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Zehn-Jahres-Höchstwert: Deutschland importiert 2018 knapp 470 000 Tonnen Kakaobohnen

Geschrieben am 31-01-2020

Wiesbaden (ots) -

* Schokoladenexporte 2018 ebenfalls mit Höchstwert
* Afrika mit 80 % Anteil am Kakao-Gesamtimport
* Importmenge mit starken Schwankungen
* Kakaopreis für Verbraucherinnen und Verbraucher von 2015 bis 2019
stärker gestiegen als Nahrungsmittelpreise insgesamt


Mit fast 470 000 Tonnen importierten deutsche Händler im Jahr 2018 mehr
Kakaobohnen als jeweils in den zehn Jahren zuvor: Gegenüber dem Jahr 2008 (rund
334 000 Tonnen) war das ein Plus von 41 %. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) zur Süßwarenmesse ISM in Köln vom 2. bis 5. Februar 2020 weiter
mitteilt, kamen 2018 rund 80 % der Kakaoimporte aus Afrika. Hauptlieferanten
waren mit der Elfenbeinküste (50 %), Nigeria (17 %) und Ghana (11 %) drei
Staaten Westafrikas. Gerade in diesen Staaten sehen Fachleute aufgrund des
Klimawandels und von Pflanzenkrankheiten in den kommenden Jahrzehnten die
Anbauflächen und damit die Erntemengen von Kakao bedroht. Zudem erwägen die
Elfenbeinküste und Ghana einen Preisaufschlag auf das Exportgut.

Kakaobohnenimport mit starken Schwankungen

In den zurückliegenden Jahren gab es beim Import des wichtigsten Rohstoffes für
Schokoladenprodukte und Kakao erhebliche Schwankungen: Bevor es zwischen 2014
und 2018 zu einer jährlichen Steigerung des Kakaobohnenimports nach Deutschland
kam, fiel im Jahr 2013 die Einfuhr mit rund 318 000 Tonnen auf den niedrigsten
Stand seit 2008. Nur zwei Jahre (2011) zuvor war der bis dahin höchste
Importwert von rund 446 900 Tonnen erreicht worden.

Neben klimatischen Faktoren wie Dürre oder zu starkem Regen ist der von Läusen
übertragene "Swollen Roots"-Virus eine Gefahr speziell für Kakaopflanzen. Diese
Faktoren können sich - neben wirtschaftlichen Parametern wie etwa Zöllen -
steigernd auf den Kakaopreis auswirken.

Kakaobohnen 2018 vergleichsweise günstig

2018 hatten die nach Deutschland eingeführten Bohnen einen Wert von fast 1
Milliarde Euro (997,4 Millionen Euro). Der Wert pro Tonne befand sich mit etwa 2
100 Euro auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Noch zwei Jahre zuvor
mussten Händler für eine Tonne Kakaobohnen rund 2 900 Euro bezahlen. Doch für
Kakao- und Schokoladenfreundinnen und -freunde ist das kein Grund zur
dauerhaften Euphorie: Die Importpreise bewegen sich ähnlich wechselhaft wie die
Importmenge. Im Jahr 2020 sind steigende Preise nicht unwahrscheinlich, da sich
mit der Elfenbeinküste und Ghana zwei der weltweit größten Kakaoproduzenten auf
einen Zuschlag in Höhe von 400 US-Dollar pro Tonne geeinigt haben. Ab der im
Oktober beginnenden Kakao-Saison soll dieser erhoben werden. Die Mehrerlöse des
"Living-Income-Differential" sollen den heimischen Kakaobauern zugutekommen.
Schon 2018 lag der Importpreis von Kakaobohnen aus der Elfenbeinküste 3,8 %
höher als der Durchschnittspreis.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher verteuerte sich Schokolade von 2015 bis
2019 um 3,6 %, Kakao dagegen deutlich stärker (+9 %). Die Nahrungsmittelpreise
stiegen in diesem Zeitraum insgesamt um 7,8 %.

Frankreich ist Hauptabnehmer deutscher Schokolade

Deutschland produziert Schokolade und kakaohaltige Lebensmittel nicht nur für
den heimischen Markt, sondern auch für den Export. Auch hier konnten deutsche
Händler 2018 mit etwa 888 000 exportierten Tonnen den Höchstwert in den
vergangenen zehn Jahren erzielen. Wie in den letzten Jahren auch bleibt der
Großteil davon (2018: rund 792 000 Tonnen) in Europa. Anders als bei den
Kakaolieferanten verteilen sich die Abnehmer aber auf viele Schultern.
Frankreich ist mit 117 000 Tonnen (13 %) der Hauptabnehmer, gefolgt vom
Vereinigten Königreich (11,5 %) und Polen (9 %).

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen
sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de zu finden.

Weitere Auskünfte:
Pressestelle,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 44
www.destatis.de/kontakt



Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/32102/4507348
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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