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UNFPA-WELTBEVÖLKERUNGSBERICHT 2020: Schädliche Praktiken an Mädchen und Frauen / Jungen und Männer stellen sich gegen Genitalverstümmelungen & Frühverheiratungen, wenn sie die grausamen Folgen ken

Geschrieben am 30-06-2020

Hannover (ots) - Der Weltbevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) veröffentlicht am 30. Juni den diesjährigen Weltbevölkerungsbericht mit dem Titel "Gegen meinen Willen - Praktiken beenden, die Frauen und Mädchen schaden und Gleichstellung verhindern". Herausgeberin der deutschen Kurzfassung ist die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Im Zentrum stehen jene drei schädlichen Praktiken, die weltweit am weitesten verbreitet sind: weibliche Genitalverstümmelung, Frühverheiratung und die Bevorzugung von Söhnen.

Dr. Natalia Kanem, Exekutivdirektorin von UNFPA: "Schädliche Praktiken verursachen bei Mädchen ein tiefes und anhaltendes Trauma. Sie werden ihres Rechts beraubt, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Die Corona-Pandemie macht unsere Arbeit schwieriger, aber auch notwendiger, da Mädchen jetzt besonders gefährdet sind. Wir dürfen nicht aufhören, bis die Rechte, Entscheidungen und Körper aller Mädchen voll und ganz ihnen selbst gehören."

Schädliche Praktiken beenden, aber wie?

Der Weltbevölkerungsbericht 2020 zeigt, dass es möglich ist, Frühverheiratungen und weibliche Genitalverstümmelung innerhalb von zehn Jahren zu beenden. Um dieses Ziel erreichen zu können, fordert der Bericht unter anderem, dass Programme gefördert werden müssen, die Mädchen darin unterstützen, Schulen bis zum Abschluss zu besuchen statt früh verheiratet zu werden. So werden die Chancen von Mädchen erhöht, als Erwachsene ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Der Bericht zeigt auch, dass die Aufklärung von Männern und Jungen über schädliche Praktiken ein enormes Wirkungspotenzial entfalten kann. Um Frühverheiratungen und weibliche Genitalverstümmelung bis 2030 zu beenden, sind Investitionen in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr notwendig. 84 Millionen Mädchen könnten so geschützt werden.

Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, betont: "Es muss gelingen, Frauen und Mädchen verstärkt Bildung aller Stufen im Schul-, Berufsbildungs- und Hochschulbereich zu ermöglichen, damit sie selbstbestimmt ihr Recht auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe durchzusetzen können."

COVID-19 erhöht die Gefahr für Mädchen, Opfer von schädlichen Praktiken zu werden

Weltweit wurden bereits enorme Fortschritte dabei erzielt, Frühverheiratungen und weibliche Genitalverstümmelung zu beenden. Weil entsprechende Dienste und Programme durch Kontaktbeschränkungen nur begrenzt zugänglich sind, drohen aktuell Rückschritte durch die Corona-Krise.

Renate Bähr, scheidende Geschäftsführerin der DSW, merkt dazu an: "Es ist immens wichtig, dass Deutschland in Zeiten von Corona mehr und nicht weniger Mittel dafür bereitstellt, dass schädliche Praktiken bald der Vergangenheit angehören. Der Weltbevölkerungsbericht zeigt deutlich, dass schädliche Praktiken in Krisen zunehmen. Wir hoffen sehr, dass dieses Thema im Nachtragshaushalt der Bundesregierung berücksichtigt wird."

Frauen und Männer müssen Hand in Hand arbeiten

Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW, sagt: "Schädliche Praktiken, wie zum Beispiel weibliche Genitalverstümmelung, Frühverheiratungen oder geschlechtsspezifische Schwangerschaftsabbrüche, sind der Ausdruck davon, dass Mädchen und Frauen nicht frei über ihre Körper und ihr Leben entscheiden können. Es ist unerlässlich, dass insbesondere in den betroffenen Ländern offen über die Auswirkungen von schädlichen Praktiken gesprochen wird und Aufklärung stattfindet. Nur wenn der Mantel des Schweigens durchbrochen wird, können patriarchalische Strukturen aufgebrochen werden. Auch wir Männer müssen den grausamen Menschenrechtsverletzungen die Stirn bieten. Viele Jungen und Männer stellen sich bereits gegen schädliche Praktiken, wenn sie die Folgen kennen. Wir müssen hier weitermachen und den Dialog fördern!"

Den kompletten Weltbevölkerungsbericht, der auch die jüngsten demografischen Indikatoren und Gesundheitsdaten für alle Länder und Regionen der Erde enthält, finden Sie am 30. Juni 2020 um 9 Uhr unter http://www.dsw.org/weltbevoelkerungsbericht .

Sie erhalten den Bericht in weiteren Sprachen auf http://www.unfpa.org .

Weitere Informationen:

- Highlights inkl. Handlungsempfehlungen des Berichts (https://www.dsw.org/wp-co ntent/uploads/2020/06/Highlights_DSW_Weltbevoelkerungsbericht.pdf) - https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2020/06/Grafiken_DSW_Weltbevoelkerungsb ericht.pdf - Diese Pressemitteilung als PDF (https://www.dsw.org/wp-content/uploads/2020/06 /Pressemitteilung_DSW_Weltbevoelkerungsbericht.pdf)

Über die DSW:

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Unser Ziel ist es, zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Wir engagieren uns für die Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung. Insbesondere unterstützen wir junge Menschen in Ostafrika dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Gleichzeitig bringen wir uns auf nationaler und internationaler Ebene in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter ein. Mehr auf https://www.dsw.org .

Über UNFPA:

Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) fördert eine Welt, in der jede Schwangerschaft gewollt, jede Geburt sicher und das Potenzial jedes jungen Menschen verwirklicht wird.

Pressekontakt:

Kontakt DSW: Anke Witte Tel.: 0511 94373-32, Mobil: 0152 0894702
5, anke.witte@dsw.org
Kontakt UNFPA: Eddie Wright (New York): +1 917 831 2074; ewright@unfpa.org

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/24571/4638085
OTS: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Original-Content von: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, übermittelt durch news aktuell


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