(Registrieren)

Positive Pandemie-Effekte: Corona stärkt Zusammenhalt in mittelständischen Unternehmen

Geschrieben am 16-09-2020

Berlin (ots) - Das Corona-Virus hat die meisten Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Aber neben den erwartbaren negativen Auswirkungen wie geringeren Umsätzen, Hygieneaufwand oder Verunsicherung sehen die Unternehmen auch positive Pandemie-Effekte. Das zeigt eine bundesweite Erhebung des Instituts "Produkt + Markt" unter 500 mittelständischen Betrieben (10 bis 250 Beschäftigte), die im Auftrag des AOK-Bundesverbandes im Juli/August durchgeführt wurde.

Insgesamt geben 65 Prozent der Unternehmen an, positive Erlebnisse gemacht zu haben. Mit deutlichem Abstand nennen die Befragten als gute Aspekte während der Corona-Krise einen besseren Zusammenhalt und eine höhere Solidarität im Unternehmen. 37 Prozent der 325 Arbeitgeber mit positiven Erlebnissen erwähnten diese Aspekte von sich aus. Auf gezielte Nachfrage bestätigten 51 Prozent, dass der gestiegene Zusammenhalt unter den Mitarbeitern positiv erlebt wurde. 45 Prozent gaben an, dass das Vertrauen zwischen der Unternehmensleitung und der Belegschaft gestiegen ist.

Weitere positive Erfahrungen, die von Arbeitgeberseite geschildert wurden, sind ein hohes Verständnis sowie eine hohe Dankbarkeit der Kunden (19 Prozent) gegenüber dem Unternehmen. Zudem sei die Motivation der Mitarbeiter trotz der Herausforderungen der Corona-Krise höher gewesen (18 Prozent).

Gleichzeitig - auch das zeigt die AOK-Umfrage - hatten 66 Prozent der Arbeitgeber mit negativen Erfahrungen zu kämpfen. Von ihnen gibt jeweils rund jeder siebte Arbeitgeber geringere Umsätze, Aufträge oder Buchungen an. Problematisch sehen diese Arbeitgeber auch ein mangelndes Verständnis auf Kundenseite sowie die aufwändige Umsetzung der Hygienemaßnahmen. Hinzu komme die eigene Corona-bedingte Verunsicherung.

Parallele Forsa-Umfrage: Beschäftigte noch positiver eingestellt

Des Weiteren wurden in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK mehr als 1.000 Arbeitnehmer zu den pandemiebedingten Entwicklungen ihrer Arbeitswelten und daraus resultierenden Erwartungen befragt. Bei den Beschäftigten weisen 77 Prozent auf positive Entwicklungen im Arbeitsleben hin. Das flexible Arbeiten im Homeoffice nennen sie dabei am häufigsten. Fast die Hälfte der befragten Arbeitnehmer hat in den letzten Wochen von zu Hause aus gearbeitet. Diese Arbeitnehmer können der Corona-Krise deutlich häufiger positive Aspekte abgewinnen als Arbeitnehmer, die keine Homeoffice-Möglichkeit haben. Einziges Manko der Arbeit in den eigenen vier Wänden: Etwa jeder Vierte (23 Prozent) hatte Schwierigkeiten, Beruf und Freizeit im Homeoffice voneinander zu trennen.

Auch Arbeitgeber, die auf Homeoffice gesetzt haben, zeigen sich überzeugt: 14 Prozent dieser Arbeitgeber sind der Meinung, dass die Arbeit im Homeoffice produktiver ist als die Arbeit im Büro und 20 Prozent der Arbeitgeber, die Homeoffice verstärkt eingesetzt hat, planen dies auch zukünftig zu tun.

Bei einem Teil der Befragten hat die Pandemie zudem ein Umdenken in Fragen des Lebensstils ausgelöst: 35 Prozent der Arbeitnehmer möchten nun Sport und Bewegung intensiver in den Alltag einbauen, jeder Vierte (27 Prozent) will sich gesünder und bewusster ernähren. Aber nicht nur bei den Arbeitnehmern sorgt die Pandemie für einen Einstellungswechsel bei Gesundheitsfragen. Auch über die Hälfte der befragten Mittelständler (54 Prozent) gibt an, dass die Gesundheit ihrer Beschäftigten stärker in den Fokus gerückt ist. Und fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) will der Betrieblichen Gesundheitsförderung zukünftig einen höheren Stellenwert einräumen.

"Mich beeindruckt, wie offen und flexibel sowohl die Unternehmen als auch die Beschäftigten mit der Pandemie und ihren Herausforderungen umgehen. Es gibt nachhaltige Aha-Erlebnisse und den Willen, aus der Krise zu lernen", erklärt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Aus Sicht der Gesundheitskasse sei besonders wichtig, dass das Thema Gesundheit auf der betrieblichen Prioritätenliste noch weiter nach vorne rückt. "Ich sehe da eine Riesenchance zur Ausweitung und Vertiefung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements", so Litsch.

Tatsächlich dürften die Unternehmen mit dem Vorhaben, das eigene Gesundheitsengagement auszubauen, offene Türen bei den Beschäftigten einrennen. Laut Forsa-Umfrage wünschen sich 85 Prozent der Arbeitnehmer, dass ihr Arbeitgeber die Gesundheit im Betrieb noch stärker fördert. AOK-Vorstand Litsch: "Dies wird vermutlich gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht immer aus dem Stand gelingen. Deshalb bringen wir im Rahmen unserer neuen Online-Kampagne 'ZusammenArbeiten - Mit Abstand am besten' ein breites Maßnahmenbündel auf den Weg, um Arbeitgebern und Arbeitnehmern auch in Pandemie-Zeiten weiterhin ein verlässlicher Partner zu sein."

Den Schwerpunkt der AOK-Initiative 'ZusammenArbeiten - Mit Abstand am besten' bilden neue Angebote im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung in Form von Online-Seminaren, Podcasts und Best-Practice-Beispielen. Alle Infos hierzu unter: aok.de/fk/zusammenarbeiten.

Weiterführende Informationen finden Sie auf http://www.aok-bv.de .

Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:

Dr. Kai Behrens Telefon: 030 / 34646-2309 Mobil: 01520 / 15603042 E-Mail: mailto:presse@bv.aok.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/8697/4708038 OTS: AOK-Bundesverband

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

748202

weitere Artikel:
  • Insolvenzwelle als Chance / Gemeinwohlwährung statt Existenzverlust Künzelsau (ots) - Spätestens zum Jahresende wird eine regelrechte Pleitewelle Deutschland überrollen. Rund 50.000 Geschäftsschließungen befürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE). Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband kämpft mit der größten Krise der Nachkriegszeit: 61,6 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen bangen um ihre Existenz. Die Tourismusindustrie hatte dem Deutschem Reiseverband (DRV) zufolge bereits im Juni durch den Lockdown Umsatzeinbußen von 10,8 Milliarden Euro zu beklagen. Und auch Journalisten, Künstler, Werbetreibende mehr...

  • SKODA AUTO führt in der Motorenfertigung Plasmabeschichtung der Zylinderkurbelgehäuse ein (FOTO) Mladá Boleslav (ots) - - Ultrafeine Plasmabeschichtung ersetzt beim neuen 1,0 TSI Benziner der Baureihe EA211 gusseiserne Zylinderlaufbuchsen - Reibungsarme Beschichtung senkt bei den Dreizylindermotoren der neuen EVO-Generation Verbrauch, Emissionen und Gewicht - Investitionen in die Anlagen zur Plasmabeschichtung am Standort Mladá Boleslav belaufen sich auf 28,8 Millionen Euro SKODA AUTO hat eine neue Bearbeitungslinie zur Plasmabeschichtung in Betrieb genommen. Das technisch innovative Verfahren ermöglicht es, herkömmliche Zylinderlaufbuchsen mehr...

  • Verbraucherschützer: Bahn soll Sitzplatzreservierungen kostenlos anbieten Berlin (ots) - Verbraucherschützer fordern die Bahn auf, mehr für die Sicherheit ihrer Fahrgäste in Corona-Zeiten zu tun und Sitzplatzreservierungen kostenlos anzubieten. Der Aufsichtsrat der Bahn, der heute tagt, solle die Bahn auffordern, "die Gebühr für die Sitzplatzreservierung für mindestens ein Jahr auf allen Tickets zu streichen und auch Änderungen der Platzreservierung unkompliziert zu ermöglichen", sagte die Verkehrsexpertin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), Marion Jungbluth, dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Bislang mehr...

  • Krise schlägt auf die Brauereien durch / Neue DBB-Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Brauwirtschaft Berlin (ots) - Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf die deutsche Brauwirtschaft. Nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) ist der Bier-Absatz im ersten Halbjahr 2020 in den Unternehmen um 16 Prozent zurückgegangen, der Umsatz lag im Schnitt um 19 Prozent unter dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2020 rechnen die Mitgliedsbrauereien des DBB mit einem Absatzminus von mindestens 14 Prozent und mit einem Umsatzeinbruch von durchschnittlich 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Je stärker Brauereien von Gastronomie und Veranstaltungen mehr...

  • AIDA Cruises erweitert das Kreuzfahrtangebot um neue Reisen für die Herbstferien im Mittelmeer Rostock (ots) - Dem kühlen Herbst entfliehen und im sonnigen Süden die Highlights von Italien entdecken - dafür hat AIDA Cruises nun neue Kreuzfahrten ab Rom und La Spezia aufgelegt und erweitert damit noch einmal deutlich sein Kreuzfahrtangebot. Los geht es am 17. Oktober 2020 mit AIDAblu. Die neuen Italien-Kreuzfahrten werden wöchentlich bis Ende November 2020 angeboten und sind ab 899 Euro pro Person zum AIDA Pauschal All Inclusive Preis buchbar: Damit sind Flug, das umfangreichste AIDA Getränkepaket und eine Social Media Flatrate über die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht