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Liefern unmöglich / Kommentar zur VW-Dividende von Carsten Steevens

Geschrieben am 30-07-2020

Frankfurt (ots) - Die Verwaltung von Volkswagen hat sich richtigerweise dazu durchgerungen, den seit Ende Februar im Raum stehenden Vorschlag einer Anhebung der Dividende um rund 35% zu korrigieren. Die Auswirkungen der global abgesackten Fahrzeugnachfrage und der Produktionsunterbrechungen lassen sich klarer abschätzen. Mit um 27% gesunkenen weltweiten Auslieferungen und einem Milliardenverlust im ersten Halbjahr ist inzwischen besser vermittelbar, warum nach einem Geschäftsjahr 2019, das neue Bestmarken bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis brachte, nicht auch die Gewinnausschüttung weiter steigen kann.

Die Wolfsburger haben sich schwergetan mit der Entscheidung, den Dividendenvorschlag anzupassen. Liquiditätsschonende Maßnahmen auf breiter Ebene wurden bereits im März ergriffen, als die Folgen der Pandemie auch in Europa virulent wurden. Doch während Auszahlungen reduziert, Investitionen verschoben wurden und Kurzarbeit beantragt wurde, nutzte Volkswagen weder Ende März die Verschiebung der Hauptversammlung noch Mitte April die Rücknahme der Finanzziele für das laufende Jahr dazu, den Dividendenvorschlag zu ändern.

Den Wert der Aktie, der im bisherigen Jahresverlauf um mehr als ein Viertel nachgegeben hat, versucht der Konzern gerade seit dem Skandal um die Dieselabgasmanipulationen zu steigern, indem kontinuierlich geliefert wird, was zuvor versprochen wurde. So soll Vertrauen wachsen, das mit "Dieselgate" verloren ging. Zu diesen Versprechen gehört, die Ausschüttungsquote für das Geschäftsjahr 2022 auf mindestens 30% zu erhöhen. Mit dem neuen Vorschlag, der für den Turnus 2019 auf eine Quote von 18,1% nach zuvor 24,5% hinausläuft, entfernt sich VW von diesem Ziel.

Dass der Autobauer an der mittelfristigen Vorgabe festhalten muss, liegt auf der Hand. Wenn der Börsenwert des Unternehmens, das sich im laufenden Jahrzehnt von einem Hersteller von Verbrennern zu einem softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter wandeln will, auf Dauer steigen soll, müssen Dividenden attraktiv sein. Doch auch das laufende Geschäftsjahr, das sich für die Automobilbranche zu einem Annus horribilis entwickelt hat, können Anleger in dieser Hinsicht bereits abschreiben.

Was danach kommt, ist offen. Auch wenn eine Absatzerholung im weltgrößten Automarkt China der Branche Anlass zur Hoffnung gibt, ist das Ende der Pandemie nicht absehbar. Der Korrektur der Dividende werden Anpassungen an anderen Stellen folgen.

(Börsen-Zeitung, 31.07.2020)

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