Coller Capital (Studie): Die Portfolios institutioneller Private-Equity-Investoren sind nicht auf einen wirtschaftlichen Abschwung vorbereitet (FOTO)
Geschrieben am 02-12-2019 |   
 
 London (ots) - 
 
   - Investoren erwarten im nächsten Abschwung zunehmende  
     Renditeunterschiede zwischen den GPs 
   - PE/VC-Verbände sollten nach Ansicht der institutionellen Anleger 
     mehr tun, um Private Equity zu erklären und für größere  
     Akzeptanz zu sorgen 
   - LPs planen, Öl- und Gas-Investments durch erneuerbare Energien  
     und Umwelttechnologien zu ersetzen 
   - Private Equity ist nach Meinung der institutionellen Investoren  
     nicht für Kleinanleger geeignet 
 
Eine große Mehrheit von 70 bis 80 Prozent der institutionellen Investoren in  
Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum ist der Ansicht, dass ihre  
Private-Equity-Portfolios modifiziert werden müssen, um sie auf den nächsten  
Konjunkturabschwung vorzubereiten, so das Global Private Equity Barometer von  
Coller Capital. Europäische Investoren sind zuversichtlicher: Von ihnen glauben  
nur 45 Prozent, dass ihre Portfolios verändert werden müssen. 
 
Trotz dieses Unterschieds sehen neun von zehn Limited Partners (LPs) erhebliche  
Risiken für ihre mittelfristigen Private-Equity-Renditen, ausgehend vom  
aktuellen wirtschaftlichen Umfeld und den hohen Vermögenspreisen. Bei einem  
Konjunkturabschwung erwarten fast alle LPs signifikante Unterschiede im  
Anlageerfolg der General Partner (GPs) und zwischen einzelnen Fonds. 
 
"Wir haben an den Börsen eine der historisch längsten Aufschwungphasen erlebt",  
sagt Jeremy Coller, Chief Investment Officer von Coller Capital. "Die Investoren 
wissen aber, dass der Winter naht. Sie sagen uns, dass Unterschiede in der  
Qualität der Strategien und der Teams von GPs wieder zu einer erheblichen  
Divergenz in den Renditen führen werden - wie bereits vor zehn Jahren während  
der globalen Finanzkrise." 
 
"Bei den vielfältigen Risiken für Private-Equity-Renditen, vom makroökonomischen 
Umfeld bis hin zu den Handelsauseinandersetzungen, sind sich die Investoren  
bewusst, dass sie Veränderungen an ihren Portfolios vornehmen müssen", erläutert 
Michael Schad, Head of Investment Management bei Coller Capital. "Europäische  
Investoren haben ebenfalls vor, ihre Investmentstrategien als Reaktion auf die  
Klimakrise zu verändern." 
 
Es überrascht hier nicht, dass die Anleger in den nächsten fünf Jahren ebenso  
stärkere Abweichungen bei den Fondskonditionen zwischen den GPs erwarten.  
Grundsätzlich rechnen sie damit, dass das Pendel hierbei zu ihren Gunsten  
ausschlagen wird. Drei von fünf LPs erwarten eine generelle Absenkung der  
Managementgebühren, und jeder fünfte LP erwartet geringere prozentuale  
Gewinnbeteiligungen der GPs (Carried Interest). 
 
Private Equity und der Klimawandel 
 
Bei den Reaktionen der LPs auf den Klimawandel gibt es je nach Region deutliche  
Unterschiede. Fast drei von fünf Investoren in Europa und im  
asiatisch-pazifischen Raum planen, ihre Portfolien in den nächsten fünf Jahren  
im Kampf gegen den Klimawandel zu verändern. In Nordamerika beabsichtigen dies  
weniger als ein Drittel der Investoren. Sofern Änderungen der Anlagestrategie  
geplant sind, wollen LPs vor allem ihr Engagement in den Bereichen Öl und Gas  
durch Investments in erneuerbare Energien und in klimafreundliche Produkte und  
Dienstleistungen ersetzen. 
 
Reputation von Private Equity 
 
Viele Investoren - und insbesondere eine deutliche Mehrheit der  
nordamerikanischen LPs - sagen, dass die Kritik von Politik und Medien an  
Private Equity in letzter Zeit wieder zugenommen hat. Darüber hinaus geben drei  
Viertel der Investoren in allen Regionen der Welt an, dass sie es als Aufgabe  
der nationalen und regionalen Branchenverbände für Private Equity und Venture  
Capital ansehen, mehr zur Akzeptanz der Branche und zur Erklärung ihres Nutzens  
und ihrer Existenzberechtigung beizutragen. 
 
Weniger sicher sind sich die LPs, ob dafür die GPs mehr Informationen über ihre  
Portfoliounternehmen veröffentlichen sollten. Zwei etwa gleich große Gruppen  
gibt es bei der Frage, ob die Branche Informationen über Entscheidungen in ihren 
Unternehmen an mehr Interessengruppen weitergeben sollte oder ob die bisherige  
Vertraulichkeit notwendig ist, damit GPs Veränderungen schnell voranbringen  
können. 
 
Private Equity für Privatanleger 
 
Rund die Hälfte der LPs glaubt, dass Gelder von Kleinanlegern in den nächsten  
Jahren vermehrt in Private Equity fließen werden, beispielsweise in den USA  
durch steuerlich geförderte Rentensparpläne wie 401K. Sie halten dies allerdings 
nicht unbedingt für eine gute Entwicklung. Drei Viertel sind der Meinung, dass  
Private-Equity-Investments nicht für Privatanleger geeignet sind. 
 
Spekulationen, dass breit aufgestellte Vermögensverwalter in die Branche  
einsteigen und das Geschäftsmodell von Private Equity grundlegend verändern  
könnten, schließen sich die LPs nicht an. Drei Viertel von ihnen halten dies in  
den nächsten fünf Jahren für unwahrscheinlich. 
 
Aufstrebende Private-Equity-Märkte 
 
Asien bietet nach Ansicht der Investoren in den nächsten drei Jahren die mit  
Abstand attraktivsten Investitionsmöglichkeiten für Private Equity in  
Schwellenländern. Zwei Drittel oder mehr sehen attraktive Chancen in  
Südostasien, in China, Hong Kong und Taiwan sowie in Indien - verglichen mit  
etwa einem Drittel der Investoren, die gute Chancen in Mittel- und Osteuropa und 
in Lateinamerika sehen. 
 
Diese Einschätzungen sind von großer Bedeutung vor dem Hintergrund, dass zwei  
von fünf LPs über die Entwicklung ihrer Private-Equity-Portfolios in  
Schwellenländern enttäuscht sind - ein Bild, das gegenüber dem Barometer vom  
Winter 2015/16 nahezu unverändert ist. 
 
Private Debt 
 
Die Anlage institutioneller Gelder in Private-Debt-Fonds scheint einen Höhepunkt 
erreicht zu haben. Hier planen die LPs zu gleichen Anteilen, ihr Engagement in  
den nächsten zwei Jahren zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Im Winter  
2015-16 war laut dem damaligen Barometer die Zahl der LPs, die ein stärkeres  
Engagement planten, noch dreimal so groß wie die Zahl derer, die das Tempo  
zurückfahren wollten. 
 
Auf jeden Fall sehen die LPs auf Private Debt erhebliche Herausforderungen  
zukommen. Rund drei Viertel der Investoren sehen ein Risiko sowohl für erhöhte  
Ausfallraten als auch für niedrigere Recovery-Raten aufgrund zunehmend  
großzügiger Kreditvergaben (Covenant-Lite). Generell befürchten sie, dass die  
zunehmende Zahl von Kreditgebern zu niedrigeren Renditen auf breiter Front  
führen wird. In einem solchen Umfeld gibt nur jeder sechste LP an, dass er in  
einen Private-Debt-Fonds eines neuen Managers investieren würde. 
 
Kapitalzusagen und Renditen für Private Equity 
 
Institutionelle Anleger müssen sich häufiger mit geringeren Kapitalzusagen für  
die von ihnen ausgewählten Private-Equity-Fonds begnügen als in der  
Vergangenheit. Bei mehr als der Hälfte der LPs wurden in den letzten zwölf  
Monaten mehrfach die angefragten Anteile reduziert (gegenüber 42 Prozent der LPs 
im Jahr 2015). Am häufigsten geschieht dies nach Angaben der Investoren bei  
Venture Capital und mittelständischen Buyout-Fonds. 
 
Insbesondere die Nachfrage der Investoren nach Venture-Capital-Investments ist  
nicht überraschend, vor allem in Nordamerika. Für dortige Anlagen erwarten  
erstmals in der Geschichte des Barometers die Investoren in den nächsten Jahren  
höhere Renditen aus Venture-Fonds als aus Buyout-Fonds. 
 
Co-Investments 
 
Co-Investments erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Fast 70 Prozent der  
institutionellen Private-Equity-Investoren legen inzwischen parallel zu den GPs  
Gelder direkt in deren Portfoliounternehmen an, und etwa 44 Prozent der LPs  
suchen aktiv solche Möglichkeiten. Unter den großen LPs bevorzugen mehr als ein  
Drittel gezielt solche Manager, bei denen sie mit der Chance auf Co-Investments  
rechnen können. 
 
Der häufigste Grund, warum LPs nicht verstärkt Co-Investments tätigen, ist ein  
Mangel an internen Ressourcen, um die von den GPs vorgegebenen Fristen einhalten 
zu können. 
 
Hinweis an Redakteure 
 
LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds. GPs (General  
Partners) sind Private-Equity-Fondsmanager. 
 
Das Global Private Equity Barometer von Coller Capital ist eine einzigartige  
Momentaufnahme weltweiter Trends im Private-Equity-Bereich. Zweimal jährlich  
bietet es einen Überblick über die Pläne und Meinungen institutioneller  
Private-Equity-Investoren in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen  
Raum (einschließlich Naher Osten). Es erscheint seit 2004 halbjährlich jeweils  
im Sommer und Winter. 
 
Das jüngste Barometer spiegelt die Einschätzungen von 113  
Private-Equity-Anlegern aus der ganzen Welt im Herbst 2019 wider. Die Ergebnisse 
sind für die Gesamtheit der LPs im Hinblick auf Anlegerstandort, Art der  
investierenden Organisation, verwaltetes Gesamtvermögen und Dauer der Erfahrung  
mit Private-Equity-Anlagen global repräsentativ. 
 
Über Coller Capital 
 
Coller Capital, ein führender Akteur im Private-Equity-Sekundärmarkt, erwirbt  
Portfolios aus Positionen in Private-Equity-Fonds und in nicht börsennotierten  
Unternehmen von deren ursprünglichen Inhabern und investiert dabei bis zu einer  
Milliarde US-Dollar und mehr je Transaktion. 
 
Die 1990 gegründete Firma hat ihren Hauptsitz in London sowie Niederlassungen in 
New York und Hongkong. Collers multinationales Investmentteam hat als weltweit  
größtes auf Sekundärmärkte spezialisiertes Team eine globale Präsenz. 
 
Im Dezember 2015 platzierte die Firma den Fonds "Coller International Partners  
VII" mit Kapitalzusagen von 7,15 Milliarden US-Dollar von etwa 170 weltweit  
führenden institutionellen Anlegern. 
 
Pressekontakt: 
Volker Northoff 
Northoff.Com Public Relations 
Frankfurt/Main 
+49 (0)69/408980-00 
info@northoff.com 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58702/4455563 
OTS:               Coller Capital 
 
Original-Content von: Coller Capital, übermittelt durch news aktuell
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