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Zum Tag des Ehrenamts: Als Arbeitgeber Helfern helfen / ISM-Professor über Vorteile des "Employee Volunteering"

Geschrieben am 02-12-2019

Dortmund (ots) - Der Internationale Tag des Ehrenamts am 5. Dezember ist
Anerkennung für die vielen Freiwilligen, die sich in Vereinen, Stiftungen oder
dem Rettungswesen engagieren. Und ohne die unsere Gesellschaft nicht denkbar
wäre, sagt Prof. Dr. Michael Knappstein von der International School of
Management (ISM). In Studien hat er untersucht, welche Rolle die Unterstützung
des Ehrenamtes durch Arbeitgeber spielt und wie aus dem sogenannten "Employee
Volunteering" eine Win-Win-Win-Situation für Unternehmen, Mitarbeiter und die
Gesellschaft entsteht.

Herr Professor Knappstein, wie wichtig ist das Ehrenamt in unserer Gesellschaft?

Wenn wir an die Aktivitäten denken, die unsere Kinder nach der Schule ausüben,
läuft vieles davon über ehrenamtliche Arbeit, zum Beispiel Sportvereine,
Pfadfinder oder kirchliche Einrichtungen. Auch ein großer Teil des
Rettungswesens beruht auf freiwilliger Arbeit, zum Beispiel die Freiwillige
Feuerwehr, die DLRG oder das Technische Hilfswerk. Gerade in den Städten nimmt
auch der Bereich der Tafeln zu. Die Gesellschaft lässt sich ohne Ehrenamt
schlicht nicht denken. Dabei geht es nicht nur um die Arbeit, sondern auch um
den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für den das Ehrenamt einen Anker bietet.

Warum engagieren sich so viele Menschen ehrenamtlich?

Ein wichtiger Punkt ist die Sinngebung. Viele Berufe werden einfacher und
sinnentleerter. Deshalb suchen viele nach einer Arbeit, die Sinn stiftet, und
finden sie im Ehrenamt. Außerdem geht es um Handlungsspielraum und Autonomie,
die teilweise im Berufsleben fehlen. Im Ehrenamt kann ich mich engagieren und
vielleicht eine Leitungsrolle einnehmen, die mir sonst nicht zuteilwird. Eine
wichtige Rolle spielt auch das soziale Miteinander. Insbesondere in Großstädten
wird unser Leben anonymer, über das Ehrenamt wird man wieder Teil einer
Gemeinschaft.

Sie haben sich in Ihren Studien mit der Unterstützung von Freiwilligen durch den
Arbeitgeber beschäftigt. Wie kann diese Unterstützung konkret aussehen?

Da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Unternehmen können ihren
Mitarbeitern flexible Arbeitszeiten anbieten oder sie für bestimmte Zeiten
freistellen. Eine einfache Art ist auch die logistische Unterstützung; ich
unterstütze die Mitarbeiter mit dem, was ich ohnehin schon habe. Ich kann den
Dienstwagen für Tafel-Fahrten zur Verfügung stellen oder Mitarbeiter die
IT-Infrastruktur für ihr Ehrenamt nutzen lassen. Veranstaltungsflyer mit dem
großen Farbdrucker drucken zu können, macht für die Freiwilligen einen großen
Unterschied, für mich als Arbeitgeber sind die Kosten überschaubar. Unterstützen
können Unternehmen auch in Form von Geldspenden, einer Wertschätzung für
Engagierte wie beispielsweise über einen Ehrenpreis oder einer organisatorischen
Unterstützung, in der Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zum Ehrenamt ermutigen.

Wie profitieren die Arbeitgeber davon?

Das Ehrenamt kann Erholung steigern und Stress senken. Das liegt daran, dass das
freiwillige Engagement einen Ausgleich bietet und hilft, nach der Arbeit den
Kopf frei zu kriegen. Außerdem erwerben Freiwillige neue Kompetenzen, die dann
auch für den Berufsalltag hilfreich sind. Als Arbeitgeber fördere ich also die
Work-Life-Balance und die Weiterbildung meiner Mitarbeiter. Außerdem ist das
Ehrenamt eine wichtige Schnittstelle zur Gesellschaft, die von Unternehmen
mittlerweile nicht nur einen ökonomischen Beitrag, sondern auch
gesellschaftliche Verantwortung fordert. Gerade mittelständische Unternehmen
haben da die Möglichkeit, sowohl Kunden als auch Fachkräfte für sich zu
gewinnen. Meine Studien haben zum Beispiel ergeben, dass Employee Volunteering
einen wesentlichen Effekt auf die Arbeitgeberattraktivität hat.

Wie ausgeprägt ist Employee Volunteering in Deutschland?

Die Ehrenamtsunterstützung ist überraschend weit verbreitet. Der Trend kommt aus
den USA, in Europa gehört Deutschland aber hinter Großbritannien zu den
Vorreitern. Von den DAX-Unternehmen ist jedes zu einem gewissen Grad aktiv,
ebenso ein Großteil der tausend weiteren Unternehmen, die ich untersucht habe.
Gerade im Mittelstand geschieht das sehr stark mitarbeiterorientiert. Während
sich die großen Unternehmen finanziell stärker einbringen können, haben
insbesondere KMUs die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter abzuholen und sie in ihrem
freiwilligen Engagement gezielt vor Ort zu unterstützen.

In seinem Buch "Employee Volunteering" stellt Prof. Dr. Knappstein die
Ergebnisse aus vier empirischen Studien zur Ausprägung von Employee Volunteering
in Deutschland sowie den Auswirkungen auf Arbeitgeberattraktivität, Stress und
Erholung der Beschäftigten vor. (Knappstein, Michael (2019): Employee
Volunteering. Organisationale Ausprägungen und Auswirkungen, Springer Gabler)

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten
Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings
rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in
Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der
staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird
der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in
kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der
ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester
und -module an einer der rund 190 Partnerhochschulen der ISM.

Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH - Gemeinnützige
Gesellschaft
Otto-Hahn-Straße 19
D-44227 Dortmund
Fon: 0231.97 51 39-31
Fax: 0231.97 51 39-39
maxie.strate@ism.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/70776/4455736
OTS: International School of Management (ISM)

Original-Content von: International School of Management (ISM), übermittelt durch news aktuell


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