(Registrieren)

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2019: Weg zum Aufschwung noch weit

Geschrieben am 30-12-2019

Frankfurt am Main (ots) -

- Mittelstand geringfügig besser gestimmt als im Vormonat
- Mittelständische Geschäftserwartungen steigen, Lageurteile
sinken dagegen
- Großunternehmen überwinden langjährigen Tiefstand beim
Geschäftsklima
- Konjunktur startet mit wenig Schwung in das neue Jahr

Das Geschäftsklima im Mittelstand steigt im Dezember zwar um 0,3 Zähler und
sorgt damit für einen wenigstens halbwegs versöhnlichen Ausklang des
wirtschaftlich schwierigen Jahres 2019. Mit jetzt 0,5 Saldenpunkten bewegt sich
der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers aber bereits den
fünften Monat in Folge eng an der Nulllinie entlang, die für den historischen
Durchschnitt und damit für konjunkturelle Richtungslosigkeit steht. Getragen
wird die jüngste kleine Klimaverbesserung im Mittelstand ausschließlich von
weniger pessimistischen Erwartungen: Diese verbessern sich um 1,1 Zähler auf nun
-8,0 Saldenpunkte. Auch im Durchschnitt des gesamten vierten Quartals sind die
Geschäftserwartungen geringfügig gestiegen, was zumindest auf eine leichte
konjunkturelle Erholung ab dem kommenden Frühjahr hoffen lässt. Die Urteile zur
aktuellen Geschäftslage verschlechtern sich dagegen um 0,6 Zähler auf 9,5
Saldenpunkte und sind damit auch im Mittel der drei Monate von Oktober bis
Dezember rückläufig. Dies stützt die Erwartung, dass das Realwachstum wie zuvor
im dritten so auch im vierten Quartal 2019 kaum über Stagnation hinauskommen
wird.

Die Stimmung in den Großunternehmen verbessert sich im Dezember erneut stärker
als im Mittelstand, und zwar um 1,9 Zähler, liegt aber mit -9,0 Saldenpunkten
weiter auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Mit diesem dritten
Vormonatsanstieg in Folge lassen die großen Unternehmen das Zehnjahrestief aus
dem vergangenen September wohl endgültig hinter sich. Während ihre
Geschäftslageurteile um 3,0 Zähler auf -4,7 Saldenpunkte steigen, ziehen ihre
Erwartungen um 0,9 Zähler auf -13,1 Saldenpunkte an.

Weitgehend einig sind sich Mittelständler und Großunternehmen in ihrem
zurückhaltenden Blick in die Zukunft; ungeachtet der jüngsten
Besserungstendenzen verharren die Geschäftserwartungen beider Größenklassen klar
im negativen Bereich. Demgegenüber fallen die Beurteilungen der aktuellen
Geschäftslage trotz der Annäherung auch im Dezember noch sehr weit auseinander
und signalisieren so, dass die Konjunktur vorerst gespalten bleibt. Bei den
binnenwirtschaftlich orientierten Mittelständlern überwiegen die positiven
Lageurteile klar, die exportorientierten Großunternehmen bewerten ihre aktuelle
Lage hingegen mehrheitlich negativ.

Für die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, zeigt das Ergebnis des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Dezember vor allem, dass die deutschen
Unternehmen sich angesichts der langen Phase internationaler Unwägbarkeiten
schon über kleine Lichtblicke freuen: "Die jüngste Deeskalation im
US-chinesischen Handelsstreit und die durch das überraschend deutliche
Wahlergebnis im Vereinigten Königreich entstandene Klarheit über den
Austrittstermin des Landes aus der EU rechtfertigen bestenfalls sehr
vorsichtigen Optimismus. Denn tatsächlich ist weder der amerikanisch-chinesische
Handelskonflikt gelöst, noch sind die künftigen Beziehungen zwischen der EU und
dem Vereinigten Königreich geregelt. Der harte Brexit ist noch nicht vom Tisch,
sollte bis Ende 2020 kein neues Handelsabkommen gelingen. Alles in allem sehe
ich in dem jüngsten Stimmungsbild des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers eine
Bestätigung unserer aktuellen Konjunkturprognose von 0,5 % für 2019 und 0,9 %
für 2020." Die Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2020 sei dabei allein dem
Produktionsplus aus vier zusätzlichen Arbeitstagen zu verdanken. Bereinigt um
diesen Kalendereffekt werde das Bruttoinlandsprodukt 2020 folglich nur um 0,5 %
und damit genauso schwach wachsen wie im Jahr 2019, für das der Kalendereffekt
vernachlässigbar sei.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/41193/4479990
OTS: KfW

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

716139

weitere Artikel:
  • Allgemein skeptisch, persönlich optimistisch ins neue Jahr / Aktuelle Neujahrsumfrage: 55% der Arbeitnehmer geht von steigenden Arbeitslosenzahlen für 2020 aus, eigene Karrierepläne bleiben aber intak Stuttgart (ots) - Die Mehrheit der Deutschen glaubt zwar, dass die Arbeitslosenzahlen im kommenden Jahr 2020 ansteigen werden. Ihre persönlichen beruflichen Ambitionen bleiben davon aber nahezu unberührt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Arbeitsmarktstudie der KÖNIGSTEINER Gruppe für die 1.110 Menschen befragt wurden, die in den nächsten 12 Monaten eigenen Angaben zufolge planen, den Job zu wechseln. Demnach glauben 55% der Befragten, dass die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland 2020 ansteigen wird und nur 12%, dass sie im kommenden mehr...

  • Zukunftschance für Artenschutz und Biogas Kooperationsprojekt Bunte Biomasse zieht positive Jahresbilanz 2019 Hamburg/ Berlin (ots) - Das Kooperationsprojekt "Bunte Biomasse - Ressource für Artenschutz und Landwirtschaft" der Veolia Stiftung, des Deutschen Jagdverbandes e.V. und der Deutschen Wildtier Stiftung zieht eine überaus positive Bilanz ihres 1. Projektjahres: Deutschlandweit wurden 2019 bereits über 120 Hektar mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Biomassenutzung neu etabliert. "Da das Projekt erst im Frühjahr und damit mitten in der Anbauphase gestartet ist, haben wir mit einer so großen Nachfrage von Landwirten und Landwirtinnen mehr...

  • Ausländische Investitionen in deutsche Unternehmen 2019 weiter auf hohem Niveau Frankfurt am Main (ots) - PwC-Analyse zu M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2019 / Zahl der Transaktionen auf hohem Niveau - trotz politischer Unsicherheiten / Deutsche Unternehmen vor allem für US-amerikanische Investoren attraktiv / Private-Equity-Investitionen in deutsche Unternehmen auf neuem Höchststand / Mehr Investitionen in die Energiebranche Trotz politischer Unsicherheiten werden 2019 in Deutschland mehr Deals mit ausländischen Investoren angekündigt als im Vorjahr. Besonders US-amerikanische Unternehmen beteiligen mehr...

  • Ohoven: Deutschland bewegt sich konjunkturell auf dünnem Eis - Bundesregierung muss wirtschaftspolitische Passivität aufgeben Berlin (ots) - "Der Mittelstand geht trotz der Industrierezession optimistisch in das Jahr 2020. Deutschland bewegt sich aber konjunkturell auf dünnem Eis. Entscheidend ist deshalb, dass die Bundesregierung endlich ihre wirtschaftspolitische Passivität aufgibt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu sichern." Dies erklärte Mittelstandspräsident Mario Ohoven bei der Vorstellung der Ergebnisse der Unternehmerumfrage des BVMW zum Jahreswechsel. Der aktuellen Umfrage zufolge sind die Unternehmer zuversichtlich, wenn mehr...

  • Die Tony Elumelu Foundation gibt die endgültigen 2.100 afrikanischen Unternehmer für das erste TEF-UNDP Entrepreneurship-Programm bekannt Lagos, Nigeria (ots/PRNewswire) - Unterzeichnung des TEF-UNDP Entrepreneurship-Programms in Niger - durch Tony Elumelu, Gründer der Tony Elumelu Foundation, und Ahunna Eziakonwa, UNDP Regional Director für Afrika Die Tony Elumelu Foundation (TEF) - die von der Privatwirtschaft geleitete philanthropische Stiftung, die sich auf die Stärkung afrikanischer Unternehmer konzentriert - hat eine endgültige Liste von 2.100 Unternehmern bekannt gegeben, die von dem ersten TEF-UNDP Entrepreneurship-Programm profitieren werden (http://tiny.cc/TEFxUNDP2019). mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht