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The Lancet: COVID-19-Impfstoffe von chinesischen und britischen Teams als sicher und wirksam getestet

Geschrieben am 24-07-2020

Beijing (ots/PRNewswire) - Ein Nachrichtenbericht von Science and Technology Daily:

Gute Nachrichten sind zu vermelden. Am 20. Juli veröffentlichte The Lancet zwei Beiträge zur gleichen Zeit online, die sich mit den Ergebnissen aus klinischen Studien zu zwei COVID-19-Impfstoffen befassen. Die in China bzw. im Vereinigten Königreich entwickelten zwei Hoffnungsträger liefern sich auf der Spur eines Impfstoffes für den Adenovirus-Vektor ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Worin bestehen die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Impfstoffen in Bezug auf die klinische Studienplanung und die Ergebnisse, obwohl beide dem gleichen Forschungs- und Entwicklungsansatz gefolgt sind? Was sind die Charakteristika bei der Forschung und Entwicklung des chinesischen Impfstoffs? Wie ist das Potenzial des Impfstoffes aus Oxford zu betrachten?

Zweifachdosis-Schutz oder Einzeldosis-Immunität - was ist effektiver?

Unter Leitung von Chen Wei, Akademiemitglied an der China Academy of Engineering und Forscherin an der Academy of Military Medical Sciences, wird Ad5-nCoV als erster COVID-19-Impfstoff weltweit in die Phase II der klinischen Studie eintreten. Das wichtigste Merkmal der Studie ist, dass in Frage kommende Teilnehmer über 60 Jahren miteinbezogen werden und 13 % der insgesamt 508 Teilnehmer ausmachen.

CanSino Biologics Inc. (CanSinoBIO) arbeitet partnerschaftlich mit Chens Team bei der Impfstoffentwicklung zusammen. Der Präsident von CanSinoBIO, Yu Xuefeng, gab der Zeitschrift Science and Technology Daily ein Interview und erläuterte: "Aus der Perspektive der Studienplanung teilen beide Studien den gleichen Mechanismus, d. h. es werden ausgewogene humorale und zelluläre Immunreaktionen ausgelöst. Es gibt aber auch Unterschiede. Wir hoffen, dass eine Einzeldosis in der Zeit der Pandemie wirksam sein kann, während das Team aus Oxford weiterhin Tests mit einem "Zweifachdosis-Schutz" durchführt.

Laut Informationen von der Oxford-Website sagte Professor Andrew Pollard, Leiter der Oxford Vaccine Group: "Wir haben die stärkste Immunreaktion bei denjenigen zehn Teilnehmern beobachtet, die zwei Dosierungen des Impfstoffs erhielten, was darauf hindeutet, dass dies eine gute Strategie für die Impfung sein könnte."

Yu vertrat eine andere Ansicht. Er meinte, dass im Trend der Pandemie "eine Einzeldosis-Injektion die schnellste Vorgehensweise" sei. Das Ergebnis der chinesischen klinischen Phase II-Studie zeigte, dass 95 % der Teilnehmer in der hochdosierten Gruppe und 91 % in der niedrigdosierten Gruppe entweder zelluläre oder humorale Immunreaktionen an Tag 28 nach der Impfung aufwiesen.

"Das bedeutet, dass eine Einzeldosierung des Impfstoffs nicht nur in seiner Wirkung schnell einsetzt, sondern auch das Potenzial hat, als Impfung effektiv zu sein."

Bemerkenswert ist weiterhin, dass die älteren Teilnehmer eine höhere Toleranz für den Impfstoff haben, während sie gleichzeitig einen niedrigeren Grad der Immunreaktion zeigen.

Chens Überlegungen werden von den Medien vielfach zitiert. Wenn sie mit dem Virus infiziert sind, stehen die älteren Patienten vor hohen Risiken, schwer zu erkranken oder sogar zu sterben. Deshalb sind sie eine wichtige Zielpopulation für den COVID-19-Impfstoff.

Yu wies darauf hin, dass die Immunreaktion mit einer zusätzlichen Dosis effektiv intensiviert werde. Die Wirkung einer Zweifachdosis-Impfung wurde in der klinischen Studie zum Ebola-Impfstoff demonstriert, der von CanSinoBIO mithilfe der gleichen Technologie entwickelt wurde. Für zukünftige klinische Studien sollte erforscht werden, wie ein besserer Schutz für die ältere Generation erreicht werden kann.

Schimpansen oder Menschen, welcher Vektor ist sicherer?

Abgesehen von ihrer Wirksamkeit, wie ist es um die Sicherheit der beiden Impfstoffe bestellt?

Der Impfstoff AZD1222 von Oxford und AstraZeneca kombiniert eine abgeschwächte Version eines häufigen Erkältungsvirus (Adenovirus), der Infektionen bei Schimpansen auslöst, mit dem genetischen Material des SARS-CoV-2-Virus.

Laut Angaben von Yu wird bei Ad5-nCoV der Adenovirus Typ 5 als Vektor genutzt - eine abgeschwächte Version des häufigen Adenovirus, der eher zu Infektionen bei Menschen führt als bei Schimpansen. "Obwohl einige Teilnehmer aufgrund ihrer Infektion mit dem Adenovirus Typ 5 möglicherweise bereits eine 'existierende Immunität' aufweisen, die die Immunreaktion beeinflusst, bietet Ad5-nCoV im größten Umfang Sicherheit von der Quelle des Adenovirus-Vektors."

Gegenwärtig sind die beiden Impfstoffe nahezu gleichermaßen sicher in Bezug auf die "Unbedenklichkeitsbewertung", die durch öffentliche Informationen von den Medien beobachtet wird. Andrew Pollard und Kollegen berichten über ihre randomisierte Studie der Phase 1/2 mit einer Injektion des Schimpansen-Adenovirus vektorisierten COVID-19-Impfstoffs. Dabei traten lokal begrenzte und systemische Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie lokale Druckempfindlichkeit häufig bei COVID-19-Impfstoffen häufig auf, waren allerdings tolerierbar und konnten größtenteils durch Paracetamol gelindert werden. Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.

Chen und Kollegen meldeten die Ergebnisse aus einer randomisierten Studie der Phase 2 mit einem Einzeldosis-Immunisierungsplan des Ad5-vektorisierten COVID-19-Impfstoffs. Die meisten an den Teilnehmern in China beobachteten Reaktionen, die entweder an der Injektionsstelle auftraten oder systemisch bedingt waren, konnten als mild oder moderat bezeichnet werden. Zu den Nebenwirkungen in dieser Studie gehörten u. a. Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schmerzen an der Injektionsstelle.

In einem Kommentarartikel, der von Professor Naor Bar-Zeev und Professor William J Moss verfasst wurde, heißt es: "Insgesamt sind die Ergebnisse beider Studien weitgehend ähnlich und vielversprechend, trotz der Unterschiede im Hinblick auf den Vektor, die geografischen Standorte der untersuchten Populationen und die verwendeten Neutralisierungsprüfungen. Diese COVID-19 Impfstoffstudien sind klein und deshalb ist Zurückhaltung bei Schlussfolgerungen geboten, allerdings sind die Forschungen lobenswert. Die ethnische Vielfalt in beiden genannten Studien war sehr begrenzt."

"Weltweiter gleichberechtigter Zugriff auf den COVID-19-Impfstoff": Gemeinsames Ziel und Verpflichtung von China und Großbritannien

"Es sind gute Nachrichten", sagte Dr. Mike Ryan, Exekutivdirektor des Nothilfeprogramms der WHO, bei einer Pressekonferenz im Genfer Hauptsitz der Organisation, kurz nachdem die Daten in The Lancet publiziert wurden. "Die Tatsache, dass T-Zellen-Reaktionen ausgelöst und neutralisierende Antikörper entwickelt wurden, ist ein positives Resultat. Andererseits müssen wir noch einen langen Weg zurücklegen. Wir müssen nun realistische Studien in großem Umfang in Angriff nehmen."

Er bemerkte, dass sobald einer der Impfstoffe sich als wirksam erweisen würde, die nächste Herausforderung die Sicherstellung sei, dass genug Dosierungen für eine Verteilung weltweit vorhanden sein müssen.

"CanSinoBIO hat stets in einer strategischen Partnerschaft mit dem Forschungsteam des Akademiemitglieds Chen Wei beziehungsweise der Oxford University zusammengearbeitet. Allerdings hat CanSinoBIO sich entschieden, im frühen Stadium der Impfstoffentwicklung für COVID-19 mit dem Forschungsteam von Chen zu kooperieren", sagte Yu. "Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Kooperation zwischen dem Oxford-Team und AstraZeneca potenzielle Vorteile bei der Rekrutierung von Freiwilligen für die klinische Phase III-Studie bietet."

Obwohl der vom Oxford-Team entwickelte Impfstoff zeitlich noch hinter dem von CanSinoBIO zurückliegt, wenn es um die Produktionsstufe für den Adenovirus-Impfstoff geht, wird doch erwartet, dass sich sein Entwicklungsfortschritt "beschleunigen" wird - dank enormer finanzieller Förderungen und der Unterstützung durch das globale Impfstoff-Verteilungsnetz. So könnte schließlich eine Produktion in großem Maßstab erreicht werden, nachdem die Ergebnisse der Phase III der klinischen Studie veröffentlicht werden.

Verfasserin: Fang Linlin; Englische Übersetzung: Long Yun und Lu Zijian

Pressekontakt:

Fang Linlin
+86-13911995172
fangll@stdaily.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/137391/4661383
OTS: Science and Technology Daily

Original-Content von: Science and Technology Daily, übermittelt durch news aktuell


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