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CARE nach der Explosion in Beirut: Kaum Schutz für tausende weibliche Geflüchtete und Migrantinnen

Geschrieben am 12-08-2020

Berlin (ots) - Rund eine Woche nach der Explosion im Hafen von Beirut wächst die Sorge um tausende Geflüchtete und Migranten, insbesondere um Frauen und Mädchen unter ihnen. Deshalb ruft CARE institutionelle Geber und Hilfsorganisationen dazu auf, die Bedürfnisse und die Stimmen von Frauen sowohl in der Nothilfe als auch beim Wiederaufbau zu priorisieren.

"Rund 20 Prozent der Bevölkerung im Libanon sind Geflüchtete, aktuell leben über 200.000 von ihnen in Beirut, die meisten kommen aus Syrien", erklärt Bujar Hoxha, CARE-Länderdirektor im Libanon. "Bereits vor der Explosion litten Geflüchtete am meisten unter der schweren ökonomischen Krise, in der sich das Land befindet. Viele lebten in temporären Unterkünften. Ohne ein geregeltes Einkommen waren sie nicht mehr in der Lage, sich teurere Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs zu kaufen."

Laut einer kürzlich von CARE veröffentlichten Studie ist die Armutsrate bei syrischen Haushalten im Libanon seit 2019 um 73 Prozent gestiegen. Viele Familien leiden unter Nahrungsmittelunsicherheit, den meisten von ihnen fehlt eine soziale Absicherung.

Im Libanon leben auch über 250.000 Arbeitsmigranten, eine große Zahl von ihnen arbeitet im Hafen von Beirut oder in umliegenden Fabrikgebäuden. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen dem Hafen und den Fabriken von Quarantina 47 syrische Arbeiter aufgrund der Explosion ums Leben kamen. Auch tausende Hausangestellte trifft die Katastrophe schwer. Die meisten von ihnen sind Frauen, die aus dem Ausland kommen und vollständig von der Willkür ihrer Arbeitgeber abhängig sind. Bereits vor der Explosion wurden viele ohne Absicherung auf die Straße gesetzt, weil ihre Arbeitgeber sie aufgrund der Inflation nicht mehr bezahlen konnten.

"Wir sorgen uns vor allem um weibliche Geflüchtete und Migrantinnen, die oft keine Rechtsberatung erhalten, weil ihr rechtlicher Status ungeklärt ist. Das macht sie anfälliger für Gewalt, die oft nicht gemeldet wird", fügt Thomas Rottland, Referent für den Nahen Osten bei CARE Deutschland, hinzu. "Wir befürchten, dass sich die Situation, die durch den Ausbruch von COVID-19 ohnehin prekär war, wegen der Explosion weiter verschärfen wird."

Seit der Explosion hat CARE bereits mehr als 1.850 Lebensmittelpakete und warme Mahlzeiten an die bedürftigsten Familien in Beirut verteilt. Bis heute Abend sollen insgesamt 6.000 Menschen mit Nothilfe erreicht werden.

Unterstützen Sie die CARE-Hilfe für Betroffene im Libanon mit Ihrer Spende: IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33 Stichwort: Libanon-Nothilfe www.care.de/online-spenden

Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft, bei dem CARE Mitglied ist, ruft zu Spenden auf: IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Beirut/Libanon

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Gerne vermitteln wir Interviews mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in Beirut.

Für Hintergrundinformationen und Interviews auf Deutsch steht Ihnen Thomas Rottland, Experte für den Nahen Osten bei CARE Deutschland, sehr gerne zur Verfügung. Thomas Rottland reist regelmäßig in den Libanon und befindet sich in engem Kontakt mit unserem CARE-Team in Beirut.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland e.V.
Ninja Taprogge
Telefon: 030 / 76 90 16 99
Mobil: 0151 / 701 674 97
E-Mail: taprogge@care.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6745/4677443
OTS: CARE Deutschland e.V.

Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


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