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Bambi kann sich nicht sicher sein, dass seine Mutter den Herbst noch überlebt (FOTO)

Geschrieben am 03-10-2019

Gau-Algesheim (ots) -

Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober macht
Wildtierschutz Deutschland darauf aufmerksam, dass die Jagd im
Hinblick auf den Tierschutz nicht das ist, was die Lobbyorganisation
"Jagdverband" suggeriert. Vielmehr verursacht die Jagd unendliches
Leid unter den Wildtieren. Von der Politik wird das weitgehend
ignoriert, wohl auch deshalb, weil Jäger dort zehnmal stärker präsent
sind als in der Bevölkerung.

Schuss ... und tot - gibt es auch, aber häufig ist es eben nicht
so, dass der Schuss so präzise angesetzt wird, dass das Tier tot
umfällt. Im Rahmen bestimmter Jagdformen, die meist im Spätherbst mit
großem Jäger- und Hundeaufgebot durchgeführt werden, werden gemäß
Studien bis zu 60 Prozent der Rehe mit einem Bauchschuss schwer
verletzt. Eine Untersuchung zu Bewegungsjagden auf Wildschweine
brachte hervor, dass nur etwa 30 bis 35 Prozent der Tiere
unverzüglich mit Blattschuss getötet werden. Wesentlich häufiger sind
nicht sofort tödliche Schüsse in den Unterkiefer, in die Beine, in
den Rücken oder in den Bauch.

Wildvermarkter berichten, dass bei Drückjagden nicht selten bei
zehn Rehen - ein erwachsenes Tier wiegt 20 bis 30 kg - insgesamt nur
20 kg des Wildbrets verwertet werden können, der Rest ist aufgrund
des Leids der Tiere und dem damit verbunden Ausstoß von
Stresshormonen verdorben. Wer das Fleisch dennoch verwertet,
veräußert es meist als Wildgulasch.

Unter dem Vorwand die Zahl der Fasane, der Rebhühner und der
Feldhasen stabilisieren zu wollen, werden seit Jahrzehnten Jahr für
Jahr hunderttausende Füchse, Dachse, Baum- und Steinmarder und andere
Beutegreifer getötet. Häufig werden dabei nach wie vor Fallen
eingesetzt.

In vielen Regionen in Deutschland gibt es dennoch kaum noch
Feldhasen, die Zahl der Fasane ist in den letzten 15 Jahren um etwa
80 Prozent zurückgegangen, das Rebhuhn ist vom Aussterben bedroht.
Die Fuchsjagd führt jedoch lediglich dazu, dass die naturgegebene
Geburtenregulierung außer Kraft gesetzt wird und die Vermehrungsraten
- mit entsprechend verbundenem Elend - steigen. Bei unseren Nachbarn
in Luxemburg ist die Fuchsjagd seit 2015 verboten - und es ist nicht
zu den von Jagdkreisen prophezeiten Katastrophen gekommen.

Dass die vielgepriesene Waidgerechtigkeit nicht viel mehr ist als
Blendwerk, verdeutlicht auch der Umstand, dass viele Tierarten selbst
während der Aufzuchtzeiten ihrer Jungtiere gejagt werden. Darauf
weist auch der Landesverband NRW der Berufsjäger hin: In den
Wintermonaten des neuen Jahres seien Frischlinge auf die Bachen
angewiesen.

Füchse bringen die ersten Welpen bereits im Januar und Februar zur
Welt, genau dann, wenn im Rahmen von Fuchswochen die meisten dieser
nützlichen Wildtiere getötet werden. In vielen Bundesländern hat der
Fuchs nicht einmal eine Schonzeit. Ebenso ergeht es den Waschbären,
deren Jungtiere eigentlich bis in den Herbst die Fürsorge ihrer
Eltern benötigen. Der Feldhase hat mehrmals im Jahr Nachwuchs - auch
dann noch, wenn im Oktober die unsäglichen Treibjagden beginnen.
Selbst Bambi kann sich nicht sicher sein, dass seine Mutter den
Herbst noch überlebt.



Pressekontakt:
Lovis Kauertz | Wildtierschutz Deutschland e.V.
T. 0177 72 300 86 | lk@wildtierschutz-deutschland.de
www.wildtierschutz-deutschland.de
www.facebook.com/wildtierschutz

Original-Content von: Wildtierschutz Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


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