkettengesetz, welches den von den Vereinten Nationen vorgegebenen Rechtsrahmen nicht überschreitet, könnte gleiche Spielregeln für alle in der Europäischen Union aktiven Unternehmen - auch aus Drittstaaten - schaffen und seine Beachtung sollte zudem eine Voraussetzung für die Auszahlung von EU-Fördermitteln sein", schlug Babiel vor.

Pressekontakt:

Inga Stein-Barthelmes
Bereichsleiterin Politik und Kommunikation
Tel. 030 21286-229 / E-Mail: inga.steinbarthelmes@bauindustrie.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24058/4746913
OTS: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

754057

weitere Artikel:
  • Fahrzeugprüfung nach UVV: Digitale Verwaltung von UVV-Fristen und Dokumenten ab sofort bei LapID (FOTO) Netphen (ots) - Führerscheinkontrolle, Fahrerunterweisung und Fahrzeugprüfung gehören zu den wichtigsten gesetzlichen Pflichten im Fuhrparkmanagement. Mit der jüngst entwickelten Lösung zur Fahrzeugprüfung nach UVV lassen sich nun alle drei Themen im LapID Kundensystem abbilden und verwalten. Doppelte Datenpflege durch unterschiedliche Systeme gehört somit der Vergangenheit an. Die Fahrzeugprüfung muss regelmäßig, mindestens jedoch einmal im Jahr, durchgeführt werden. Rechtliche Grundlagen dafür bilden das Arbeitsschutzgesetz und die Unfallverhütungsvorschriften. mehr...

  • Gehaltsübersicht 2021: So bleiben Unternehmen in finanzschwachen Zeiten für Arbeitnehmer attraktiv / Nur wer passende Benefits bietet, kann Mitarbeiter halten und ihre aktuellen Erwartungen erfüllen ( München (ots) - Allein mit der Bereitstellung kostenloser Obstkörbe können Unternehmen Mitarbeiter und Bewerber schon lange nicht mehr beeindrucken. Das haben viele Firmen erkannt und setzen auf das Angebot attraktiver, maßgeschneiderter Benefits. Insbesondere in Krisenzeiten, in denen die Möglichkeit für Gehaltserhöhungen aufgrund wirtschaftlicher Volatilität schwindet, fragen Mitarbeiter immer öfter nach Zusatzleistungen. Die neue Gehaltsübersicht 2021 des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte mehr...

  • Applied Intuition sichert sich 125 Mio. USD von bestehenden Investoren Lux Capital, Andreessen Horowitz und General Catalyst in Serie C-Finanzierungsrunde Sunnyvale, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Applied Intuition, Inc., hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine Serie C-Finanzierungsrunde in Höhe von 125 Millionen USD von Lux Capital (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de&o=2961554-1&h=1 566083230&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3Den%26o%3D2961554- 1%26h%3D1949909453%26u%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.luxcapital.com%252F%26a%3DLux%2 BCapital&a=Lux+Capital) , Andreessen Horowitz (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de &o=2961554-1&h=2418415079&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3D0%26l%3De mehr...

  • Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes: Leistungsfähigkeit des ländlichen Raums stärken Berlin (ots) - "Die geplante Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bietet die Chance, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des ländlichen Raums zu stärken. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien können neue Wertschöpfungsketten geschaffen und die ländlichen Regionen zum Treiber der Energiewende werden", erklärt der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp. Dafür sind aus Sicht des Raiffeisenverbandes Nachbesserungen an dem derzeit vom Bundestag beratenen Gesetzentwurf erforderlich. Die vorgesehene mehr...

  • Nutzerbewertungen entscheiden: Tresorit wird bei dem "Gartner Peer Insights Customer Choice" ausgezeichnet Zürich (ots) - Tresorit wurde als erster Anbieter einer Ende-zu-Ende-verschlüsselten Content-Collaboration-Plattform in diesem Jahr als "Gartner Peer Insights Voice of the Customer" im Bereich "Content Collaboration Tools" ausgezeichnet. Die Auszeichnung erfolgt auf der Basis der Kundenbewertungen auf der Online-Plattform Gartner Peer Insights, auf der Nutzer weltweit IT-Lösungen und Services bewerten können. Tresorit stellt den Nutzern eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Content-Collaboration-Platform bereit, die höchste Anforderungen an Datenschutz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht