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Eiskönigin im Sweatshop / Undercover in chinesischen Spielwarenfabriken

Geschrieben am 20-11-2019

Münster (ots) -

Sperrfrist: 20.11.2019 07:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Pünktlich zum Kinostart des Disney-Hits "Die Eiskönigin II" enthüllt der "Toys
Report 2019" die Arbeitsbedingungen in chinesischen Spielzeugfabriken
(Sweatshops), in denen auch Merchandise-Artikel rund um die beliebten
Filmgeschwister Anna und Elsa produziert werden.

Verdeckte Ermittler*innen der Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch haben
im Auftrag der Christlichen Initiative Romero (CIR) als Fließband-Arbeiter*innen
in chinesischen Spielzeugfabriken gravierende Arbeitsrechtsverletzungen
festgestellt. Zu den Auftraggebern der fünf in gefährlichen Einsätzen
untersuchten Fabriken gehören die internationalen Konzerne Disney, Hasbro,
Mattel und Lego.

Eiskalt ausgebeutet

Ein Beispiel für die ausbeuterische Geschäftspraxis der Konzerne ist die Frozen
2 Schneekugel für 9,99 Euro. Hergestellt werden die kleinen Plastikkugeln von
Basic Fun!, einem Disney-Lizenznehmer, in der untersuchten Fabrik "Kongxing" in
Guangdong. Monats-Grundlohn dort: 223,60 Euro. Über große Händler wie MyToys
oder Vedes finden die Schneekugeln mit Figuren aus dem Eisköniginnen-Universum
ihren Weg in deutsche Kinderzimmer. Unter den mehr als 1.000 Fabriken in China,
die laut Disneys Standortliste Lizenzprodukte herstellen dürfen, schneidet
"Kongxing" mit 99 Überstunden pro Monat und 7-Bett-Zimmern noch eher gut ab.

"Die Haltung der internationalen Spielwarenkonzerne ist auch in diesem Jahr
erschreckend. Sie berufen sich auf blumige Verhaltenskodizes und wälzen die
Verantwortung auf die Fabrikbesitzer ab. Stattdessen sollten sie sich endlich
ernsthaft für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen", fordert Patrick Niemann,
Referent für Unternehmensverantwortung bei der Christlichen Initiative Romero.

Im Untersuchungszeitraum von Juni bis Oktober 2019, in der Produktion für das
hiesige Weihnachtsgeschäft, leisteten die Arbeiter*innen 60 bis 126 Überstunden
pro Monat, obwohl das chinesische Arbeitsrecht ein Maximum von 36 Stunden
erlaubt. Die Zahlung der geringen Mindestlöhne zwingt die Arbeiter*innen zu
Überstunden; ihre Kinder müssen sie oft bei Verwandten auf dem Land
zurücklassen. Besonders prekär sind die Zustände in den Fabrik-Unterkünften,
Bettwanzen sind keine Seltenheit. Ein verdeckter Ermittler in der Fabrik "Wing
Fai Foam Products", die für Lego produziert, berichtet: "Unser Schlafraum ist
schrecklich. Der Boden hat große Löcher. Heißes Wasser müssen wir mit Eimern vom
Flur in die Nasszelle unseres Zimmers tragen."

Um langfristige Verbesserungen zu erreichen, engagiert sich die Christliche
Initiative Romero, um gemeinsam mit Vorreiterunternehmen der deutschen
Spielwarenindustrie, dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie sowie
zivilgesellschaftlichen Akteur*innen die Schaffung einer glaubwürdigen Instanz
zur Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten in der globalen
Spielzeugproduktion zu realisieren.

Internationale Zusammenarbeit für fair produziertes Spielzeug Die Christliche
Initiative Romero ist Mitgründerin der europäischen "Fair Toys Coalition".
Gemeinsam mit Solidar Suisse aus der Schweiz und Action Aid Frankreich fordert
sie die Spielwarenhersteller auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Fabrikfotos, deutscher und englischer Report unter:
www.ci-romero.de/presse-toys-report-2019



Pressekontakt:
Für Interviews und Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung

Patrick Niemann
Christliche Initiative Romero (CIR)
Schillerstraße 44a
48155 Münster
Tel: 0251 - 67 44 13 16
E-Mail: niemann@ci-romero.de

Original-Content von: Christliche Initiative Romero, übermittelt durch news aktuell


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