(Registrieren)

Erst vier Prozent der Smartphones haben eine eSIM

Geschrieben am 15-06-2020

Heidelberg (ots) - Vier Jahre nach ihrem Marktstart ist die Bilanz der eSIM-Karte durchwachsen: Erst vier Prozent der Smartphones und nur bestimmte Tarife sind mit einem solchen elektronischen Profil nutzbar. Die Tarifexperten von Verivox erklären, wo es noch hakt und warum die eSIM für neue Machtverhältnisse im Mobilfunkmarkt sorgen könnte.

Hersteller setzen noch auf Hybridlösungen

Die eSIM-Karte ("embedded SIM") ist ein fest im Gerät verbauter Chip. Dieser lässt sich jederzeit umprogrammieren und ermöglicht Mobilfunkkunden ohne physischen Kartentausch die parallele Nutzung verschiedener Tarife auf einem Gerät.

Derzeit sind in Deutschland gerade einmal 21 eSIM-taugliche Smartphone-Modelle zu haben, das sind 4 Prozent der seit 2017 erschienenen Geräte. Darunter sind vor allem hochpreisige Highend-Geräte wie Apples iPhones und Samsungs Galaxy-Reihe, seltener Mittelklasse-Geräte wie das Google Pixel. Mit einer Ausnahme setzen die Hersteller noch auf Hybridlösungen: Apple, Samsung, Google oder Huawei verbauen die eSIM zwar in ausgewählten Geräten - aber zusätzlich zur herkömmlichen SIM-Karte. Einzig Motorola verzichtete bei der Neuauflage seines Motorola Razr 2019 erstmals komplett auf die Plastikkarte.

Die meisten Tarife sind bereits eSIM-tauglich

Bei Vodafone und Telefonica können bislang nur Vertragskunden die eSIM nutzen, das sind 64 bzw. 69 Prozent der Tarife. Prepaidkunden bleiben bei beiden Netzbetreibern außen vor. Die Telekom unterstützt das Format dagegen in allen Tarifmodellen und schaltet das eSIM-Profil direkt digital frei. Auch andere Provider ermöglichen inzwischen den eSIM-Einsatz, darunter 1&1, Congstar, Klarmobil und Blau sowie alle Drillisch-Marken.

Das eSIM-Profil wird heute entweder direkt auf das Endgerät des Kunden geschickt oder über einen QR-Code online aktiviert - zuvor waren die elektronischen Codes jahrelang per Post an die Kunden verschickt worden. Auch heute birgt die Aktivierung eines digitalen Profils noch häufig analoge Tücken. Bei Vodafone und Telefonica bekommen Neukunden beispielsweise zuerst eine herkömmliche Plastik-SIM per Post zugeschickt, um diese später gegen eine eSIM einzutauschen.

Anteil der eSIM-Kunden noch verschwindend gering

Bislang ist die eSIM ein Nischenmarkt: Die Deutsche Telekom schaltet nach eigenen Angaben aktuell mehrere 10.000 eSIM-Profile im Monat frei. Vodafone verzeichnete Ende 2019 rund 100.000 aktivierte eSIMs - das waren rund 0,5 Prozent der Vertragskunden. Telefonica und 1&1 Drillisch nannten auf Anfrage keine Zahlen. Von einer steigenden Nachfrage sprechen jedoch alle Netzbetreiber.

Die eSIM bricht mit der Bundle-Tradition

Der Wechsel zur eSIM birgt durchaus Sprengkraft: Denn der deutsche Markt setzt wie kaum ein zweiter in Europa auf eine lange Kundenbindung durch 24-Monatsverträge mit subventionierter Hardware. Außerdem führt die Umstellung auf eSIM-Profile zu hohen Kosten auf Anbieterseite. So benennt beispielsweise die Telekom die eSIM in ihrem Geschäftsbericht offiziell als Risiko für den Markt.

"Wenn die Wechselbereitschaft der Kunden steigt, wird sich der Preisdruck auf die Provider erhöhen", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "Der jüngste Netzbetreiber 1&1 Drillisch hat sich im Gegensatz zu den Wettbewerbern bereits mit 1-Monats-Verträgen positioniert. Doch auch Hardware-Hersteller könnten ihre gestiegene Marktmacht nutzen: Würde zum Beispiel Apple selbst als Provider auftreten und eigene Tarife zu seinen iPhones anbieten, bräuchten die Kunden den Apple-Kosmos gar nicht mehr zu verlassen."

Vorreiterrolle der großen Marken

Der rasant wachsende Markt für vernetzte Geräte im Internet of Things (IoT) wird die Verbreitung der eSIM weiter vorantreiben - etwa für smarte Uhren ist ein digitaler Chip schon aus Platzgründen unverzichtbar. Für den Schritt zum Massenmarkt fehlt allerdings ein namhafter Vorreiter: "Wenn große Hersteller wie Apple oder Samsung bei ihren Smartphones auf Hybridlösungen verzichten und reine eSIM-Modelle anbieten, wird der Siegeszug der elektronischen SIM nicht mehr aufzuhalten sein", sagt Theumer.

Methodik

Die Analyse beinhaltet alle von Januar 2017 bis Mai 2020 in Deutschland erschienenen 524 Smartphones. Gezählt wurden nur die Stamm-Modelle, keine unterschiedlichen Varianten (Farbe, Speichergröße etc.). Im Jahr 2016 wurden lediglich Smartwatches und Tablets mit eSIM vorgestellt. Basis sind die Datenbanken von verivox.de sowie testberichte.de. Die aktuell vermarkteten Smartphonetarife für Neukunden der Netzbetreiber Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 Drillisch sowie ausgewählter Discounter wurden im Juni 2020 auf eSIM-Tauglichkeit geprüft. Basis sind die Angaben auf den Webseiten.

Weitere Informationen

eSIM: Welche Geräte und Tarife können Mobilfunkkunden nutzen? http://ots.de/TMUFEe

Themenseite zur eSIM: https://www.verivox.de/mobiles-internet/themen/esim-karte/

Über Verivox

Verivox ist das Vergleichsportal für Tarife in den Märkten Energie, Telekommunikation, Versicherungen und Finanzen sowie Fahrzeuge und Immobilien. Der kostenfreie und mehrfach ausgezeichnete Vergleichs- und Wechselservice, umfassende Expertise und die transparente Darstellung von über 29.000 Tarifen sind die Markenzeichen von Verivox.

Im Telekommunikationsbereich können Verbraucher einfach und schnell die Preise und Konditionen von über 170 Anbietern für Mobilfunk sowie stationäres und mobiles Internet vergleichen und direkt zum für sie besten Anbieter wechseln. Die Tarifexperten von Verivox vergleichen Angebote für Telekommunikation bereits seit 1999.

Auf nationaler und europäischer Ebene engagiert sich Verivox seit vielen Jahren für besseren Verbraucherschutz und sucht den Dialog mit Behörden und Verbraucherschützern. Als erster Vertreter der deutschen Digitalwirtschaft haben die Tarifexperten von Verivox aktiv an der Ausarbeitung von EU-Kriterien für die Objektivität und Transparenz von Vergleichsportalen mitgewirkt sowie die Selbstverpflichtung zur Stärkung des Verbraucherschutzes auf digitalen Vergleichs- und Verbraucherplattformen unterzeichnet.

Die Verivox GmbH wurde 1998 in Heidelberg gegründet. Für das Unternehmen arbeiten heute rund 500 Menschen. In über 20 Jahren haben die Tarifexperten mehr als 8 Millionen Verbraucher kompetent beim Anbieterwechsel unterstützt und so für ihre Kunden mehr als 2 Milliarden Euro gespart.

Pressekontakt:

Verena Blöcher, Tel.: +49 (0)6221 7961 - 193,
Mobil: +49 (0)160 90415705, verena.bloecher@verivox.comVerivox GmbH | Am Taubenf
eld 10 | D-69123 Heidelberg | http://www.verivox.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/19139/4623265
OTS: Verivox GmbH

Original-Content von: Verivox GmbH, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

736764

weitere Artikel:
  • Geldanlage - Abzocke im Internet: "Marktcheck" im SWR Fernsehen (VIDEO) Stuttgart (ots) - "Marktcheck" am Dienstag, 16. Juni 2020, 20:15 bis 21 Uhr, SWR Fernsehen und ARD Mediathek / Moderation Hendrike Brenninkmeyer / Im Anschluss "Preiswert, nützlich, gut? Das perfekte Badezimmer" "Marktcheck" geht den betrügerischen Machenschaften eines Onlineportals zur Geldanlage nach, das einen "Marktcheck"-Zuschauer um seine gesamten Ersparnisse brachte. Aufgrund des Börsencrashs im Zuge der weltweiten Corona-Krise, so die Firma, sei seine Geldanlage verloren. Doch der Kunde ist misstrauisch. "Marktcheck"-Reporter gehen der mehr...

  • Digitaler Abschluss einer individuellen Zukunftsvorbereitung / Studienkompass verabschiedet mehr als 300 Absolventen aus der Förderung Berlin (ots) - In einer zweitägigen Online-Veranstaltung wurden am Wochenende die diesjährigen Absolventen des Studienkompass verabschiedet. Seit 2017 hat sie das gemeinnützige Programm auf ihrem Weg ins Studium begleitet, das sie alle als Erste in der Familie aufgenommen haben. Mit dabei waren auch die ehrenamtlichen Mentoren der Jugendlichen, die sie in den letzten drei Jahren begleitet haben. Der Online-Workshop bot zahlreiche digitale Themenforen und vieles mehr zur Unterstützung der weiteren Bildungs- und Berufswege der Absolventen. Mit Videogrüßen mehr...

  • E-Scooter: Leihgeräte ersetzen kaum Autofahrten / Modelle zum Kauf für ÖPNV-Pendler geeignet - ADAC: Helm empfehlenswert München (ots) - Ein Jahr nach der Zulassung von E-Scootern in Deutschland sieht der Mobilitätsclub ADAC durch die neuen Fahrgeräte keine nachhaltige Entlastung von Umwelt und Verkehr in deutschen Städten. Nach Beobachtungen des Clubs werden die meisten E-Scooter als Leihmodelle genutzt. Sie ersetzen in der Regel keine Autofahrten, sondern Wege zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die sogenannten Elektrokleinstfahrzeuge sind seit 15. Juni 2019 auf den Straßen in Deutschland zugelassen. Chancen für einen Beitrag zu nachhaltiger mehr...

  • Abenteuer Baugemeinschaft: 13 Familien bauen gemeinsam ein Holzhaus in Stuttgart / 24.6.2020, 20:15 Uhr, SWR Fernsehen (FOTO) Mainz (ots) - 13 Familien bauen gemeinsam ein Holzhaus mitten in Stuttgart / Zweiteilige Reportage am 24. Juni 2020, ab 20:15 Uhr im SWR Fernsehen Die Entwicklung eines ganz besonderen Bauprojektes, dokumentiert über einen Zeitraum von vier Jahren, zeigt das SWR Fernsehen am Mittwoch, 24. Juni 2020, ab 20:15 Uhr in einer zweiteiligen Reportage: "Abenteuer Baugemeinschaft" schildert die Bebauung eines früheren Krankenhaus-Areals in der baden-württembergischen Landeshauptstadt durch eine Gemeinschaft von 13 Bauherrinnen und Bauherren: Familien, mehr...

  • "Wuhan - Chronik eines Ausbruchs" wird nicht ausgestrahlt (FOTO) Stuttgart (ots) - Der Südwestrundfunk (SWR) hat entschieden, die Dokumentation "Wuhan - Chronik eines Ausbruchs" kurzfristig aus dem Programm zu nehmen (Ursprünglich geplante Ausstrahlung heute um 22:45 innerhalb der Reihe "Story im Ersten"). Bis zuletzt hat der Sender gemeinsam mit der Produktionsfirma für die Realisierung dieses wichtigen Projekts gekämpft. Bei der intensiven redaktionellen und rechtlichen Prüfung war es dem SWR wichtig, dass der Film allen journalistischen und juristischen Ansprüchen genügt. Wie der SWR erst am gestrigen Sonntag mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht