(Registrieren)

Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme - Digitale Jugend versus analoge Senioren - Ist die digitale Kluft ein Mythos? (FOTO)

Geschrieben am 19-03-2020

Berlin (ots) - Die Digitalisierung ist oft verknüpft mit der Sorge vor gesellschaftlicher Spaltung: Hier die Generation Z, die "always on" ein durch und durch digitales Leben führt - dort die abgehängten Älteren, deren digitale Evolution vor langer Zeit beim Festnetztelefon endete. Wie realistisch ist eine künftige digitale Kluft? Eine neue Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme in Zusammenarbeit mit infas quo unter 1.000 Befragten ab 16 Jahren zeichnet ein anderes Bild. Die Gesellschaft ist in Wirklichkeit weniger gespalten als gedacht: Die Älteren sind digitaler als erwartet und die Jüngeren analoger als häufig wahrgenommen wird. Was bedeutet dies für das Bezahlen mit der girocard und welche politischen Implikationen ergeben sich daraus?

"Vertrauen ist für alle Generationen die wichtigste Währung - online und offline", sagt Karsten John, Geschäftsführer von infas quo. Das trifft insbesondere bei finanziellen Angelegenheiten zu: Hier legen die Befragten ihr Vertrauen in das persönliche Umfeld (71 Prozent) sowie in bekannte Institutionen, wie etwa die Hausbank (59 Prozent) oder ihren Bankberater (51 Prozent). Digitalen Angeboten, wie z. B. Blogs im Internet (13 Prozent) oder Finanz-Podcasts (13 Prozent), wird hingegen weniger vertraut.

Die jüngere Generation zeigt sich Informationen aus dem Internet im Vergleich offener gegenüber (z. B. Finanz-Podcasts: Generation Z (23 Prozent) vs. Senioren (2 Prozent)), ist aber auch analogen Angeboten zugeneigt. Am beliebtesten ist insbesondere bei den Jüngeren eine Kombination aus on- und offline. Das bestätigt auch Natascha Wegelin, die den Finanzblog "Madame Moneypenny" betreibt: "Erfolgreich sind Konzepte, die persönliche Beratung mit digitalen Angeboten verbinden. Geld und Finanzen sind Vertrauensthemen, insbesondere auch für Frauen."

Vertraut wird auf Bewährtes

Das Bezahlen der Zukunft soll in erster Linie bequem sein und vertraut wird auf Bewährtes: Selbst in 20 Jahren sehen die Befragten daher Bargeld (37 Prozent) und die girocard (21 Prozent) als die beiden führenden Systeme, mit denen sie auch künftig am liebsten vor Ort bezahlen möchten. Überraschenderweise können sich mehr Personen vorstellen, dass sie 2040 an der Kasse am liebsten rein mit biometrischen Merkmalen (15 Prozent) bezahlen, als mit dem eigenen Smartphone (12 Prozent). Rechnet man das Bezahlen mit der Kreditkarte (11 Prozent) zu den girocard-Befürwortern hinzu, liegen die klassische Kartenzahlung und das Bargeld nahezu gleich auf.

"Die Deutsche Kreditwirtschaft muss dieses Vertrauen ernst nehmen. Auch mit zunehmender Digitalisierung muss der Kunde ganz klar im Mittelpunkt stehen", bekräftigt David Paul, Referent Zahlungsverkehr beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Fest steht, dass das Bezahlen mit Karte als eigenes Bezahlsystem auch in einer digitalen Welt seinen Platz hat.

Digitalisierung muss reguliert werden

Die Studienergebnisse geben der Politik wichtige Fingerzeige: So haben 54 Prozent der Befragten Angst davor, zum gläsernen Menschen zu werden und 47 Prozent fürchten die Durchsetzungsschwäche Europas gegenüber den großen internationalen Datenfirmen wie Amazon, Google oder Facebook. Hier ist die Politik gefragt.

"Die Daten aus Zahlungstransaktionen dürfen nicht für andere Zwecke wie Marketing oder Profilbildungen genutzt werden", fordert der Journalist Hanno Bender. "Die Nutzer von Zahlungsdiensten müssen die Hoheit über diese sensiblen Daten haben." Aufgabe der Politik muss es darüber hinaus sein, die Abhängigkeit von den großen internationalen Technologieunternehmen zu verringern. "Langfristig sollten auch digitale europäische Champions geschaffen werden, die ein wichtiges Gleichgewicht zu den internationalen Tech-Unternehmen bilden können", bestätigt Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initiative Deutsche Zahlungssysteme.

Welche Wünsche richten die Generationen generell an die Zukunft?

Blickt man über die Welt des Bezahlens hinaus, sind sich die Befragten über alle Generationen hinweg einig, dass in einer digitalen Zukunft (im Jahr 2040) traditionelle Werte reüssieren: so werden der medizinische Fortschritt (88 Prozent), eine intakte Umwelt (86 Prozent), Geborgenheit bei Familie (83 Prozent) und Freunden (77 Prozent) sowie Freizeit, um den eigenen Interessen nachzugehen (77 Prozent) als wichtigste Wünsche für die Zukunft genannt.

Obwohl die Generation Z mit der Digitalisierung aufgewachsen ist, ist ihr ein optimistisches oder gar unbekümmertes Verhältnis zum Internet fremd: Analoge Werte, der persönliche Austausch und die individuelle Beratung bleiben auch in Zeiten des immer verfügbaren Internets relevant. Generell wird es also eine Verflechtung von digitalem und analogem Leben geben und die Menschen werden sich aus jeder Welt das aussuchen, was zu ihrer Lebenssituation passt. Die Zukunft liegt in Vertrauen und "Convenience".

Unser Film mit Kommentaren zur Studie steht unter folgendem Link zum Download bereit: http://ots.de/vWYPU3

Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Netzwerk für Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die hierfür notwendige Infrastruktur bereitstellen. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitglieder und vertritt sie gegenüber Politik und Medien. Der Verein recherchiert neue Einsatzmöglichkeiten, initiiert Pilotprojekte und unterstützt bestehende Aktivitäten seiner Mitglieder, insbesondere in den Bereichen Marketing, Public Relations und Public Affairs. Bereits seit fünfzehn Jahren beschäftigt sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.

Zu den Bezahlverfahren

Rund 100 Millionen girocards von Banken und Sparkassen gibt es in Deutschland - fast jeder Bürger hat sie in der Tasche. Immer mehr Banken und Sparkassen ermöglichen ihren Kunden mit der girocard als Deutschlands meist genutzter Debitkarte den neuen, komfortablen Service des kontaktlosen Bezahlens mit Karte und Smartphone. Weiterhin sind auch die Prepaid-Systeme GeldKarte (kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) weit verbreitete Funktionen auf der girocard. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.Initiative-DZ.de

Kontakt:

Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. Jennifer Marti Tel.: 030 - 21 23 42 2 - 71 jennifer.marti@initiative-dz.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/127450/4552001 OTS: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Original-Content von: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

725585

weitere Artikel:
  • Post bereit für mehr Paketzustellungen während Corona-Krise Düsseldorf (ots) - Die Deutsche Post kann nach eigenen Angaben eine deutlich höhere Zahl von Paketen zustellen, falls Kunden wegen der Corona-Krise Waren online bestellen. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Es habe bisher keine auffällige Erhöhung des Sendungsvolumens gegeben, sagte der Sprecher: "Sollten sich aber mehr Menschen in Deutschland entschließen, Güter online beziehungsweise über den klassischen Versandhandel zu erwerben, steht dem derzeit in Bezug auf Transport und Zustellung nichts mehr...

  • Super E10 in Rheinland-Pfalz besonders günstig / Starke regionale Preisunterschiede (FOTO) München (ots) - Autofahrer, die Benzin benötigen, tanken derzeit in Rheinland-Pfalz am günstigsten. Laut aktuellem Bundesländervergleich kostet ein Liter Super E10 dort durchschnittlich 1,234 Euro. Auf Platz 2 folgen das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Schlusslicht ist Schleswig-Holstein, wo man für einen Liter Super E10 im Mittel 1,319 Euro und damit 8,5 Cent mehr als in Rheinland-Pfalz bezahlen muss. Daraus ergibt sich bei einer 40-Liter-Tankfüllung ein Aufpreis von immerhin 3,40 Euro. Diesel-Fahrer tanken derzeit in Mecklenburg-Vorpommern mehr...

  • Risen Energy liefert 20 MW an 500 W-Modulen an das malaysische Unternehmen Tokai Engineering und führt somit die weltweit erste Bestellung für die leistungsstärkeren Module aus Ningbo, China (ots/PRNewswire) - Risen Energy Co., Ltd, ein chinesisches am A-Markt notiertes führendes PV-Unternehmen, unterzeichnete kürzlich ein Kooperationsabkommen mit Tokai Engineering (M) Sdn. Bhd., ein in Shah Alam, Malaysia, ansässiger führender Anbieter von Lösungen für Blitz- und Überspannungsschutz. Im Rahmen des Vertrages wird das chinesische Unternehmen 20 MW leistungsstarker PV-Solarmodule an das malaysische Unternehmen liefern. Dies ist die weltweit erste Bestellung der 500 W-Module und ein weiterer Beweis für die Marktführerschaft mehr...

  • Roivant kündigt die Entwicklung eines monoklonalen Anti-GM-CSF Antikörpers zur Prävention und Behandlung von akutem Lungenversagen (ARDS) bei COVID-19-Patienten an New York und Basel, Schweiz (ots/PRNewswire) - - Gimsilumab ist ein monoklonaler Antikörper, der auf GM-CSF abzielt, ein pro-inflammatorisches und bei COVID-19-Patienten hochreguliertes Zytokin - Neue klinische Nachweise bei COVID-19-Patienten deuten darauf hin, dass GM-CSF zur Immunpathologie beiträgt, die durch SARS-CoV-2 bei Patienten mit ARDS oder dem Risiko, ARDS zu entwickeln, verursacht wird - ARDS ist eine ernsthafte Komplikation der COVID-19-Infektion, die einen Krankenhausaufenthalt und eine maschinelle Beatmung oder andere lebenserhaltende mehr...

  • Coronakrise: Mittelständische Pharmaindustrie ist systemrelevant (FOTO) Berlin (ots) - Die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus sehen zwingend vor, das soziale und öffentliche Leben in nie gekannter Weise einzuschränken. Das betrifft auch die mittelständischen Wirtschaftsunternehmen und ihre Beschäftigten. Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) sagt dazu: "Die Bundesregierung handelt angesichts dieser ernsten Lage richtig und angemessen. Ziel muss es sein, das Gesundheitssystem vor einer drastischen Überlastung zu bewahren. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht