(Registrieren)

Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass" zieht erste Bilanz / Demokratie und Meinungsfreiheit schützen / Hass und Hetze konsequent verfolgen (FOTO)

Geschrieben am 23-07-2020

München (ots) - Meinungsfreiheit schützen, indem strafbarer Hass bekämpft wird. So beschreiben Bayerns Justizminister Georg Eisenreich und Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), das Ziel der gemeinsamen Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass", die sich gezielt an Medienhäuser richtet. Eine erste erfolgreiche Bilanz ist in der gestrigen Online-Veranstaltung "Justiz, Medien, Gesellschaft - gemeinsam gegen Hate Speech" anlässlich des europaweiten Aktionstages für die Betroffenen von Hasskriminalität gezogen worden.

Erst am Dienstag (21.07.2020) habe es in Bayern eine große Durchsuchungsaktion im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts auf Volksverhetzung aufgrund des Hinweises eines bayerischen Medienhauses gegeben, berichtete der Hate-Speech-Beauftragte der bayerischen Justiz, Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb. Sein Fazit: "Die Initiative fruchtet."

Das bestätigt auch BLM-Präsident Siegfried Schneider: Dank des effizienten Online-Meldeverfahrens im Rahmen der Initiative sei es "gelungen, eine Brücke zwischen den Medienhäusern und der Strafverfolgung zu bauen".

Der bayerische Staatsminister Georg Eisenreich ergänzt: "Hass und Hetze im Netz vergiften das gesellschaftliche Klima und unterdrücken die Meinungsfreiheit anderer. Daher gilt: Wer strafbaren hass bekämpft, schränkt die Meinungsfreiheit nicht ein. Er schützt sie! Unsere gemeinsame Initiative hat erste Erfolge: Bisher sind über 100 Prüfbitten eingegangen. In mehr als 80 Fällen haben wir die Täter bereits ermitteln können. Die Ermittlungserfolge zeigen: Es lohnt sich, Straftaten online zu melden. Die bayerischen Staatsanwaltschaften ermitteln konsequent. Wer im Internet rassistische, beleidigende, antisemitische oder volksverhetzende Straftaten begeht, muss mit Konsequenzen rechnen. Es drohen hohe Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen."

Wie stark die Medienschaffenden unter Hate Speech im Arbeitsalltag leiden, zeigt eine Studie der Universität Bielefeld, die Prof. Dr. Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, präsentierte. Danach haben 31 Prozent der Befragten Angst vor einer Zunahme von Angriffen und 62 Prozent sehen die Freiheit und Unabhängigkeit journalistischer Arbeit dadurch bedroht. Diese Ängste hat auch Radio Primaton-Geschäftsführer Gerald Huter in seiner Redaktion erlebt, die nach dem Livestream über eine Flüchtlings-Demonstration einen "Shitstorm sondergleichen" bewältigen musste.

Wenn mittlerweile Angriffe auf Journalisten und Redaktionen als "gerechtfertigtes Verhalten" seitens der Hater gesehen werden, bleibt das nicht ohne Folgen für das gesellschaftliche Klima. "Es verlagert sich immer mehr Hass und Hetze im Netz auf die Straße", hat Cyberpsychologin Dr. Catarina Katzer beobachtet. Der Grund dafür: die emotionale Distanz zu den Opfern: "Es fehlt die digitale Empathie." Hier helfen Info-Materialien, wie sie der Medienführerschein Bayern jetzt für pädagogisch Tätige in einem https://www.medienfuehrerschein.bayern/Angebot/275_Special_Hate_Speech.htm unter dem Motto "No Hate Speech" bereitgestellt hat.

Hass im Netz sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf strafrechtlicher Ebene konsequent zu verfolgen, zeigt Wirkung. Je mehr Medienhäuser sich an der Initiative beteiligen, desto stärker ist die präventive Wirkung. Dieses Fazit ziehen auch alle Beteiligten.

Über die Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass"

Das bayerische Justizministerium und die BLM haben das gemeinsame Projekt im Oktober 2019 ins Leben gerufen. Seitdem können sich Medienunternehmen in einem einfachen Online-Verfahren mit einer Prüfbitte oder Strafanzeige an die Justiz wenden - etwa wegen volksverhetzender Kommentare und anderer strafbarer Inhalte. Mehr als 110 Medienunternehmen unterstützen die Initiative aktuell. Mehr Informationen unter: https://www.konsequent-gegen-hass.de/ .

Pressekontakt:

Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Bettina Pregel
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: (089) 63808-318
bettina.pregel@blm.de

Bayerisches Staatsministerium der Justiz
Ulrike Roider
Pressesprecherin
Tel.: (089) 5597-3111
presse@stmj.bayern.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/62483/4660069
OTS: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Original-Content von: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

741928

weitere Artikel:
  • MCI goes China: Kooperation mit dynamischer Shenzen Technology University Innsbruck (ots) - Neues MCI-Abkommen mit der international ausgerichteten Shenzen Technology University - Austausch von Studierenden und Lehrenden, gemeinsame Programme und Forschungsaktivitäten Die Unternehmerische Hochschule in Innsbruck hat vor wenigen Tagen im Rahmen einer Online Signing Ceremony ein Partnerschaftsabkommen mit der Shenzen Technology University (SZTU) in China abgeschlossen. Laut Abkommen ist eine Zusammenarbeit in den Bereichen Studierendenaustausch, Lehrendenaustausch, gemeinsamen Programmen und Forschungsaktivitäten angedacht. mehr...

  • Grillfürst geht mit Eintracht Frankfurt in die nächste Runde / Fußball-Weltmeister von 1990 Uwe Bein freut sich auf die neuen Eintracht-Grillprodukte von Grillfürst (FOTO) Bad Hersfeld (ots) - Fußball ohne Grillen ist wie Fernsehen ohne Bild. So sieht das auch der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 1990 Uwe Bein. Als überzeugter Grillmeister stöbert er regelmäßig durch den Verkaufsraum von Grillfürst in Bad Hersfeld. Insbesondere seitdem das Unternehmen im vergangenen Jahr eine Partnerschaft mit Eintracht Frankfurt eingegangen ist. Als Spieler lief er 150 Mal für den hessischen Bundesligisten auf und trug den Adler mit Stolz auf der Brust. Mittlerweile trägt er das Wappen im Herzen und lebt für seinen mehr...

  • Blickwinkel: Klein und doch schon groß: So kommen ABC-Schützen sicher in die Schule (FOTO) Saarbrücken (ots) - Ein Teil Deutschlands ist schon in den Sommerferien, für die anderen steht die schönste Zeit des Jahres unmittelbar bevor. Das heißt aber auch: Bald fängt die Schule wieder an. Und besonders Eltern von Schulanfängern fragen sich, wie ihr Kind sicher in die Schule und wieder nach Hause kommt. CosmosDirekt, der Direktversicherer der Generali in Deutschland, gibt wichtige Tipps für den sicheren Schulweg. Endlich zu den Großen gehören, Lesen und Schreiben lernen, neue Freunde finden: Dazu gehört auch, selbstständig zu werden, mehr...

  • WDR Fernsehen, Montag, 27. Juli 2020, 22.10 - 22.55 Uhr QUIZZ DICH AUF 1 Guido Cantz moderiert neues Quiz im WDR Köln (ots) - Diese Show garantiert puren Quiz-Spaß. Denn "Quizz dich auf 1" ist ein Spiel, das ganz ohne Punkte auskommt und in dem vor allem eines zählt: Wer am Schluss hinter der 1 steht, gewinnt die Show. Guido Cantz stellt ab Montag, den 27. Juli 2020 um 22.10 Uhr in "Quizz dich auf 1" Kandidatinnen und Kandidaten aus ganz Nordrhein-Westfalen auf den Prüfstand. Und dabei geht es um Spannendes, Witziges, Kurioses und Wissenswertes rund um Themen, die die Menschen im Westen bewegen. Ob Bilderrätsel, Buchstaben-Puzzle oder knifflige Fragen: mehr...

  • Dreharbeiten für siebten Film der ZDF/ORF-Reihe "Die Toten von Salzburg" (FOTO) Mainz (ots) - In Salzburg und Umgebung entsteht derzeit ein weiterer Film der ZDF/ORF-Reihe "Die Toten von Salzburg": In der siebten Episode mit dem Arbeitstitel "Chinagirl" werden Major Peter Palfinger (Florian Teichtmeister), Kriminalhauptkommissar Hubert Mur (Michael Fitz) und Palfingers Assistentin Irene Russmeyer (Fanny Krausz) mit dem Mord an einer Salzburger Fremdenführerin konfrontiert. Im Ensemble spielen Erwin Steinhauer, Simon Hatzl, Natalie O'Hara, Nikolaus Barton und andere. Regie führt erneut Erhard Riedlsperger nach einem Drehbuch mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht