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Falsche Jagdpolitik macht den Rothirsch krank / Neue Studie warnt vor Inzucht durch fehlenden Genaustausch

Geschrieben am 06-11-2019

Hamburg (ots) - Hessen hat ein Inzucht-Problem: Es geht um den Rothirsch, der in
den Wäldern der Gebrüder Grimm zahlreich lebt. Doch hinter der vermeintlich
heilen Wildtier-Märchenwelt bröckelt es gewaltig. Wildbiologen der
Justus-Liebig-Universität Gießen haben jetzt festgestellt: Es findet kaum ein
Austausch zwischen den voneinander getrennten Populationen statt. 2018 wurde in
Hessen das erste Tier mit einem verkürzten Unterkiefer entdeckt - einer
Missbildung, die bei Inzucht auftritt. "In keiner einzigen Population Hessens
reicht die genetische Vielfalt aus, damit sich die Art Cervus elaphus, der
Rothirsch, in der Zukunft an veränderte Umweltbedingungen anpassen kann", sagt
Prof. Gerald Reiner, Hauptautor der neuen Studie und ergänzt: "Der langfristige
Fortbestand unserer größten heimischen Wildtierart steht damit in Frage".

Hessen ist eines von mehreren Bundesländern, in denen Rothirsche nur in
sogenannten Rotwildbezirken existieren dürfen. Außerhalb dieser Gebiete müssen
sie per Gesetz ausgerottet werden. "Sehr viel stärker als Autobahnen oder
Eisenbahntrassen zerschneidet damit der Gesetzgeber die hessischen
Rotwildlebensräume" sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und
Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. "Die falsche Jagdpolitik trägt die
Verantwortung für den Rückgang von genetischer Vielfalt, die ein wesentlicher
Teil von Biodiversität ist."

Doch nicht nur Hessen macht den Rothirsch krank. In Baden-Württemberg darf der
Rothirsch nur auf vier Prozent der Landesfläche - aufgeteilt in fünf gesetzlich
festgelegten Rotwildbezirken - existieren. Um dem Rothirsch eine Stimme zu
geben, hat die Deutsche Wildtier Stiftung die erste geröhrte Petition der Welt
gestartet. Bereits rund 25.000 Natur- und Artenschützer haben auf
www.change.org/rothirsch für die Abschaffung von Rotwildbezirken unterzeichnet.
"Der Verlust von genetischer Vielfalt ist unumkehrbar", sagt Andreas Kinser. "Um
das Steuer herumzureißen, muss die Politik jetzt endlich die natürlichen
Wanderungen des Rothirsches zulassen."

Bestellinformationen:

Die Studie zur "Sicherung der genetischen Vielfalt beim hessischen Rotwild als
Beitrag zur Biodiversität" können Sie hier downloaden:
https://www.rothirsch.org/bestellung-von-tagungsbaenden. Als Broschüre ist sie
gegen eine Schutzgebühr von 9,90 EUR (inkl. Versand) erhältlich.



Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin
Tel. 040-970 78 69 14
jcalvi@dewist.de
www.deutschewildtierstiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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