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Unternehmensbefragung: Konjunkturschwäche kommt beim Zahlungsverhalten an (FOTO)

Geschrieben am 17-12-2019

Köln (ots) -

- Über 40 Prozent der deutschen Unternehmen stellen ein verändertes
Zahlungsverhalten fest.
- Der Umgang mit offenen Forderungen bleibt überwiegend reaktiv.
- Ein Großteil der Unternehmen hat keine aktiven Strategien gegen den
Abschwung. Sparen ist wichtigste Maßnahme.

Über 40 Prozent der deutschen Unternehmen haben im vergangenen halben Jahr
Veränderungen im Zahlungsverhalten ihrer Kunden und Partner festgestellt. Obwohl
das statistische Bundesamt jüngst eine technische Rezession ausgeschlossen hat,
zeigt der konjunkturelle Abschwung anscheinend bereits Auswirkungen. Doch nur
wenige Unternehmen ergreifen aktive Maßnahmen, um ihre Liquidität zu sichern.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die YouGov im Auftrag von abcfinance jetzt
durchgeführt hat.

Darin gab jeder fünfte Befragte an, dass Kunden ihre Zahlungen häufiger bis zum
letzten Tag herausgezögert haben. Bei 17 Prozent traten vermehrt Fälle von
Zahlungsverzug auf und fast 10 Prozent verbuchten sogar mehr Forderungsausfälle
als bisher. Auch die Nachfrage nach Skonti habe spürbar zugenommen (10 Prozent).
Insgesamt konnten 43 Prozent der befragten Unternehmen feststellen, dass sich
das Zahlungsverhalten jüngst merkbar verändert hat. "Neben sinkenden
Auftragseingängen ist eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens ein Indikator
für eine Rezession", fasst Stephan Ninow, Geschäftsführer des
Finanzdienstleisters abcfinance, zusammen. "Auch, wenn eine Rezession nicht
eingetreten ist, wirft die konjunkturelle Abkühlung deutliche Wellen." Es sei
jedoch nicht eindeutig, ob die Veränderungen an echten Zahlungsschwierigkeiten
aufgrund mangelnder liquider Mittel liegen oder strategische
Zahlungsverzögerungen sind.

Forderungsmanagement bleibt reaktiv

Was tun die befragten Unternehmen derzeit, um zunehmenden Forderungsverzug oder
-ausfall zu verhindern? Erstaunlich wenig. So gibt jeder Fünfte an, gar nichts
Spezielles zu tun, um Forderungsausfälle zu verhindern. Der überwiegende Teil
(37 Prozent) greift zu Telefon oder Brief, um an ausstehende Forderungen zu
erinnern. 18 Prozent beziehungsweise 17 erhöhen den Mahnaufwand oder nutzen
bereits ein strukturiertes Mahnverfahren. Jeder Zehnte übergibt überfällige
Forderungen an ein Inkasso-Unternehmen. Stephan Ninow: "Diese Maßnahmen sind
allesamt reaktiv, heißt, sie greifen erst, wenn die Forderung schon verspätet
ist. Brechen dann noch Aufträge ein, kann ein mittelständisches Unternehmen in
ernsthafte Liquiditätsengpässe geraten."

Einige Unternehmen kommen ihren Kunden und Partnern mit flexiblen
Zahlungsoptionen entgegen, um Verzug oder Ausfälle zu vermeiden. Sie bieten
zusätzlich Ratenzahlungen (15 Prozent), längere Zahlungsziele (14 Prozent) oder
Skonti (12 Prozent) an.

Nur sehr wenige setzen auf aktive Instrumente wie eine Warenkreditversicherung
oder Factoring (je sechs Prozent). Dabei hilft Factoring als umsatzkongruentes
Instrument in vielfacher Hinsicht, liquide zu bleiben: Die veräußerten
Forderungen sind meist binnen 24 Stunden auf dem Konto, der Factoring-Anbieter
übernimmt das komplette Ausfallrisiko und oft auch das Debitorenmanagement.

Klare Strategie macht Unternehmen widerstandsfähiger

Ein zögerlicher Einsatz aktiver Steuerungsinstrumente zeigt sich auch bei der
Frage, mit welchen strategischen Maßnahmen sich die Unternehmen für den
Abschwung gewappnet haben. Ein Drittel tut nach eigener Aussage nichts, um einer
Rezession entgegen zu wirken. Möglicherweise verlassen sie sich auf ihre bereits
aufgebauten finanziellen Polster. Jeder Fünfte gibt an, derzeit ein solches
Polster aufzubauen. Fast genauso viele verhandeln mit ihren Lieferanten bessere
Konditionen und geben ihren Kostendruck dadurch weiter. 14 Prozent geben an,
geplante Investitionen zurückzustellen, fast ebenso viele setzen gebundene
Liquidität frei, zum Beispiel über den Lagerbestand. An die Personalkosten gehen
nach eigenen Angaben nur zehn (Personalabbau) beziehungsweise acht Prozent
(Kurzzeit/Überstunden) und sechs Prozent der Befragten schöpfen ihre Kreditlinie
aus. Sparen ist für den Großteil deutscher Unternehmen anscheinend die Strategie
der Wahl in schwierigen Zeiten.

Gut 20 Prozent der befragten Unternehmen hingegen fokussieren aktiv neue Märkte
- angesichts drohender Strafzölle und Brexit ist das für viele Branchen
unabdingbar. Die alte Weisheit, in Krisenzeiten zu investieren, befolgen nur
rund 15 Prozent der Befragten. "Die Erfahrungen aus der letzten 'Krise' ab 2009
haben gezeigt, dass Unternehmen, die sich gezielt auf einen Abschwung
vorbereiten, deutlich widerstandsfähiger sind," so Stephan Ninow. "Wer
liquiditätsschonend investiert, erhält Handlungsspielräume." Ein breit
aufgestelltes, vorausschauendes Liquiditätsmanagement kann für Sicherheit sorgen
und bezieht auch fremdfinanzierte Instrumente wie Factoring, Leasing und
Asset-basierte Lösungen wie Warenfinanzierung und Lagerfinanzierung ein.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland
GmbH, an der 513 Personen zwischen dem 15. und 20.11.2019 teilnahmen. Die
Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Beschäftigtenanteile
nach Unternehmensgröße zusammengesetzt.

Über abcfinance GmbH

1976 als spezialisierter Finanzdienstleister der Wilh. Werhahn KG gegründet,
konzentriert sich abcfinance von Anfang an auf die Finanzierungsbedürfnisse
mittelständischer Unternehmen. Mit Finanzierungskonzepten aus den Bereichen
Factoring, Leasing und Absatzfinanzierung unterstützt abcfinance diese
Unternehmen dabei, die eigene Liquidität zu sichern, die Planungssicherheit zu
erhöhen und Wachstumschancen wahrzunehmen - und das mit maßgeschneiderten,
branchenspezifischen Lösungen. Die abcfinance GmbH heute: Mit aktuell rund 730
Mitarbeitern in der Kölner Zentrale und bislang 18 weiteren Standorten in
Deutschland, in Österreich und in den Niederlanden verfügt der
Finanzdienstleister über ein leistungsfähiges Netzwerk aus Spezialisten. Mit der
abcbank verfügt abcfinance über ein Kreditinstitut, das auf die Refinanzierung
von Forderungen aus Leasing- und Factoringgeschäften spezialisiert ist. Der Name
abcfinance steht für Stabilität und Zuverlässigkeit - ob im Umgang mit Kunden
oder in der Zusammenarbeit mit strategischen Partnern.

Pressekontakt:

abcfinance GmbH, Jan Königshofen, Kamekestraße 2-8, 50672 Köln
Telefon 02 21 579 08-9178; Email: jan.koenigshofen@abcfinance.de
www.abcfinance.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/73429/4471239
OTS: abcfinance GmbH

Original-Content von: abcfinance GmbH, übermittelt durch news aktuell


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