(Registrieren)

Neues Sanierungsinstrument zur Rettung von Unternehmen schnell einführen

Geschrieben am 19-08-2020

Bonn (ots) - - Zentrales Ziel muss sein, die absehbare Insolvenzwelle abzuflachen

- Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis 31.3.2021 weiter aussetzen

Angesichts der ab Herbst erwarteten Insolvenzwelle ist es für den Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) wichtig, jetzt mit Augenmaß und Weitsicht die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Der Consultingverband begrüßt die Pläne von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen nicht nochmals über den 30. September 2020 hinaus zu verlängern. Zeitgleich befürwortet der BDU auch die Überlegungen der Politik, hingegen die Antragspflicht für überschuldete Firmen bis Ende März 2021 weiterhin auszusetzen. Von hoher Bedeutung sei es aber, jetzt so schnell wie möglich den Präventiven Restrukturierungsrahmen der EU in nationales Recht umzuwandeln. Mit den dort vorgesehenen Sanierungsinstrumenten könnten Unternehmen in der Krise noch besser vor der Zerschlagung gerettet und Arbeitsplätze erhalten bleiben. BDU-Präsident Ralf Strehlau: "Das zentrale Ziel der nächsten Monate muss ein, die Intensität des erwarteten Insolvenz-Tsunamis so abzuflachen, dass die Verwerfungen für die deutsche Wirtschaft nicht zu dramatisch ausfallen. Die bislang bekannt gewordenen Pläne der Bundesregierung zahlen darauf ein. Mit Hockdruck sollte allerdings das Sanierungsrecht bis Anfang nächsten Jahres angepasst werden."

Nach BDU-Einschätzung sei es ausreichend, dass Unternehmen durch die Aussetzung der Insolvenzantragsplicht ein halbes Jahr Zeit erhalten hätten, sich auf die unverschuldete Situation durch die Corona-Auswirkungen einzustellen. Finanzen konnten geordnet, Vereinbarungen mit Gläubigern getroffen oder frisches Geld - nicht zuletzt über die zahlrechen öffentlichen Programme - eingeworben werden. Firmen, die jetzt ihre fälligen Verbindlichkeiten nicht bedienen könnten, seien zahlungsunfähig. Besonders auch zum Schutz der Gläubiger wäre es daher wichtig, dass diese Unternehmen ab 1. Oktober 2020 zwingend einen Insolvenzantrag stellen müssten.

Eine zu schnelle Wiedereinführung der Antragspflicht bei Überschuldung würde hingegen diese Unternehmen ohne Not und unkontrolliert ins Insolvenzverfahren treiben. Und dies, obwohl noch ausreichend liquide Mittel vorhanden sind, um die Geschäfte weiterzuführen. Burkhard Jung, Vorsitzender des Fachverbandes Sanierungs- und Insolvenzberatung im BDU: "Das kann keiner wollen. Viele Firmen mit funktionierendem Geschäftsmodell können im Moment absehbar aufgrund der Pandemie-Auswirkungen das laufende und kommende Jahr noch nicht sicher durchfinanzieren. Es macht daher nach unserer Einschätzung viel Sinn, ihnen Zeit zu geben und die Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung bis zum 31. März 2021 weiter auszusetzen."

Der Präventive Restrukturierungsrahmen, dessen Umsetzung in nationales Recht die EU vorgegeben hat, sollte vor diesem Hintergrund von der Politik mit höchster Dringlichkeit priorisiert werden. Jung: "Wichtig ist, dass das Gesetz schnellstmöglich kommt. Die dort zur Verfügung gestellten Sanierungsinstrumente sind aus unserer Sicht gerade für überschuldete Firmen bestens geeignet. Sanierungs- und zahlungsfähige Unternehmen erhalten durch das neue Recht die Chance, ohne die Schäden eines Insolvenzverfahrens den Weg aus der Krise zu schaffen."

Der BDU und sein Fachverband Sanierungs- und Insolvenzberatung haben ihre Vorschläge für die weitere Gestaltung der Insolvenzantragspflicht in einem Positionspapier zusammengestellt.

Kostenloser Download BDU-Positionspapier "Insolvenzantragspflicht":

https://www.bdu.de/media/354916/insolvenzantragspflicht-positionspapier.pdf

Download Pressemitteilung unter: http://www.bdu.de/pressemitteilungen

Pressekontakt:

Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners // Pressesprecher
Joseph-Schumpeter-Allee 29, 53227 Bonn
T +49 (0) 228 9161-16 oder 0172 23 500 58, klaus.reiners@bdu.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9562/4683342
OTS: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberater

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberater, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

744665

weitere Artikel:
  • Orcan Energy erobert neuen Markt / Startschuss für erstes Geothermie-Großprojekt mit E.ON (FOTO) München (ots) - Orcan Energy, führender Hersteller von Lösungen zur Nutzung von Abwärme, erweitert jetzt seinen Einsatzbereich und installiert mit Kooperationspartner E.ON erstmals sechs efficiency PACKs an einer Geothermieanlage der FG Geothermie GmbH im oberbayerischen Kirchweidach. Die Realisierung des Projekts "Energie aus der Region für die Region" ist Orcan Energys Eintritt in den Geothermiemarkt. Aus überschüssiger Geothermiewärme wird mit ORC-basierten Lösungen grüner und günstiger Strom produziert. Ziel des Betreibers war eine schnelle mehr...

  • Studie: Sieben von 14 Regionalflughäfen überflüssig - Ökonomisch und klimapolitisch unverantwortliche Subventionen stoppen Berlin (ots) - Trotz Millionen-Subventionen schreiben Regionalflughäfen in Deutschland rote Zahlen. Schon vor Corona waren die Passagierzahlen rückläufig. Dennoch gab es 2018 allein mehr als 40 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kritisieren diese Verschwendung von Steuergeldern für Flughäfen, die keinen verkehrspolitischen Nutzen haben und mit dem Angebot von Urlaubsflügen vor der Haustür die Klimakrise anheizen. Olaf Bandt , BUND-Vorsitzender: mehr...

  • Porsche und innovation.rocks erhalten den Red Dot Award 2020 in zwei Kategorien für die WebAR Schulung "Digital Porsche Brand Academy" Wien (ots) - Die Digital Porsche Brand Academy, eine digitale Markenschulung entwickelt von der innovation.rocks consulting gmbh für die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, hat zwei der renommierten Red Dot Awards in den Kategorien "Interface & UX " und "Brand Design & Identity" erhalten. Der Red Dot Award ist einer der größten und begehrtesten Design-Auszeichnungen weltweit. Mit der Kombination aus webbasierten Augmented Reality (AR) Szenen, Videos und interaktiven 3D Inhalten überzeugte die Lösung die internationale Expertenjury durch das hohe mehr...

  • Stillmode mit lässigem Touch / Frankfurter Label Mania launcht Kollektion mit Amira Pocher (FOTO) Frankfurt (ots) - Amira Pocher, die im Winter das zweite Kind mit Comedian Oliver Pocher erwartet, entwirft mit dem Frankfurter Unternehmen Mania Stillmode GmbH eine gemeinsame TGTHER Kollektion. Coole und lässige Mode für (stillende) Mütter, Familien und Freunde. Fair und nachhaltig produziert innerhalb der EU. Während ihrer ersten Schwangerschaft stellte Amira Pocher fest: "Coole Stillmode ist kaum zu finden. Als Bald-Erstlingsmama wollte ich nicht auf meinen Lieblingshoodie verzichten und gleichzeitig etwas haben, womit ich entspannt und mehr...

  • BIG direkt gesund und actimonda krankenkasse stärken ihre Marktposition/Fusion zum 1. Januar 2021 geplant (FOTO) Dortmund/Aachen (ots) - Eine der jüngsten und eine der ältesten Krankenkassen Deutschlands betreuen künftig gemeinsam ihre Versicherten: BIG direkt gesund und die actimonda krankenkasse wollen zum 1. Januar 2021 fusionieren. Die Verwaltungsräte beider Kassen haben in dieser Woche die Fusion auf den Weg gebracht. Die Verwaltungshauptsitze in Dortmund und Aachen sollen unverändert erhalten bleiben. Die fusionierte Kasse soll die 728 Mitarbeiter*innen der BIG wie auch die 215 Mitarbeiter*innen der actimonda übernehmen. Unter den dann bundesweit 35 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht