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Exporte im Juni 2020: +14,9 % zum Mai 2020 / Exporte liegen aber noch 16,0 % unter dem Vorkrisenniveau im Februar 2020

Geschrieben am 07-08-2020

Wiesbaden (ots) -

Exporte, Juni 2020 96,1 Milliarden Euro +14,9 % zum Vormonat (kalender- und saisonbereinigt) -9,4 % zum Vorjahresmonat Importe, Juni 2020 80,5 Milliarden Euro +7,0 % zum Vormonat (kalender- und saisonbereinigt) -10,0 % zum Vorjahresmonat Außenhandelsbilanz, Juni 2020 15,6 Milliarden Euro 14,5 Milliarden Euro (kalender- und saisonbereinigt) Leistungsbilanz nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank, Juni 2020 22,4 Milliarden Euro

Im Juni 2020 wurden von Deutschland Waren im Wert von 96,1 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 80,5 Milliarden Euro importiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, waren damit die Exporte im Juni 2020 um 9,4 % und die Importe um 10,0 % niedriger als im Juni 2019.

Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat Mai 2020 um 14,9 % und die Importe um 7,0 % zu. Im kalender- und saisonbereinigten Vormonatsvergleich war dies bei den Exporten der größte Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im August 1990. Bei den Importen handelte es sich um den höchsten Anstieg zum Vormonat seit Mai 2010 (+10,6 %). Gegenüber Februar 2020 - dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen - liegen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 16,0 % und die Importe um 12,5 % niedriger.

Die Außenhandelsbilanz schloss im Juni 2020 mit einem Überschuss von 15,6 Milliarden Euro ab. Im Juni 2019 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz noch 16,5 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Juni 2020 bei 14,5 Milliarden Euro.

Die deutsche Leistungsbilanz schloss unter Berücksichtigung der Salden für Warenhandel (+16,1 Milliarden Euro), Dienstleistungen (+1,6 Milliarden Euro), Primäreinkommen (+6,4 Milliarden Euro) und Sekundäreinkommen (-1,7 Milliarden Euro) im Juni 2020 mit einem Überschuss von 22,4 Milliarden Euro ab. Im Juni 2019 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 19,5 Milliarden Euro ausgewiesen.

Außenhandel mit EU-Staaten

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Juni 2020 Waren im Wert von 51,2 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 44,8 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Juni 2019 sanken die Exporte in die EU-Staaten um 11,0 % und die Importe aus diesen Staaten um 10,6 %. In die Staaten der Eurozone wurden im Juni 2020 Waren im Wert von 36,1 Milliarden Euro (-11,0 %) exportiert und Waren im Wert von 30,9 Milliarden Euro (-11,2 %) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden im Juni 2020 Waren im Wert von 15,1 Milliarden Euro (-11,1 %) exportiert und Waren im Wert von 13,9 Milliarden Euro (-9,3 %) von dort importiert.

Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten

In die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) wurden im Juni 2020 Waren im Wert von 44,9 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 35,7 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber Juni 2019 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 7,4 % und die Importe von dort um 9,3 % ab.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Außenhandel mit ausgewählten Staaten

Je nach Handelspartner waren die Exporte im Vorjahresvergleich unterschiedlich stark beeinträchtigt: Während Exporte in die Volksrepublik China im Juni 2020 um 15,4 % auf 8,3 Milliarden Euro gegenüber Juni 2019 stiegen, nahmen die Exporte in die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Vereinigten Staaten um 20,7 % auf 7,3 Milliarden Euro ab. Die Exporte in das Vereinigte Königreich verzeichneten im Juni 2020 einen Rückgang von 15,7 % auf 5,0 Milliarden gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die meisten Importe kamen im Juni 2020 aus der Volksrepublik China nach Deutschland. Von dort wurden Waren im Wert von 9,7 Milliarden Euro eingeführt, das waren 20,2 % mehr als im Juni 2019. Die Importe aus den Vereinigten Staaten sanken im Juni 2020 um 17,4 % auf einen Wert von 4,4 Milliarden Euro. Die deutschen Importe aus dem Vereinigten Königreich sanken um 21,0 % auf 2,4 Milliarden Euro.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht für gewöhnlich der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Ein Vormonats-/Vorquartalsvergleich ist nur mit saisonbereinigten Daten sinnvoll interpretierbar. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/Mai 2020 und die sich seitdem langsam wiedereinstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Erste vorläufige Detailergebnisse nach Ursprungs- / Bestimmungsländern und nach Kapiteln des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik sind als Download verfügbar.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Außenhandelsstatistik ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang Mai statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Statistik Ab dem 1. Juli leitet das Statistische Bundesamt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Georg Thiel die Ratsarbeitsgruppe Statistik. Über unsere Aktivitäten im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft informieren wir auf der Sonderseite www.destatis.de/eu2020.

Europäische Statistiken finden Sie in unserem Datenangebot "Europa in Zahlen" auf https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Aussenhandel/_inhalt.html. Da die von Eurostat veröffentlichten Außenhandelsergebnisse für den Handel innerhalb der Europäischen Union (Intrahandel) nach dem Versendungslandprinzip veröffentlicht werden, die nationalen Ergebnisse jedoch nach dem Ursprungslandkonzept, stellen wir zusätzlich eine Vergleichstabelle Ursprungsland- / Versendungslandkonzept zur Verfügung.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Außenhandel, Telefon: +49 (0) 611 / 75 24 75, www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4673055
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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