(Registrieren)

Handelsverband: "Wo der Handel stirbt, sterben Stadtzentren und Dorfgemeinschaften"

Geschrieben am 10-01-2020

Osnabrück (ots) - Handelsverband: "Wo der Handel stirbt, sterben Stadtzentren
und Dorfgemeinschaften"

HDE legt Elf-Punkte-Plan vor / Städte- und Gemeindebund unterstützt Forderung
nach niedrigeren Handelsmieten

Osnabrück. Angesichts immer weiter abnehmender Kundenzahlen hat der
Handelsverband Deutschland (HDE) in einem Brief an Bundesinnenminister Horst
Seehofer vor dramatischen Folgen gewarnt. "Die Probleme der Händler bringen
ganze Innenstädte ins Wanken. Wo der Handel stirbt, sterben Stadtzentren und
Dorfgemeinschaften", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das berichtet die
"Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ), der der Brief vorliegt. Genth bezeichnete den
Handel gerade in ländlichen Regionen als "Kitt für die gesamte Gesellschaft", da
sich drei Viertel der Händler überbetrieblich für das Gemeinwohl engagieren
würden. Das finanzielle Engagement inklusive aller Sach- und Geldleistungen
beliefe sich geschätzt auf etwa eine Milliarde Euro im Jahr.

"Auch mit Blick auf diese gesellschaftliche Funktion des Handels ist es von
größter Dringlichkeit, dass Politik und Gesellschaft zeitnah die Weichen richtig
stellen, um den Handel in der gesamten Fläche als Innenstadt- und Heimatpfleger
zu erhalten", forderte Genth weiter. Um Leerstände zu vermeiden, sieht der
Handelsverband auch Immobilienbesitzer in der Pflicht. In einem Elf-Punkte-Plan
für attraktivere Innenstädte, den der Handelsverband ebenfalls an den
Bundesminister schickte, warnt er: "Sinkende Umsätze im stationären Handel
werden bei gleichbleibenden oder steigenden Fixkosten zukünftig immer häufiger
zu Leerständen in den Innenstädten führen." Eine Ursache seien die vielfach
starren Mieten für Ladenlokale, die in Zeiten von Umsatzverlusten einzelner
Handelsbranchen nicht mehr in die Zeit passten. "Handel und Immobilieneigentümer
müssen deshalb wieder zu einer Mietpartnerschaft zusammenfinden."

Unterstützung erhält der Handelsverband hier vom Deutschen Städte- und
Gemeindebund. "Insbesondere Eigentümer von Handelsimmobilien sind aufgerufen,
eine angemessene Mietpreispolitik zu betreiben und neue Formen, wie etwa
frequenzabhängige Mietstaffelungen, umzusetzen", forderte Hauptgeschäftsführer
Gerd Landsberg gegenüber der NOZ. Das könne den inhabergeführten Einzelhandel
unterstützen und im Ergebnis zu einer Stabilisierung der Innenstädte, der
"Visitenkarte der Stadt", beitragen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4488092
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

717034

weitere Artikel:
  • RWE könnte zwei Milliarden Euro Entschädigung für Braunkohle bekommen Düsseldorf (ots) - Bei den Verhandlungen zur Braunkohle ist die Politik offenbar mit RWE weitgehend handelseinig. RWE könnte für den Kohleausstieg bis zu zwei Milliarden Euro an Entschädigung erhalten, erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Freitag) aus Berliner Kreisen. Darüber hinaus soll der Staat das Anpassungsgeld übernehmen, das die Beschäftigten erhalten, die ihren Arbeitsplatz im rheinischen Revier verlieren. Das Anpassungsgeld (APG) für Mitarbeiter ab 58 Jahren war bereits im Bericht der Kohlekommission zugesichert worden. mehr...

  • Besucher- und Umsatzzuwächse von fast 15 Prozent: Deutsche Kinobranche wieder im Aufwind Berlin (ots) - Die Kinobranche geht deutlich gestärkt in das Jahr 2020. Nach dem Besucherrückgang im Jahr 2018 gelang letztes Jahr die erhoffte Trendwende und als erster Zwischenschritt die Rückkehr auf das Besucherniveau der Jahre 2016/2017. "Für unsere Kinos liegt ein solides Kinojahr hinter uns", resümiert die Vorstandsvorsitzende des HDF Kino e.V., der zentralen Interessengemeinschaft der Kinobetreiber in Deutschland mit über 600 Mitgliedsunternehmen, Christine Berg: "Mit Investitionen und großem Engagement hat die Branche bewiesen, mehr...

  • Oktober 2019: 6,0 % weniger Unternehmensinsolvenzen als im Oktober 2018 Wiesbaden (ots) - Im Oktober 2019 meldeten die deutschen Amtsgerichte 1 592 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 6,0 % weniger als im Oktober 2018. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Oktober 2019 mit 254 Fällen (Oktober 2018: 274) im Wirtschaftsbereich Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen). Unternehmen des Baugewerbes stellten 241 Insolvenzanträge (Oktober 2018: 280). Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen mehr...

  • Umsatz im Bauhauptgewerbe im Oktober 2019: +1,3 % zum Oktober 2018 Wiesbaden (ots) - Im Oktober 2019 waren die Umsätze im Bauhauptgewerbe 1,3 % höher als im Oktober 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, stieg die Zahl der Beschäftigten ebenfalls um 1,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten zehn Monaten 2019 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,9 %. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 2,0 %. Im Hochbau stiegen die Umsätze im Oktober 2019 gegenüber Oktober mehr...

  • Baupreise für Wohngebäude im November 2019: +3,8 % gegenüber November 2018 Wiesbaden (ots) - Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind weiter gestiegen: Im November 2019 lagen sie um 3,8 % höher als im Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte der Preisanstieg zum Vorjahr im August 2019 noch bei 4,1 % gelegen. Im Vergleich zum August 2019 erhöhten sich die Preise im November 2019 um 0,5 %. Alle Preise beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Umsatzsteuer. Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht