(Registrieren)

COVID-19: Forschergruppe am MCI diskutiert Risikomanagement-System

Geschrieben am 27-05-2020

Innsbruck (ots) - Neue Normalität mit COVID-19 | CSHI am MCI arbeitet gemeinsam mit Public Health Experten Martin Sprenger an Risikomanagement-System |

Risikodialog, Ampelsystem und regionale Pandemiekommissionen als Grundlage: Nach dem ersten Höhepunkt der COVID-19-Krise, den Österreich in Hinblick auf gesundheitliche Aspekte weitaus besser als erwartet überstanden hat, gilt es nun, insbesondere bis zum Vorliegen geeigneter Impfstoffe und Medikamente, die Krankheit und unseren Alltag zu managen. Um das berühmt gewordene Bild von Thomas Puego zu zitieren, folgt nach dem Hammer, in Österreich umgesetzt durch ein weitestgehendes Herunterfahren des öffentlichen und sozialen Lebens, die Phase des Tanzes. Experten/innen im ganzen Land, darunter auch Forscher/innen des am MCI eingerichteten CSHI (Center for Social & Health Innovation), befassen sich damit, wie dieser Übergang in die "neue Normalität" gestaltet werden könnte. Im Fokus der Überlegungen am MCI steht ein wirkungsvolles wissensbasiertes Kommunikationsmodell, das die bisherige Krisenkommunikation auf nationaler Ebene ablösen oder zumindest ergänzen soll.

Prominente Unterstützung erhält die Diskussion durch die Beiträge vom Public Health-Experten Martin Sprenger, mit dem das MCI während der schwierigen ersten Pandemiephase im März und April eine Reihe von Webinaren unter Beteiligung zahlreicher Expertinnen und Experten durchführte. Die Online Lectures standen unter dem Motto "Strategien gegen COVID-19 in Österreich". Einig sind sich alle an der Diskussion Beteiligten, dass es einen gut gestalteten Übergang vom Krisenmanagement zum Risikomanagement benötigt. Ein gutes Risikomanagement-System solle durch einen effizienten Dialog unter Einbindung der regionalen und lokalen Ebene geprägt sein. Siegfried Walch, Initiator der Diskussion am MCI, erklärt: "Unabhängig von Überlegungen wie beispielsweise einer Corona-App benötigen wir einen Risikodialog, der laufend aktuelle Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse integriert und - im Sinne unseres demokratischen Systems - sowohl einen Top-Down als auch einen Bottom-up-Ansatz verfolgt."

Dieses Risikomanagement-System solle sich weiters durch eine gut verständliche, wirkungsvolle Kommunikation auszeichnen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht derzeit eine sogenannte "Corona-Ampel", ein allgemein verständliches Konzept, das die Grundlage der Kommunikation mit der Öffentlichkeit bilden könnte. Der Complexity Science Hub an der Medizinischen Universität Wien hat ein solches Ampelsystem auf Anregung von Martin Sprenger bereits veröffentlicht. Rot bedeutet höchste Risikostufe mit umfangreichen Schutzmaßnahmen, Grün steht für geringes Risiko mit weitestgehender Handlungsfreiheit, dazwischen steht Gelb, eine Phase, in der erhöhte Vorsicht geboten ist. Die der beispielhaften Ampel zugeteilten Werte sind vorerst willkürlich gewählt. Sie müssten, ausgehend von klaren Zielsetzungen wie etwa der Sicherstellung der medizinischen Versorgung, im Rahmen eines Risikodialogs mit Expert/innen unterschiedlicher Disziplinen erarbeitet und letztliche politisch festgelegt werden. Eine solcherart verfeinerte Ampel könnte dann die Grundlage für das Risikomanagement auf lokaler und regionaler Ebene darstellen. Siegfried Walch: "Wenn wir die Bürgermeister/innen dieses Landes und über diese die Führungskräfte in den Unternehmen, in den Schulen und in allen anderen Organisationen in das Risikomanagement einbinden, kann der Umgang mit dem Virus bei sich verändernden Gefahrenlagen gelingen."

In diesem fortlaufenden Risikodialog sollen so Handlungs- und Verhaltungsweisen für die jeweiligen Risikostufen entwickelt werden. Neben allgemeinen Hinweisen für die breite Bevölkerung sowie Informationen für Risikogruppen werden Regeln für Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, aber auch Handlungsanweisungen für verschiedene öffentliche Bereiche wie beispielsweise Verkehr, Unternehmen, Kulturbetrieb, Behörden weiter entwickelt.

In Anlehnung an die Arbeit des Lawinenwarndienstes könnte der Risikodialog mit gesetzlich verankerten Pandemiekommissionen auf lokaler Ebene oder zumindest auf Bezirksebene geführt werden. Durch die Verlagerung auf die örtliche und regionale Ebene könnte sichergestellt werden, dass aktuell kaum betroffene Gebiete ihren Alltag weitgehend normal gestalten können und daher von den negativen Auswirkungen allfälliger Schutzmaßnahmen kaum betroffen wären.

Eindringlich ist der Appell von Martin Sprenger: "Wir werden nie wieder derart gelassen mit Bedrohungen durch Viren umgehen wie vor Corona. Im Herbst steht die nächste Virensaison bevor; es ist davon auszugehen, dass sich neben Grippe- und Erkältungsviren auch COVID-19-Viren mit im Korb befinden werden. Das Gute daran: Wir haben Zeit, uns vorzubereiten." Die Uhr läuft jedoch bereits, und der Aufbau von Risikomanagementstrukturen kann nicht erst im Herbst beginnen.

Bilddownload & weitere Informationen (https://www.ots.at/redirect/mciedu1)

Pressekontakt:

MCI Management Center Innsbruck
Ulrike Fuchs
Public Relations
+43 (0)512 2070 1527 mailto:ulrike.fuchs@mci.edu
http://www.mci.edu

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66904/4607346
OTS: MCI Management Center Innsbruck

Original-Content von: MCI Management Center Innsbruck, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

734622

weitere Artikel:
  • Hochschule Fresenius startet MBA für die Digitalisierung im Gesundheitswesen Wiesbaden (ots) - Der Studiengang ist berufsbegleitend und folgt einem Blended-Learning-Konzept: Die Lehre wechselt zwischen Online- und Präsenzformaten, der virtuelle Anteil liegt bei circa 30 Prozent. Auch der Internationalisierung des Gesundheitswesens trägt der MBA Rechnung - die Unterrichtseinheiten finden zwar überwiegend in deutscher Sprache statt, rund ein Viertel der Inhalte werden in englischer Sprache vermittelt. Die Hochschule Fresenius adressiert mit dem Studiengang Berufstätige im Gesundheitswesen, die bereits über einen Bachelor-Abschluss mehr...

  • World Blood Cancer Day am 28.5.: DKMS startet "Deine Heldenreise" und feiert den 10millionsten Spender Tübingen (ots) - Zum World Blood Cancer Day (WBCD) am 28. Mai feiert die DKMS in diesem Jahr einen bedeutenden Meilenstein: Bereits zehn Millionen Menschen an sechs internationalen DKMS-Standorten haben sich als potenzielle Stammzellspender:innen registriert. "Zehn Millionen registrierte Spender:innen sind ein überwältigender Erfolg. Doch für mich und die gesamte DKMS-Familie geht es dabei weniger um Zahlen, das wird es auch niemals", erklärt Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der Geschäftsführung der DKMS. "Es geht um unsere Spender:innen. Es geht mehr...

  • China Matters and Tianjin Haihe Media Group released co-produced Documentary "A Man on a Rescue Mission against COVID-19" (VIDEO) Tianjin (ots) - At the age of 72, Zhang Boli, a medical professional from Tianjin, was saving lives at the forefront of COVID-19 response in Wuhan while being saved by others. Doctor Zhang was convinced that the traditional Chinese medicine (TCM) could be helpful alongside the Western medicine for coronavirus treatment. He led a team assisting in COVID-19 treatment with TCM in a temporary hospital in Wuhan's Jiangxia District. With the help of his team, all the patients in the hospital gained full recovery. However, after working for 25 consecutive mehr...

  • China Matters and Tianjin Haihe Media Group released co-produced Documentary "Everyday Warriors in Tianjin's Fight against COVID-19" (VIDEO) Tianjin (ots) - Among the unsung characters in the fight against COVID-19, Qu Lei is the only sign-language interpreter for Tianjin's Press Conference on the pandemic prevention and control. From February 8, Qu was gesturing the latest information of the pandemic to the hearing-impaired audience, keeping the special group aware of the ongoing situation. Just like oral and literal translators, she was faced with a bunch of new terminologies every single day that were hardly translated before. Her story of combating the COVID-19 is echoed mehr...

  • China Matters and Tianjin Haihe Media Group released co-produced Documentary "A Port City's Quick Response to COVID-19" (VIDEO) Tianjin (ots) - Tianjin's public health emergency response level was lowered to level-2 on April 30, after almost four months of continuous efforts in COVID-19 prevention and control. As a port city, Tianjin faced drastic challenges during the pandemic. On January 25, Costa Serena, a cruise ship sailing from Tianjin to Fukuoka and Sasebo in Japan, returned with 3,706 passengers, including 148 from Hubei Province, China's epicenter of coronavirus outbreak. During the suspended trip, 17 people showed fever symptom, which put the local government mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht