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DFSI Qualitätsrating: Die besten Lebensversicherer 2019/2020 (FOTO)

Geschrieben am 17-10-2019

Köln (ots) -

Wie schon in den vergangenen Jahren vergibt die DFSI Ratings GmbH
auch 2019 wieder ihr branchenweit anerkanntes Qualitätsrating für
Lebensversicherer. Dafür wurden Substanzkraft, Produktqualität und
Service von 37 marktrelevanten Anbietern bewertet. Dabei konnte sich
bei den klassischen Service-Versicherern die WWK gegen HUK-Coburg
durchsetzen. Knapp dahinter: die Allianz. Bei den Direktversicherern
kam die Europa Versicherung auf den ersten Platz.

Bei den deutschen Lebensversicherern hat die Zukunft längst
begonnen: Immer mehr Anbieter setzen immer stärker auf fondsgebundene
Lebensversicherungen. Im Branchenjargon die "Policen der Zukunft".
Und das gleich aus zwei Gründen: "Zum einen belasten sie die
Versicherer deutlich weniger als klassische kapitalbildende
Lebensversicherungen, da der Kunde den größten Teil des
Kapitalmarktrisikos trägt. Je nach Police kann dieses Risiko sogar
ganz bei ihm liegen", sagt Sebastian Ewy, Senior Analyst des
Deutschen Finanz-Service Instituts. "Und - wichtig für den Vertrieb:
Fondsgebundene Lebensversicherungen können den Kunden zum anderen
auch in Niedrigzinszeiten ordentliche Renditen bieten."

Das heißt jedoch nicht, dass es potentiellen
Lebensversicherungskunden gleichgültig sein kann, bei welchem
Anbieter sie sich absichern. Denn die jahrelange Niedrigzinsphase hat
für die Lebensversicherer die goldenen Zeiten längst beendet.
Durchaus möglich, dass der ein oder andere Versicherer in den
nächsten Jahren in ernsthafte Schwierigkeiten gerät. Und das nicht
zuletzt wegen des "goldenen Zeitalters". Damals warfen klassische
kapitalbildende Lebensversicherungen noch hohe Renditen ab und die
Branche garantierte über die gesamte Laufzeit der Policen bis zu 4,0
Prozent Zinsen.

Zwar liegt der Höchstrechnungszins seit 2017 nur mehr bei 0,9
Prozent. Doch müssen viele Lebensversicherer noch Altverträge mit den
hohen Garantiezinsen der "Goldenen Ära" bedienen. Je länger die
Niedrigzinsphase noch dauert und je höher der Bestand an Altverträgen
ist, desto schwieriger wird es für sie, ausreichend hohe Überschüsse
zu erwirtschaften. Gelingt ihnen dies in Zukunft nicht mehr, müssen
sie die Garantien der Vergangenheit aus der Substanz bedienen.
Beileibe keine rein hypothetische Gefahr: Die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat rund ein Drittel der 84
deutschen Lebensversicherer "unter verschärfter Beobachtung", weil
sie auf lange Sicht finanzielle Probleme bekommen könnten.

Die in 2011 eingeführte Zinszusatzreserve (ZZR) sollte den
Versicherern eigentlich helfen, einst gegebene Garantie-Versprechen
auch in längeren Niedrigzinszeiten erfüllen zu können. Jedoch fehlt
das Geld, das in die ZZR fließt, an anderer Stelle. Die ZZR wurde so
zur Belastung für die Branche. Insbesondere, weil die
Lebensversicherer zu schnell zu viel Geld in die ZZR pumpen mussten.
Dank geänderter Berechnungsmethoden wird dieser Finanzpuffer seit
2018 deutlich langsamer aufgebaut. Dies hat dazu geführt, dass sich
die Überschussdeklarationen minimal erholt haben. Zwar zeigen sich
aktuell die Auswirkungen der ZZR-Änderungen noch nicht sonderlich
stark, doch das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern: Anstatt
in die ZZR einzuzahlen, werden die Versicherer dann Kapital
entnehmen, um die Ausschüttungen an die Kunden zu erhöhen. Die
Senkung des Zinsniveaus in 2019 mit teilweise negativen Zinsen wird
jedoch in 2020 eine Herausforderung sein, da dies den Effekt der
Änderungen der Bedingungen der Zinszusatzreserve bereits voll
kompensiert hat. Es wird wohl nochmals zu weiteren Anpassungen bei
der Zinszusatzreserve in 2020 kommen müssen.

Um so wichtiger ist es daher, dass Neukunden bei Abschluss ihrer
Police gezielt Anbieter mit zukunftssicherem Geschäftsmodell
auswählen. Aber auch für alle, die bereits eine kapitalbildende
Lebensversicherungs- oder Rentenpolice haben, sollte die
Zukunftsfestigkeit ihres Versicherers oberste Priorität haben. Solide
Kapitalausstattung und stabile Ertragskraft sind dafür unabdingbar.
Daher sollte sich jeder Kunde fragen: "Wie sicher scheint es, dass
mein Versicherer auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten
mindestens die zugesagten Leistungen erwirtschaften und an seine
Kunden ausschütten kann?"

Um Verbrauchern und Vermittlern hier eine leicht verständliche
aber dennoch differenzierende Hilfestellung zu geben, hat DFSI
Ratings - eine Ausgründung des Deutschen Service-Instituts (DFSI) in
Köln - auch dieses Jahr die Studie "Unternehmensqualität der
Lebensversicherer " erstellt. Für das aktuelle Rating wurden
insgesamt 37 marktrelevante Lebensversicherern, darunter drei
Direktversicherer und 34 Service-Versicherer, eingehend bewertet.
Diese decken zusammen 73,82 Prozent des deutschen
Lebensversicherungsmarktes ab.

Um zu ermitteln, wie es um die finanzielle Substanzkraft der
Versicherer bestellt ist, setzten die Experten von DFSI Ratings auf
drei Kennzahlen: die Gewinndeklaration 2019, die Nettorendite und die
Substanzkraftquote. Diese wird wiederum aus drei Kennzahlen
ermittelt: RfB- und Eigenkapital-Quote sowie Bewertungsreserven.

"Die so errechnete Substanzkraft lässt sich über alle
Lebensversicherer vergleichen und wird nicht - wie etwa bei der
Solvency-II-Quote, kurz SCR-Quote, - durch Ausnahmeregeln künstlich
beeinflusst", erläutert DFSI-Experte Sebastian Ewy die hauseigene
Methodik. "Die SCR-Quote berücksichtigen wir zwar auch - jedoch nur
als Hygienefaktor", sagt Ewy. Liegt die bereinigte SCR-Quote unter
100 Prozent, werden vom ermittelten Substanzkraftergebnis 50 Punkte
abgezogen. "Das halten wir für angebracht, da es diesen Anbietern
derzeit nicht gelingt, die eigentlich geforderten gesetzlichen
Vorgaben zu erfüllen", erläutert Ewy. Diese Vorgehen führt dazu, dass
selbst Versicherer, die in Sachen Substanzkraft zwar die volle
Punktzahl erreichen, aber eine bereinigte SCR-Quote unter 100 Prozent
ausweisen, nicht besser als ,befriedigend' abschneiden können.

Allerdings ist nicht nur die finanzielle Substanzkraft für die
Kunden ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Qualität "ihres"
Lebensversicherers, sondern auch Produktqualität und Service. Kommt
es für die Versicherten doch auch auf das Preis-/Leistungsverhältnis
der Produkte, die individuellen Versicherungsbedingungen sowie auf
Produktvielfalt und Diversifikation an.

Für das DFSI-Qualitätsrating wurden daher Substanzkraft,
Produktqualität und Service der Anbieter untersucht und bewertet. Die
beiden Teilbereiche Produktqualität und Substanzkraft wurden mit je
40 Prozent gewichtet. Bei der Messung der Produktqualität greift das
DFSI auf eigene Produkttests zurück, mit denen während der
vergangenen zwölf Monate die Qualität unterschiedlicher
Lebensversicherungsprodukte getestet wurde. Die Servicequalität -
indirekt ermittelt aus Kennzahlen wie Früh- und Spät-Stornoquoten,
Beschwerdestatistik der Bafin sowie den Ergebnissen hauseigener und
fremder Servicestudien - fließt mit einer Gewichtung von 20 Prozent
ins Endergebnis ein.

Im aktuellen Qualitätsrating der Lebensversicherer erreichten
lediglich zwei der 36 untersuchten Serviceversicherer die Bestnote
"Exzellent": die WWK Lebensversicherung und die
HUK-Coburg-Lebensversicherung. Die Allianz Lebensversicherung
schrammt mit Note 1,1 ("Sehr Gut") ganz knapp an der Bestnote vorbei.
Neben Platzhirsch Allianz (Marktanteil knapp 25 Prozent) schnitten
weitere fünf Lebensversicherer "Sehr Gut" ab - Continentale, AXA,
Stuttgarter, Württembergische sowie die Lebensversicherung von 1871.
Das Gros der klassischen Versicherer - insgesamt 21 Unternehmen -
erhielt die Endnote "Gut". Fünf Versicherer bekamen die Note
"Befriedigend".

Bei den drei bewerteten Direktversicherern schafften Europa und
Hannoversche die Bestnote "Exzellent". Die Cosmos Lebensversicherung
kam im DFSI-Qualitätsrating auf "Befriedigend".

"Mit unserem einzigartigem DFSI-Qualitätsrating bieten wir eine
einfache und transparente Möglichkeit, die Lebensversicherer mit
einer sehr hohen Qualität und Substanzkraft heraus zu filtern",
erklärt Pressesprecher Sebastian Ewy. "Zudem kann unser
Qualitätsrating auch wertvolle Dienste bei der Frage leisten, ob
Verträge fortgeführt, stillgelegt oder storniert werden sollen."

DFSI Ratings GmbH ist eine unabhängige Agentur für
Qualitätsratings im Versicherungssektor. DFSI Ratings GmbH bietet
seit 2014 Qualitätsratings an, die aus Sicht von Privatkunden die
Unternehmensqualität von Versicherern und Gesetzlichen Krankenkassen
darstellen. Dabei werden keine Bonitätsratings für Investoren
und/oder Anleger erstellt. DFSI Ratings GmbH hat bei Versicherern und
Gesetzlichen Krankenkassen mit über 100 Ratings die höchste Abdeckung
veröffentlichter Qualitätsratings im deutschen Markt.



Pressekontakt:

Sebastian Ewy
Senior Analyst
mailto: s.ewy@dfsi-institut.de
Tel.: +49 (0)221 6777 4569-1

Verantwortlich für den Inhalt:
DFSI Ratings GmbH
Am Vorgebirgstor 1
D-50969 Köln
Thomas Lemke
Geschäftsführer
http://www.dfsi-ratings.de
Tel.: +49 (0)221 6777 4569 0
Fax: +49 (0)221 423 468 38

Original-Content von: DFSI Ratings GmbH, übermittelt durch news aktuell


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