(Registrieren)

Was wirklich dick macht

Geschrieben am 10-06-2020

Freising (ots) - Der Verzehr von gesüßten Getränken, Bier, Fleisch und Wurst fördert die Gewichtszunahme. Mädchen und Frauen, Menschen mit hoher Bildung und jungen Alters ernähren sich gesünder. Wer stark übergewichtig ist, hat es auch in der Gesellschaft schwer. So lassen sich die Haupterkenntnisse aus der Studie "Identifikation von Ernährungsrisiken und -kontexten" kurz und knapp auf einen Nenner bringen. Die Studie führte Dr. Sebastian Mader vom Institut für Soziologie der Universität Bern im Rahmen des Projekts "Ernährungsverhalten in Bayern und seine Folgekosten" durch, die das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) 2016 gestartet hatte. In dem aktuell veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel "Healthy nutrition in Germany: a survey analysis of social causes, obesity and socioeconomic status" werden nun die Ergebnisse der Studie präsentiert.

Laut Hauptautor Mader erlaubt es die Studie erstmalig für ganz Deutschland, kausale Schlüsse erstens zum Einfluss des Ernährungsverhaltens auf das Risiko zu ziehen, übergewichtig zu werden, zweitens welche sozialen Faktoren die Ernährung bestimmen und drittens wie sich starkes Übergewicht sozio-ökonomisch auswirkt. Im Rahmen der Studie wurden die Daten zweier nationaler Gesundheitsstudien (KiGGS und NEMONIT) untersucht. Die Ergebnisse: Eine gesunde Ernährung im Allgemeinen, welche sich etwa an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, und der Verzehr von Nüssen im Speziellen senken den Body Mass Index (BMI). Der Verzehr hingegen von gesüßten Getränken, Bier, Fleisch und Wurst erhöht den BMI substanziell. Zu den Personen, die sich gesünder als andere ernähren, zählen Mädchen und Frauen, Menschen mit hoher Bildung und jungen Alters. Stark übergewichtig zu werden, gehe anhand der Ergebnisse mit sozio-ökonomischen Verlusten einher.

Für gelungene Ernährungspolitik empfiehlt sich der Fokus auf gefährdete Zielgruppen

"Die Studie gibt Hinweise darauf, dass eine auf die Reduktion von Übergewicht abzielende Ernährungspolitik wohlberaten ist, sich auf Jungen und Männer sowie Menschen mit geringer Bildung bzw. niedrigem Bildungshintergrund zu fokussieren. Die Förderung des Verzehrs von Nüssen und die Begrenzung des Verzehrs von Limonade, Bier, Fleisch und Wurst sollte noch stärker kommuniziert werden. Neuere Studien legen es nahe, dass die Etablierung von strikteren Regeln bei der Bewerbung ungesunder Lebensmittel und die Einführung von Steuern auf ungesunde Lebensmittel wirksame Mittel sind", so Mader.

Traditionelle Instrumente reichen für Chancengleichheit nicht aus

Um eine gesundheitliche Chancengleichheit quer durch die Bevölkerung zu erzielen, reichen traditionelle Instrumente - wie Ernährungsbildung und Informationskampagnen - allein nicht aus. Es empfehlen sich daneben konkrete Maßnahmen, die gesundes Ernährungsverhalten "anstupsen" können. Dazu zählen zum Beispiel die prominente Platzierung gesunder Lebensmittel in Kantinen oder Supermärkten. Auch die Einführung obligatorischer Verpflegungsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung - angefangen von Kindertagesstätten bis zu Hochschulen und Firmenkantinen -, könne sich laut der Studie positiv auf die Ernährung des Einzelnen auswirken - unabhängig von Bildungshintergrund und Einkommen.

Weniger ist mehr

Ganz konkret lassen sich laut Mader aus der Studie für Verbraucher in ihrem täglichen Essalltag folgende Empfehlungen ableiten: Wer abnehmen möchte, ist gut beraten, weniger gesüßte Getränke, Bier, Fleisch und Wurst zu sich zu nehmen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Gerade Nüsse sollten, obwohl kalorienreich, dabei regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, weisen sie doch eine einzigartige Kombination an qualitativ hochwertigen Nährstoffen auf und haben viele gesundheitsfördernde Wirkungen. Wie die Studie zeigt, kann entgegen rein kalorienbasierter Empfehlungen, ein erhöhter Verzehr von Nüssen auch gewichtsreduzierend wirken.

Quelle: Sebastian Mader, Malte Rubach, Wolfram Schaecke, Christine Röger, Ina Feldhoffer and Eva-Magdalena Thalmeier (2020): Healthy nutrition in Germany: A survey analysis of social causes, obesity and socio-economic status. Public Health Nutrition (in press). DOI: 10.1017/S1368980019004877 (https://www.cambrid ge.org/core/journals/public-health-nutrition/article/healthy-nutrition-in-german y-a-survey-analysis-of-social-causes-obesity-and-socioeconomic-status/5F0B7E210C 6D70464769B7B99C942099/share/1edbf0bcd612a7aa5d70d02e24221ea358c72130) .

Publikationsdatum: 27.04.2020

Ansprechpartner

Für fachliche Rückfragen: Christine Röger Tel.: 08161/71-2782 E-Mail: christine.roeger@kern.bayern.de

Pressekontakt:


Dr. Eva Dirlinger
Tel.: 09221/40782-32
E-Mail: presse@kern.bayern.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/103972/4619443
OTS: Kompetenzzentrum für Ernährung - KErn

Original-Content von: Kompetenzzentrum für Ernährung - KErn, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

736368

weitere Artikel:
  • "planet e. pandemie" im ZDF über die Modebranche nach Corona (FOTO) Mainz (ots) - Die Modebranche leidet unter den Auswirkungen der Coronakrise - Hersteller sowie Händler sitzen auf Millionen unverkaufter Kleidungsstücke. Vor der Coronakrise gehörte es zum Geschäftsmodell der Branche, den Konsum anzuheizen - immer mehr Kollektionen, immer schneller, immer billiger. Zum Abschluss der sechsteiligen "planet e. pandemie"-Reihe rückt am Sonntag, 14. Juni 2020, 16.30 Uhr im ZDF, die Frage in den Fokus, was die Modebranche tun kann, um die Krise zu bewältigen und langfristig mehr Nachhaltigkeit zu etablieren. Die Doku mehr...

  • Hunger, Tod und Verzweiflung: Rohingya-Kinder berichten von monatelangem Alptraum auf See Dhaka (ots) - Sie trieben monatelang in Booten im Golf von Bengalen und mussten Hunger, Tod und Verzweiflung erleben: Rohingya-Flüchtlingskinder haben Save the Children von ihren erschütternden Erlebnissen auf See berichtet. Die Kinder und Jugendlichen waren im April gerettet worden, nachdem sie zuvor etwa zwei Monate lang ohne ausreichend Nahrung und Wasser in überfüllten Booten ausgeharrt hatten. Sie waren auf dem Weg nach Malaysia, wurden jedoch von den dortigen Behörden nicht an Land gelassen. Einige Kinder mussten mit ansehen, wie die Leichen mehr...

  • ZDF-Programmhinweis / Donnerstag, 11. Juni 2020 Mainz (ots) - Bitte aktualisierten Programmtext beachten!! Donnerstag, 11. Juni 2020, 0.45 h Filmgorillas mit Steven Gätjen, Maria Ehrich, Silke und Daniel Schröckert "My Zoe" von Julie Delpy Steven Gätjen und Maria Ehrich sprechen über den interessanten Genre-Mix aus Melodram und Sci-Fi-Thriller, "My Zoe", der am 11. Juni 2020 seinen DVD- und Blu-Ray-Start hat. "Mirage - Gefährliche Lügen" Steven Gätjen und Maria Ehrich reden über die französisch-deutsch-kanadische Koproduktion von Louis Choquette, die das ZDF ab dem 8. Juni 2020 mehr...

  • "Beethoven - Ein Geisterspiel": 3sat zeigt Premiere aus dem Staatstheater Mainz Mainz (ots) - Sonntag, 14. Juni 2020, 11.40 Uhr Erstausstrahlung Zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens realisiert das Staatstheater Mainz in Zusammenarbeit mit 3sat/ZDF ein spartenübergreifendes Projekt, in dem die durch den Gehörverlust verbundene Isolation und Vereinsamung des Künstlers im Mittelpunkt steht. "Beethoven - Ein Geisterspiel" von Regisseur Jan-Christoph Gockel ist kein klassisches Theaterstück, sondern vereint Oper, Schauspiel, Film und Puppenspiel. 3sat zeigt am Sonntag, 14. Juni 2020, um 11.40 Uhr die Aufzeichnung von mehr...

  • Hamburger Asklepios Kliniken: Letzte "Corona"-Patienten aus den Normalstationen entlassen Hamburg (ots) - - Komplettes Behandlungsspektrum wieder möglich - Patienten können pro Tag einen Besucher empfangen Gestern wurden die beiden letzten an COVID-19 erkrankten Patienten aus den Normalstationen der Hamburger Asklepios Kliniken nach Hause entlassen. Damit befinden sich aktuell keine COVID-19-Patienten mehr auf den Normalstationen der sieben Hamburger Asklepios Kliniken. Lediglich auf den Intensivstationen befinden sich noch sieben Patienten in Behandlung, aber auch hier ist der Trend seit einigen Wochen rückläufig. Insgesamt haben mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht