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Shell Jugendstudie 2019: Jugendliche melden sich zu Wort

Geschrieben am 15-10-2019

Hamburg (ots) - Jugendliche melden sich vermehrt zu Wort und
artikulieren ihre Interessen und Ansprüche nicht nur untereinander,
sondern zunehmend auch gegenüber Politik, Gesellschaft und
Arbeitgebern. Dabei blickt die Mehrheit der Jugendlichen eher positiv
in die Zukunft. Ihre Zufriedenheit mit der Demokratie nimmt zu. Die
EU wird überwiegend positiv wahrgenommen. Jugendliche sind
mehrheitlich tolerant und gesellschaftlich liberal. Am meisten Angst
macht Jugendlichen die Umweltzerstörung.

Das sind zentrale Resultate der 18. Shell Jugendstudie, die am 15.
Oktober in Berlin vorgestellt wurde. "Bereits im Jahr 2015 hatten
viele Jugendliche ein größeres Engagement für politische und
gesellschaftliche Themen gezeigt. Dieses Engagement verstärken sie
inzwischen durch ein zunehmendes Umwelt- und Klimabewusstsein. Obwohl
die Jugendlichen optimistisch in ihre persönliche und die
gesellschaftliche Zukunft blicken, sehen sie doch, dass es Zeit ist,
zu handeln", sagt Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert von der
Universität Bielefeld. Die Botschaft der Jugend an ältere
Generationen ist: "Wir bleiben zuversichtlich, aber hört auf uns, und
achtet jetzt auf unsere Zukunft!"

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr.
Franziska Giffey (SPD): "Junge Menschen wissen, dass Entscheidungen
von heute die Zukunft beeinflussen und sie wollen daran beteiligt
sein. Sie fordern zu Recht, dass ihnen nicht nur zugehört wird,
sondern dass ihre Forderungen auch Folgen haben. Die aktuelle Shell
Jugendstudie zeigt, dass junge Menschen sich einbringen wollen und
dass viele auf die Demokratie, eine offene Gesellschaft und ein
geeintes Europa setzen. Dieses Vertrauen dürfen wir nicht verspielen.
Es geht nur gemeinsam mit den Jugendlichen. Beteiligung ist deshalb,
neben Schutz und Förderung, Teil unserer Wertegrundlage, um die
Rechte von Kindern und jungen Menschen ins Grundgesetz zu bringen."

Die wesentlichen Ergebnisse im Detail:

Interesse an Politik

Das seit Beginn des Jahrtausends stark gestiegene Interesse an
Politik bleibt stabil. Jugendliche meinen, dass politisches
Engagement eine hohe Bedeutung hat. Diese Auffassung nimmt
insbesondere bei Mädchen zu, bleibt jedoch vornehmlich auf höher
gebildete Jugendliche beschränkt.

Ängste und Sorgen

Die Ängste und Sorgen reflektieren die Debatten der vergangenen
Jahre. Umweltängste haben insbesondere bei höher Gebildeten stark an
Bedeutung gewonnen. Die Debatten um Flucht und Migration spiegeln
sich in gestiegener Angst sowohl vor Ausländerfeindlichkeit als auch
- auf niedrigerem Niveau - vor Zuwanderung wider. Angst vor
Zuwanderung äußern tendenziell eher die niedriger Gebildeten.

Zuversicht und Gerechtigkeit

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen sieht die gesellschaftliche
Zukunft eher positiv. 59 Prozent finden, dass es in Deutschland
insgesamt gerecht zugeht. Das gilt für West- und Ostdeutschland
gleichermaßen.

Europäische Union

50 Prozent der Jugendlichen stehen der EU insgesamt positiv, aber
nur acht Prozent negativ gegenüber. Das Vertrauen in die
Staatengemeinschaft hat eher zugenommen. Sie steht bei Jugendlichen
für Freizügigkeit, kulturelle Vielfalt und Frieden, im Vergleich zu
2006 zunehmend aber auch für wirtschaftlichen Wohlstand und soziale
Absicherung.

Populismus

Bestimmte rechtspopulistisch orientierte Aussagen stoßen auch bei
Jugendlichen auf Zustimmung. So stimmen mehr als zwei Drittel der
Aussage zu, dass man nichts Negatives über Ausländer sagen darf, ohne
als Rassist zu gelten. Graduell sind westdeutsche Jugendliche und
höher gebildete eher weltoffener als ostdeutsche und weniger
gebildete.

Vielfalt und Toleranz

Die Trends zu einer immer bunteren Gesellschaft geht bei
Jugendlichen mit einem hohen Maß an Toleranz einher. Die Studie
zeigt, dass Mädchen und Jungen verschiedenen gesellschaftlichen
Gruppen und Minderheiten mit sehr großer Mehrheit positiv
gegenüberstehen. Die Ablehnungswerte liegen durchweg bei unter 20
Prozent.

Zufriedenheit mit der Demokratie, Politikverdrossenheit und
Vertrauen in Institutionen

Mehr als drei Viertel der Jugendlichen sind mit der Demokratie
zufrieden. Gleichzeitig kritisieren mehr als zwei Drittel, dass die
Politiker sich nicht um ihre Belange kümmern, was als Ursache für
Politikverdrossenheit gesehen werden kann. Bei der Frage nach dem
Vertrauen in Institutionen kommen die Polizei, das
Bundesverfassungsgericht und Umweltschutzgruppen auf deutlich
überdurchschnittliche Werte. Großen Unternehmen, Kirchen, Parteien
und Banken wird deutlich weniger Vertrauen entgegengebracht.

Werteorientierungen

Für die überwältigende Mehrheit der Jugendlichen bilden nach wie
vor gute Freunde, eine vertrauensvolle Partnerschaft und ein gutes
Familienleben die wichtigsten Werte. Ein hoher Lebensstandard und die
Durchsetzung eigener Bedürfnisse verlieren vergleichsweise stark an
Bedeutung. Insgesamt stehen idealistische, eher sinnstiftende
Wertorientierungen bei jungen Menschen wieder höher im Kurs.
Gegenläufig ist die Entwicklung bei tendenziell mate¬rialistischen
Orientierungen, die darauf abzielen, die persönliche Macht und
Durchsetzungskraft zu steigern.

Eltern und Familie

Im Ergebnis zeichnet sich ein relativ familienorientiertes Bild
ab. Das Verhältnis der Jugendlichen zu ihren Eltern ist überwiegend
gut. Die Mehrheit sieht ihre Eltern als Erziehungsvorbilder. Der
Kinderwunsch ist stabil. Bei der Familiengründung wünschen sich vor
allem westdeutsche Männer und Frauen, dass der Mann der Haupt- oder
Alleinversorger der Familie ist.

Religion

Die große Mehrheit der Jugendlichen ist Mitglied einer
Religionsgemeinschaft. Dabei liegt der Wert aktuell zwar niedriger
als 2015, aber höher als 2002. Während die christlichen Konfessionen
seit 2002 stetig an jugendlichen Mitgliedern verloren haben (allein
zwischen 2015 und 2019 um fünf Prozentpunkte), haben der Islam und
andere nicht-christliche Religionen an Bedeutung gewonnen. Der Anteil
der Konfessionslosen stagniert. Der Anteil der Jugendlichen, für die
der Glaube an Gott tatsächlich wichtig ist, liegt mit fast einem
Drittel allerdings deutlich niedriger und hat seit 2002 sogar leicht
abgenommen.

Schule und Abschluss

Der Trend zu höheren Bildungsabschlüssen hält an. Das Gymnasium
ist unangefochten die populärste Schulform und unter den Mädchen
sogar schon die Schule, die von einer absoluten Mehrheit besucht
wird. Entsprechend ist das Abitur der mit Abstand am häufigsten
angestrebte Schulabschluss. Der Trend zur akademischen Bildung nimmt
weiter zu. Integrierte Schulformen, die in fast allen Bundesländern
eingeführt wurden, verzeichnen die stärksten Zuwächse seit 2015. Der
Anteil der Jugendlichen, die sie besuchen, hat sich seit 2002
verdoppelt. Entsprechend weniger Jugendliche gehen auf eine Haupt-
oder Realschule.

Zusammenhang Bildung und soziale Herkunft

Nach wie vor lässt sich ein starker Zusammenhang zwischen
Bildungserfolg und sozialer Herkunft feststellen. Bei Jugendlichen
aus bildungsfernen Elternhäusern ist es nur halb so wahrscheinlich,
dass sie das Abitur erreichen wie bei Jugendlichen aus gebildeten
Elternhäusern. Allerdings ist die Bildungspolitik der letzten Jahre
insofern erfolgreich, als auch Jugendliche aus bildungsfernen
Schichten das Abitur mittlerweile deutlich häufiger anstreben bzw.
erreichen als früher.

Die Studie wurde von Prof. Dr. Mathias Albert (Leitung,
Universität Bielefeld), Prof. Dr. Gudrun Quenzel (Universität
Vorarlberg), Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of
Governance), sowie einem Expertenteam des Münchner
Forschungsinstituts Kantar um Ulrich Schneekloth im Auftrag der
Deutschen Shell verfasst. Das Unternehmen finanziert die Jugendstudie
bereits seit 1953. "Mit diesem Engagement für die Jugendforschung
untermauern wir nicht zuletzt unsere Bereitschaft, gesellschaftliche
Verantwortung zu übernehmen", sagt der Vorsitzende der Deutsche Shell
Holding GmbH, Dr. Thomas Zengerly.

Die 18. Shell Jugendstudie stützt sich auf eine repräsentativ
zusammengesetzte Stichprobe von 2.572 Jugendlichen im Alter von 12
bis 25 Jahren, die von Kantar-Interviewern zu ihrer Lebenssituation
und ihren Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden.
Die Erhebung fand auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens im
Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte März 2019 statt. Im Rahmen der
qualitativen Studie wurden zwei- bis dreistündige Interviews mit 20
Jugendlichen dieser Altersgruppe durchgeführt.

Die Studie ist im Beltz-Verlag erschienen und im Buchhandel für
24,95 Euro bzw. als E-Book für 22,99 Euro erhältlich. https://www.bel
tz.de/fachmedien/paedagogik/buecher/produkt_produktdetails/39025-juge
nd_2019_18_shell_jugendstudie.html

Webseite: www.shell.de/jugendstudie

Der Podcast zur Shell Jugendstudie #dieseJugend ist ab 11:15 Uhr
auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.



PRESSEKONTAKT:
Deutsche Shell Holding GmbH
Cornelia Wolber
+49 (0) 40 6324 5290
shellpresse@shell.com

@Shell_Germany

Original-Content von: Shell Deutschland Oil GmbH, übermittelt durch news aktuell


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