(Registrieren)

Wie die Covid-19-Pandemie die Mediennutzung verändert / Hochwertige, digitale Inhalte profitieren - wieder ein Rückgang bei traditionellen Medien

Geschrieben am 16-07-2020

München (ots) -

- Digitaler Brandbeschleuniger: Vor allem digitale Medienangebote verzeichnen Zuwächse bei der Nutzung. - Doch kein Comeback: Nach dem Anstieg während der Einschränkungen ist der lineare TV-Konsum wieder zurück auf Vorkrisenniveau - Streaming profitiert dagegen nachhaltig. - Geld für Qualität: 25 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Zahlungsbereitschaft für digitale Premiuminhalte in der Pandemie gestiegen ist.

Langsam fühlt sich die Welt wieder ein bisschen normaler an. In den vergangenen Tagen und Wochen sind die Maßnahmen zur Eindämmung der globalen Covid-19-Pandemie hierzulande deutlich gelockert worden. Wie wirkt sich der Umstand, dass wir den Abend mittlerweile auch wieder im Restaurant oder Kino verbringen, auf unseren Medienkonsum aus? Im Rahmen des Media Consumer Survey hat Deloitte 2020 bereits die dritte repräsentative Umfrage zur Mediennutzung durchgeführt - vor Beginn der Einschränkungen im Februar, währenddessen und nun erneut in den letzten beiden Juniwochen, als weitgehende Lockerungen bereits in Kraft waren - auf dem Weg in ein "New Normal"

"Das Thema Covid-19 wird uns natürlich noch eine ganze Weile begleiten, aber nach den drastischen Maßnahmen im März und April ist in den vergangenen Wochen wieder ein gewisses Maß an Normalität zurückgekehrt", erklärt Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte. "Altersübergreifend 52 Prozent der Befragten hatten angegeben, während der Einschränkungen mehr Medien konsumiert zu haben als vorher. Wie erwartet ist der Medienkonsum im Vergleich nun wieder deutlich zurückgegangen. Dennoch kann knapp ein Drittel der Zuwächse durchaus als langfristiger Effekt verbucht werden. Allerdings profitieren nicht alle Medien langfristig."

Zuwächse bei Mediatheken und Videostreaming erweisen sich als nachhaltig

Das bemerkenswert starke Comeback des linearen Fernsehens während der Einschränkungen hat sich nicht als nachhaltig erwiesen. Nachdem der Anteil der Verbraucher, die täglich fernsehen, im März um 11 Prozent im Vergleich zum Februar gestiegen war und man sogar die schon verloren geglaubte junge Zielgruppe wieder zu festen Sendezeiten vor die Bildschirme locken konnte, ist der lineare TV-Konsum nun wieder fast annähernd deckungsgleich mit der Zeit vor dem Lockdown. Weitgehend unberührt von den Geschehnissen um die Covid-19-Pandemie ist das lineare Pay-TV geblieben. Weder der Wegfall von Live-Sportübertragungen noch der Neustart der Bundesliga haben sich in der täglichen Nutzung bemerkbar gemacht.

Im Gegensatz zum linearen TV kann das Video-Streaming nachhaltig Zuwächse verzeichnen. Die tägliche Nutzung von Video-on-Demand-Abonnements lag auch Ende Juni noch deutlich über dem Niveau von vor der Krise. Besonders in der Altersgruppe über 35 Jahre ist der Konsum nach dem Peak während der Einschränkungen im März kaum zurückgegangen. Die Mediatheken, die in der Krise enorme Zuwächse hatten, verzeichnen auch nach den Lockerungen noch 20 Prozent mehr tägliche Nutzer als vor den Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19.

Das Radio strauchelt, Podcasts profitieren

Im Audio-Bereich zeigen sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Formaten: Im Februar hörten 57 Prozent der Befragten täglich Radio, während der Einschränkungen gab es nur geringe Zuwächse und Ende Juni schalteten nur noch 54 Prozent jeden Tag das Radio ein. Das Musik-Streaming hat dagegen während den Einschränkungen kaum profitiert, seit den Lockerungen ist die tägliche Nutzerbasis aber um 25 Prozent gestiegen. Hintergrund ist hier vermutlich, dass viele Menschen Musikstreaming gern unterwegs, auf dem Weg zur Arbeit oder in Bus und Bahn nutzen.

"Besonders spannend ist die Entwicklung, die Podcasts während der Krise gemacht haben", verdeutlicht Klaus Böhm. "Im 'New Normal' hören 23 Prozent der Befragten mehr Podcasts als vor den Einschränkungen - das ist die Hälfte der Nutzerbasis. Podcasts ermöglichen einen Zugang zu oftmals sehr spezifischen Informationen und Meinungen. Die Pandemie hat unter anderem dazu geführt, dass beispielsweise medizinisches Expertenwissen plötzlich sehr viele Menschen interessiert hat. Podcasts haben sich dafür als ein geeignetes Format etabliert."

Mehr Nutzer sind bereit, für gute Online-News zu bezahlen

Neben tiefgehendem Spezialwissen waren auch aktuelle Nachrichten während der Einschränkungen besonders gefragt. Das zeigt sich nicht zuletzt in der gestiegenen Zahlungsbereitschaft. Die regelmäßige Nutzung von Nachrichten hinter der Bezahlschranke stieg im März um 25 Prozent und ist seither nicht zurückgegangen. Das gilt jedoch nur für Premium-Zugänge zu News-Webseiten, digitale Zeitungsausgaben sind nach einem kurzen Popularitätspeak während der Einschränkungen wieder auf Vorkrisenniveau zurückgefallen.

Der Anteil der täglichen Leser von kostenlosen Online-Nachrichten war im März um rund 35 Prozent gestiegen und etwa ein Drittel dieser Zuwächse ist bisher erhalten geblieben. Wirtschaftlich haben die werbefinanzierten Online-Nachrichtenportale allerdings eher nicht von den gestiegenen Nutzerzahlen profitiert, da aufgrund der schwierigen konjunkturellen Situation vielfach Werbeeinnahmen weggefallen sind.

Gaming ist beliebter Zeitvertreib - nicht nur bei Teenagern

Neben Informationen war zusätzliche Zeit ein wichtiger Grund für die intensive Mediennutzung während der Einschränkungen. Entsprechend deutlich ist die Nutzung von Games für PC, Smartphone, Tablet oder Konsole gestiegen. Im März verbrachten beispielsweise besonders viele sonst überwiegend berufstätige Gamer zwischen 25 und 45 Jahren Zeit mit der Spielkonsole. Wie auch in den anderen Gaming-Bereichen sind diese Zuwächse mit Inkrafttreten der Lockerungen wieder etwas zurückgegangen, liegen aber noch immer deutlich über dem Niveau von vor den Einschränkungen.

"Die Pandemie hat in der Medienbranche als eine Art digitaler Brandbeschleuniger gewirkt", fasst Klaus Böhm zusammen. "Die Studienergebnisse zeigen, dass fast ausschließlich digitale Inhalte eine nachhaltig gestiegene Nachfrage verzeichnen konnten. Insgesamt nutzten 41 Prozent der Befragten während der Einschränkungen stärker als zuvor neue Informationsangebote wie Podcasts und Social Media. Allerdings gaben auch knapp drei Viertel der Befragten an, sich von den klassischen Medien gut informiert zu fühlen. Nutzer wollen Qualität und sind mittlerweile auch eher dazu bereit, dafür zu zahlen. Die Entwicklung geht weiter in Richtung der digitalen Angebote. Die Qualität darf dabei aber nicht auf der Strecke bleiben."

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Klaus Böhm Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte.

Gerne stehen Ihnen unsere Experten für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Die vollständige Studie finden Sie zum Download auf unserer Website ( https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and-telecommunications/ar ticles/mediennutzung-covid-19.html) .

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters - für die rund die 312.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited ("DTTL"), eine "private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf http://www.deloitte.com/de/UeberUns .

Pressekontakt:

Kristin Ofer
Content & Media Manager
Tel: +49 89 29036 6691
kofer@deloitte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/60247/4654360
OTS: Deloitte

Original-Content von: Deloitte, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

741234

weitere Artikel:
  • TV-Tipp: "Kampf der Realitystars - Schiffbruch am Traumstrand"- Moderatorin Cathy Hummels sucht ab 22. Juli bei RTLZWEI den "Realitystar 2020" (AUDIO) München (ots) - Anmoderationsvorschlag: Heiße Wettkämpfe, schwitzende Gladiatoren und jede Menge Drama, Streit, Liebe und Spaß: Ab 22. Juli kämpfen bei RTLZWEI an einem thailändischen Traumstrand siegeshungrige Promis um satte 50.000 Euro und den Titel "Realitystar 2020". Mit in den Ring steigen unter anderem It-Girl Kate Merlan, Sängerin Annemarie Eilfeld, Dschungelnatter Georgina Fleur, Big-Brother-Urgestein Jürgen Milski sowie "Prince Charming"-Kandidat Sam Dylan. Cathy Hummels, die bei den Olympischen Spielen der Realitystars ihr Debüt als mehr...

  • Heizung im Sommer: Darauf sollten Sie achten Berlin (ots) - Im Sommer macht auch die Heizung Ferien? Nicht ganz. Doch wer auf die richtige Einstellung der Anlage achtet, kann in den warmen Monaten Heizkosten sparen. Bei veralteten Geräten bietet sich die Sommerzeit für eine Sanierung an. Das Serviceportal "Intelligent heizen" (https://intelligent-heizen.info/foerderung-heizung/) informiert über die Möglichkeiten einer staatlichen Förderung für eine neue Heizung. Einfach mal abschalten - das ist ein guter Plan für die Urlaubs- und Ferienzeit. Aber gilt das auch für die Heizung? Für Hauseigentümer mehr...

  • Sechs Coaches, vier Buzzer! Stefanie Kloß, Yvonne Catterfeld, Nico Santos, Samu Haber, Rea Garvey und Mark Forster suchen "The Voice of Germany" (FOTO) Unterföhring (ots) - 17. Juli 2020. Sechs Coaches, vier Buzzer und eine Mission: "The Voice of Germany" feiert mit einer ganz besonderen Coach-Konstellation Jubiläum. SAT.1 und ProSieben bieten ihren Talenten und Zuschauern in der zehnten Staffel von Deutschlands beliebtester Musikshow mit sechs Coaches mehr Musikexpertise als je zuvor. Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld wollen auf dem ersten weiblichen Doppelstuhl in der #TVOG-Historie die besten Talente in ihr Team holen. Samu Haber und Rea Garvey teilen sich einen finnisch-irischen-Zweifach-#TVOG-Gewinner-Doppelstuhl. mehr...

  • So gelingt der Pflegeantrag in Corona-Zeiten Baierbrunn (ots) - Keine Hausbesuche in Corona-Zeiten: Um einen Pflegeantrag von gesetzlich Versicherten zu prüfen, setzen sich die Gutachter des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) derzeit telefonisch mit den Pflegebedürftigen und deren Bezugspersonen in Verbindung. Tipps für den Pflegeantrag gemäß der aktuell geltenden Regelungen gibt das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Pflegetagebuch hilft beim Gespräch mit dem Gutachter Zunächst schickt der MDK dem Versicherten schriftlich einen Terminvorschlag. Wird ein Antrag auf mehr...

  • Günstige 5G-Handys im Test: COMPUTER BILD empfiehlt Geräte für jede Preisklasse (FOTO) Hamburg (ots) - Nach UMTS und LTE steht Deutschland vor der nächsten Mobilfunkrevolution: Die neue 5G-Technik erlaubt Geschwindigkeiten bis 1000 Megabit pro Sekunde. Hierfür geeignete Smartphones waren bislang aber teuer. Das ändert sich jetzt: COMPUTER BILD hat sieben 5G-Handys unter 600 Euro getestet - der Preis-Leistungs-Sieger kostet nur 379 Euro. Damit 5G nicht nur in der Großstadt funktioniert, bauen die Provider 5G auf neuen Frequenzen auf. Die gute Nachricht: Fast alle Handys im Test kommen damit klar. Landbewohner sollten aber einen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht