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Active Philanthropy stellt Stiftungsleitfaden "Klimawandel - Wie jede Stiftung Teil der Lösung wird" vor (VIDEO)

Geschrieben am 24-06-2020

Berlin (ots) - Die Mehrheit der Stiftungen in Deutschland ist zu wenig auf den Klimawandel eingestellt. Es muss ihnen in ihrem Portfolio künftig stärker gelingen, Bereiche zu erkennen und zu fördern, die im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels stehen. Wie Stiftungen ihre Förderstrategien an den Klimawandel anpassen können, beschreibt Active Philanthropy im deutschlandweit ersten Leitfaden "Klimawandel - Wie jede Stiftung Teil der Lösung wird". Das Sozialunternehmen Active Philanthropy stellte das Papier gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen am Dienstag in Stuttgart vor. Es veranschaulicht, wie sich die Klimakrise auf Förderportfolios auswirkt und zeigt, wo Klimaschutzmaßnahmen auch in anderen Bereichen, sogenannten Klimaschnittpunkten, Nutzen bringen. Das Team von Active Philanthropy hat die Studie unter der Leitung von Dr. Johannes Lundershausen, Klima-Experte bei Active Philanthropy, erstellt. 17 internationale WissenschaftlerInnen standen Active Philanthropy beratend zur Seite.

Fünf thematische Klimaschnittpunkte für die Ausrichtung von Stiftungsportfolios

Der Leitfaden analysiert exemplarisch fünf Themen, die besonders große Schnittpunkte mit dem Thema Klima haben und gibt Empfehlungen, wie Stiftungen und StifterInnen sie zukünftig miteinander verknüpfen können, ohne ihr eigenes Kernanliegen aus dem Blick zu verlieren. Diese Schnittpunkte sind Demokratie, Gesundheit, Benachteiligte Gruppen, Bildung und Naturschutz. Damit wird der Leitfaden dem Umstand gerecht, dass die Klimakrise kein eindimensionales Problem ist, sondern eine Vielzahl anderer Bereiche direkt negativ beeinflusst.

"Der Klimawandel verschärft die globalen Ungerechtigkeiten und die gesellschaftlichen Herausforderungen. Wenn Stiftungen die Klimarisiken ignorieren, untergraben sie langfristig ihre Anstrengungen und den Erfolg ihrer Förderprojekte", kommentiert Dr. Felicitas von Peter, geschäftsführende Gesellschafterin von Active Philanthropy den Leitgedanken des Papiers und ergänzt: "Ob wir die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreichen, hängt von unseren Antworten auf die Klimakrise ab."

Dr. Johannes Lundershausen, Klima-Experte bei Active Philanthropy und Autor des Leitfadens sagt: "Die Bekämpfung des Klimawandels ist weltweit rigoros unterfinanziert - auch in Deutschland. Die Aufgabe ist zu groß und braucht mehr Unterstützung. Stiftungen aus unterschiedlichsten Bereichen können sich einbringen. Sie haben eine einzigartige Position, die ihnen die Möglichkeit gibt, frei und innovativ zu arbeiten. Denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint - wirklich jede Stiftung kann etwas gegen Klimawandel tun, ob mit ihrer Förderung oder in ihrer operativen Arbeit."

Erfahrungsberichte von namhaften SpenderInnen und Stiftungen

Der Leitfaden enthält zudem Erfahrungsberichte, Fallstudien und Interviews von GeberInnen und StifterInnen, die den Klimawandel in ihrer Arbeit bereits mitdenken. Dazu zählen Sandra Breka, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, Mary Robinson, ehemalige Staatspräsidentin der Republik Irland und Gründerin der Mary Robinson Foundation - Climate Justice, Hans Schöpflin, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Schöpflin Stiftung, Dr. Barbara Filtzinger, Leiterin des Arbeitsgebiets Bildung der Siemens Stiftung, Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen, Sonia Medina, Geschäftsführerin Klimawandel der Children's Investment Fund Foundation und andere.

Der Leitfaden liefert final Ideen, wie Stiftungen Spendenstrategien und -portfolios klimagerecht betrachten können und schließt mit zehn Beispielen, was jede Stiftung, unabhängig von der thematischen Ausrichtung, gegen die Klimakrise tun kann.

Sandra Breka, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung kommentiert: "Klimapolitik stellt eine Herausforderung für wohlhabende, demokratische Gesellschaften dar, weil es dabei um Fragen der Umverteilung und schwierige politische Entscheidungen geht. Wir wollen unsere Arbeit gezielt auf die Schnittstellen und Verbindungen zwischen den einzelnen Förderthemen der Stiftung ausrichten."

Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen resümiert: "Weil die Klimakrise die menschliche Gesundheit massiv bedroht, machen viele Stiftungszwecke auf einer kranken Erde keinen Sinn mehr. Gerade Stiftungen können mit ihrer Langzeitwirkung, dem Blick über mehrere Generationen und den finanziellen Mitteln Vorreiter der notwendigen gesellschaftlichen Transformation sein. Der Leitfaden von Active Philanthropy zeigt, wie wichtig Denken in Synergien und wie viel Potenzial für Stiftungen und StifterInnen noch ungenutzt ist."

Auszug: Die fünf Klimaschnittpunkte im Überblick

Klimaschnittpunkt 1: Demokratie

Der Umbau der Weltwirtschaft in Richtung eines geringeren Ausstoßes von Kohlendioxid hat begonnen. Dieser Wandel muss gerecht und partizipativ gestaltet werden, um Ungleichheiten nicht zu verschärfen oder neue zu verursachen. Um gerechte Übergänge zu fördern, können Stiftungen und individuelle Geber demokratische Prozesse unterstützen. Gesellschaftliche Polarisierung und Populismus untergraben eine wichtige Voraussetzung für umfangreiche Reformen: den offenen Austausch zwischen gesellschaftlichen Gruppen über die Bedeutung und Relevanz von Fakten. Stiftungen können darüber hinaus das Thema Klima-Ungerechtigkeit adressieren.

Klimaschnittpunkt 2: Gesundheit

Die physische und psychische Gesundheit jedes Menschen hängt von der schnellen Eindämmung des Klimawandels ab. Luftverschmutzung stellt schon heute das größte Umweltrisiko in Europa dar. Jedes Jahr sterben Millionen von Menschen vorzeitig an den Folgen. Denn in 83 Prozent der Städte weltweit überschreitet die Luftverschmutzung die Grenzwerte der WHO. Hitzewellen stellen zudem eine gesundheitliche Belastung für Menschen dar. Infektionskrankheiten verbreiten sich zunehmend aufgrund einer Kombination aus neuen Niederschlagsmustern, Extremwetterereignissen und steigenden globalen Temperaturen. Ihnen fallen schon heute 700.000 Menschen jährlich zum Opfer. Hitze verursacht zudem Dürreperioden und eine Verschlechterung der Wasserqualität, wodurch die Ernährungssicherheit weltweit gefährdet wird.

Klimaschnittpunkt 3: Benachteiligte Gruppen

Der Klimawandel (be-)trifft alle - aber nicht alle sind gleichermaßen in der Lage, darauf zu reagieren. Kinder sind nur begrenzt fähig, mit der Not umzugehen, die aus Missernten, Flucht oder Krankheit resultiert. Auch Frauen sind von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. Ob Pflege- und Hausarbeit oder die Versorgung von Familienmitgliedern mit Nahrungsmitteln, Brennstoff und Wasser: Der Klimawandel erschwert diese Arbeit immens. Er schwächt systematisch die Fähigkeit von Frauen, Kindern und anderen strukturell benachteiligten Gruppen der Gesellschaft zur Selbsthilfe und verstärkt ihre Abhängigkeit von anderen.

Klimaschnittpunkt 4: Bildung:

Klimabildung ist unerlässlich, wenn die Menschheit in einer dramatisch heißeren und instabileren Welt überleben will. Sie befähigt Menschen jeden Alters, das System Erde disziplinübergreifend zu verstehen, berufliche Qualifikationen zu erwerben, die in einer CO2-neutralen Wirtschaft gefragt sind und eigene Werte und Identitäten an einen sich verändernden Planeten anzupassen. Nur wenn klimarelevante Lerninhalte neben der Schule auch in anderen Lernorten wie religiösen Organisationen, Bürgergruppen, Arbeitnehmerverbänden, dem privaten Sektor und anderen Bildungseinrichtungen vermittelt werden, wird ein Wandel möglich sein. Außerdem muss der Zugang zu und die Qualität von Bildung allgemein verbessert werden, um die Klima-Resilienz benachteiligter Gruppen zu stärken.

Klimaschnittpunkt 5: Naturschutz

Intakte Ökosysteme bringen Menschen immense Vorteile: saubere Luft, sauberes Wasser, nahrhafte Lebensmittel. Der Umweltschutz stellt auch eine kostenwirksame Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel dar, da Feuchtgebiete und andere Ökosysteme große Mengen an CO2speichern. Doch nur zwei Prozent der weltweit verfügbaren Fördermittel, die zur Bekämpfung des Klimawandels eingesetzt werden, fließen in naturnahe Lösungen. Hier bieten sich hervorragende Möglichkeiten für SpenderInnen, diese Kluft zu schließen.

Download und Links

Download des Leitfadens: https://bit.ly/Download-Leitfaden

Website Leitfaden: https://bit.ly/AP-Stiftungsleitfaden

Social Media

Twitter: https://twitter.com/ActPhilanthropy

LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/18167720

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCiU8IzABiRrv-g5pyufRZSg/featured

Hashtag für Social Media: #Stiftungsleitfaden

Über Active Philanthropy

Active Philanthropy ist ein gemeinnütziges Sozialunternehmen mit Fokus auf die Bereiche Fördermanagement und maßgeschneiderte Stifter- und Spenderbetreuung. Es wurde 2006 von Dr. Felicitas von Peter gegründet und hat sich auf die Folgen des Klimawandels spezialisiert. Es unterstützt StifterInnen, SpenderInnen, soziale Investoren und Unternehmerfamilien darin, ihre finanziellen Ressourcen langfristig und wirkungsvoll einzusetzen und damit im Kampf gegen die Klimakrise einen echten Beitrag zu leisten. Dazu verschafft Active Philanthropy Stiftern und Spenderinnen Zugang zu wirkungsvollen Projekten, verknüpft sie mit Klima-Experten weltweit und unterstützt sie mit der nötigen Expertise bei der Umsetzung der Förderprojekte. Das Ziel ist es, eine maximale Wirkung des philanthropischen Engagements zu gewährleisten. Darüber hinaus berät Active Philanthropy FörderInnen darin, wie sie ihre bestehenden Spendenportfolios auf die Klimakrise ausrichten können.

Seit 2007 organisiert Active Philanthropy für StifterInnen und FörderInnen Expeditionen nach Grönland, um gemeinsam mit führenden Wissenschaftlern am "Ground Zero" des Klimawandels mehr über die Gründe und Auswirkungen der Klimakrise zu erfahren und konkrete Optionen für eine wirksame Klimaphilanthropie zu vermitteln.

Pressekontakt:

Karolin Geike
geike@activephilanthropy.org
+49 (0) 30 120878420

Nadine Bütow
buetow@activephilanthropy.org

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/145630/4632818
OTS: Active Philanthropy

Original-Content von: Active Philanthropy, übermittelt durch news aktuell


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