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Hoffnung für die Meere: Greenpeace-Taucher finden paradiesische Artenvielfalt an atlantischem Seeberg Nach Fischereiverbot erholt sich marines Leben am Tiefseeberg "Vema"

Geschrieben am 06-11-2019

Mount Vema / Südostatlantik (ots) - Einen beeindruckenden Beweis für die
Wirksamkeit von Meeresschutzgebieten fanden Greenpeace Aktivistinnen und
Aktivisten an Bord der Arctic Sunrise am Tiefseeberg Vema im Südostatlantik.
Taucher der Umweltschutzorganisation haben auf dem Seeberg, der aus 4600 Metern
Tiefe bis knapp unter die Wasseroberfläche empor steigt, ein Paradies der
Artenvielfalt entdeckt. Gelbschwanzmakrelen, Streifenbrassen, Korallen, Algen
und viele Krebsarten finden hier - fast 1000 Kilometer vom afrikanischen
Festland entfernt - küstenähnliche, ideale Lebensbedingungen. Die tieferen Hänge
sind Heimat für Schwarze Korallen und farbenreiche Gorgonien. Sogar der auf Vema
bereits als ausgelöscht geltende Bestand der Tristan Languste nimmt wieder zu
nachdem die Südostatlantische Fischereiorganisation (SEAFO) 2007 ein Verbot der
Grundfischerei verhängte. Dutzende Exemplare konnten die Taucher beobachten.
"Wir sind überrascht, so viele Tristan-Langusten zu sehen. Ohne das
Fischereiverbot wäre diese Art hier für lange Zeit verloren gewesen", sagt
Greenpeace-Meeresbiologe und Taucher Thilo Maack vor Ort. "Vema zeigt: Die Meere
erholen sich, wenn man ihnen Zeit und Raum dafür gibt."

Die Umweltschützerinnen und Umweltschützer fordern jedoch mehr Schutz und
konsequente Maßnahmen gegen tödliche Geisternetze und ausrangiertes
Fischereigerät in den Ozeanen. Verlorene oder aufgegebene Hummerkäfige der
Fischereiindustrie, die Greenpeace sogar auf Mount Vema dokumentieren konnte,
bedrohen noch immer marine Lebewesen und werden zur gefährlichen Falle für
Fische, Krebse und andere Meerestiere.

Jährlich landen rund 640.000 Tonnen altes Fischereigerät wie Netze, Bojen,
Leinen, Fallen und Körbe als Fischereimüll in die Ozeane und tragen zu etwa zehn
Prozent zur Plastikbelastung bei. Sechs Prozent aller eingesetzten Netze, neun
Prozent aller Fallen und 29 Prozent aller Langleinen enden in den Meeren.
Seeberge sind besonders häufig betroffen, da sie wegen ihrer großen
Artenvielfalt stark befischt werden. Das belegt ein Greenpeace-Report, den die
Umweltschutzorganisation heute veröffentlicht (Online https://act.gp/2WVavrH).
"Es macht mich wütend, an einem so entlegenen Ort alten Fischereimüll zu
finden.", sagt Maack. "Orte wie Mount Vema brauchen umfassenden Schutz vor
jeglichem menschlichen Zugriff und jemanden, der diesen Schutz konsequent
umsetzt."

Vereinte Nationen müssen 30 Prozent der Ozeane schützen

Die Reise der Arctic Sunrise zum Tiefseeberg ist Teil der großen diesjährigen
Schiffsexpedition vom Nord- zum Südpol mit zahlreichen Stopps an den Paradiesen
der Hohen See. Greenpeace fordert von den Vereinten Nationen, im kommenden Jahr
einen ambitionierten, rechtlich bindenden Hochseeschutzvertrag zu verabschieden,
mit dem 30 Prozent der Meere bis 2030 geschützt werden können. Doch die
Verhandlungen machen kaum Fortschritte. Nur mit durchgreifenden Schutzmaßnahmen
und klaren Regeln für die Ausweisung von Schutzgebieten und gegen Überfischung,
Vermüllung oder Rohstoffabbau können die Ozeane als Nahrungsquelle und
wichtigster CO2-Speicher noch gerettet werden.



Pressekontakt:
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack an Bord der
Arctic Sunrise, Tel. +31 20 712 2616, oder Pressesprecherin Cornelia
Deppe-Burghardt, Tel. +31 20 712 2617. Foto- und Videomaterial
erhalten Sie von Jiri Rezac, jrezac@greenpeace.org, unter
https://media.greenpeace.org/collection/27MZIFJ8RRFF5. Internet:
www.greenpeace.de. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340,
Email presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell


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