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Dieselgate erreicht Volvo: Abgasmessungen der Deutsche Umwelthilfe zeigen illegale Abschaltung der Abgasreinigung bei einem Euro 5 Diesel-Volvo XC60

Geschrieben am 23-01-2020

Berlin (ots) - Abgasstraßenmessungen des Emissions-Kontroll-Instituts der
Deutschen Umwelthilfe decken eine temperaturgesteuerte Abschalteinrichtung bei
Volvo auf - Bei für das Winterhalbjahr typischen Außentemperaturen überschreitet
der Diesel-Volvo den NOx-Grenzwert fast um das 12-fache - DUH fordert
Kraftfahrtbundesamt auf, Hardware-Nachrüstungen anzuordnen - ARD-Magazin
Plusminus dokumentierte die Abgasmessungen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in ihrem Emissions-Kontroll-Institut (EKI)
temperaturgesteuerte, nach Ansicht der DUH eindeutig illegale
Abschalteinrichtungen bei Abgasmessungen an einem Euro 5 Diesel Volvo XC60 2.0
D3 im realen Betrieb auf der Straße festgestellt. Dabei überschritt das
gemessene Fahrzeug den Grenzwert für das gesundheitsschädliche Dieselabgas
Stickstoffdioxid bis um das 11,9-fache. Die in diesem Fahrzeug bei Tests
enttarnte Reduzierung der Abgasminderung über einen im Außenspiegel verbauten
Temperaturfühler wurde durch Volvo mittlerweile bestätigt.

Die ersten Messungen an dem Fahrzeug erfolgten bei Außentemperaturen zwischen +9
bis +22 Grad Celsius. Bereits in diesem Temperaturbereich emittierte das
Fahrzeug durchschnittlich 736 mg der gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) pro
km. Damit überschritt das Fahrzeug den geltenden Euro 5 NOx-Grenzwert bereits um
das 4,1-fache. Anschließend wurden dem Fahrzeug mit über einen im Außenspiegel
platzierten Eisbeutel niedrigere Außentemperaturen von -4 bis +6 Grad Celsius
vorgetäuscht. Dadurch wirkte die Abgasreinigung nicht mehr und fiel
zwischenzeitlich auf null. Dementsprechend explodierten die NOx-Werte: Bei -4
bis 0 Grad Celsius wurde der NOx-Grenzwert mit 2.148 mg NOx/km sogar um das
11,9-fache überschritten. Das Emissionsniveau des Fahrzeugs liegt in der Spitze
damit doppelt so hoch wie der im Jahr 1992 eingeführte NOx-Grenzwert für Euro 1
Diesel-Pkw.

"Fahrzeuge wie dieser Volvo XC60 müssen stillgelegt oder auf Kosten von Volvo
mit einem SCR Katalysator nachgerüstet werden. Diese Hardware-Nachrüstung ist
vom KBA genehmigt und verfügbar. Ein Fahrzeug mit derart hohen Realemissionen
darf nicht länger die Luft in unseren Innenstädten verpesten. Doch nicht nur
Volvo betrügt Kunden mit in Wirklichkeit extrem schmutzigen Diesel-Fahrzeugen.
Ähnliche Betrügereien bei winterlichen Temperaturen sehen wir bei VW, Daimler,
Audi, Porsche und BMW. Die gesundheitlichen Folgen dieses menschenverachtenden
Verhaltens - gerade für Kinder und an Asthma leidende Stadtbewohner - sind
unakzeptabel. Es braucht endlich die amtliche Verpflichtung zur
Hardware-Nachrüstung und das Ende der im realen Straßenbetrieb weitgehend
unwirksamen Software-Updates", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Nach wie vor weigert sich das mit den Autokonzernen eng kooperierende
Kraftfahrtbundesamt, für die circa 10 Millionen Betrugs-Diesel der Abgasstufen
Euro 5+6 wirksame Hardware-Nachrüstungen anzuordnen und den betrügerischen
Herstellern die Kosten hierfür aufzuerlegen.

"Unsere Messungen belegen die Abhängigkeit der Schadstoffemissionen von der
Außentemperatur. Je kälter die Außentemperaturen sind, desto höher die
Abgaswerte. Dies hat keine technischen Gründe und ist unzulässig",
schlussfolgert Axel Friedrich, Projektleiter des EKI.

Links:

- Zu den Messergebnissen: http://l.duh.de/p200123a
- Mehr zum EKI: https://www.duh.de/projekte/eki-kontrollen/
- Zur Plusminus-Sendung: http://ots.de/Gh4M9N

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte
0157 71592163, axel.friedrich.berlin@gmail.com

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de , www.twitter.com/umwelthilfe , www.facebook.com/umwelthilfe ,
www.instagram.com/umwelthilfe

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/22521/4500003
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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