| | | Geschrieben am 17-09-2019 Expertenkommentar: "Autopreise sollten stärker vom CO2-Ausstoß abhängen"
 | 
 
 Köln (ots) - Ab 2021 müssen Autohersteller neue CO2-Grenzwerte der
 EU einhalten - sonst drohen empfindliche Strafen. Warum das großen
 Einfluss auf deren Preisstrategie haben muss, erklären die
 Pricing-Experten Dr. Martin Gehring, Leiter der Automotive-Abteilung,
 und Matthias Riemer, Director, von der globalen Strategie- und
 Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.
 
 CO2-Emissionen: ein ständig präsentes Thema - im Umfeld der gerade
 stattfindenden IAA und auch in den Medien. Denn für Autohersteller
 wird sich bald Einiges ändern; ab 2021 gilt für die gesamte EU-Flotte
 der Zielwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer. Das bedeutet, dass
 Neuwagen im Durchschnitt nur noch einen CO2-Ausstoß von 95 g/km haben
 dürfen, was einem Verbrauch von 4,1 Liter Benzin bzw. 3,6 Liter
 Diesel pro 100 km entspricht. Erfüllt ein Hersteller sein jeweiliges
 Ziel nicht, muss er für jedes neu zugelassene Fahrzeug 95 Euro pro
 zusätzlichem Gramm CO2/km bezahlen. Das bedeutete etwa für VW, wenn
 man die prognostizierte Neuwagen-Absatzmenge von vier Millionen
 Fahrzeugen zugrunde legt, dass der Konzern für jedes Gramm CO2/km,
 dass die Wagen über ihrem Zielwert liegen, knapp 400 Millionen Euro
 Strafe zahlen müsste. Was heißt das für Autobauer?
 
 Dr. Martin Gehring: "Hersteller müssen CO2-Pricing neu denken"
 
 "Um diesen Strafen zu entgehen, müssen Hersteller mehr Autos mit
 niedrigem CO2-Ausstoß verkaufen. Und dafür müssen diese für ihre
 Kunden preislich attraktiv sein. Der Preis eines Autos darf also
 nicht mehr nur von PS-Zahl, Fahrzeuggröße oder Ausstattung abhängen,
 sondern muss auch Emissionen miteinbeziehen. Dabei ist CO2-abhängiges
 Pricing nichts Neues: Über die Kfz-Steuer wird der Ausstoß bereits
 heute von jedem Fahrzeughalter bezahlt, auch wenn viele dies nicht so
 explizit wahrnehmen. Außerdem sind natürlich schon jetzt Autos mit
 hohen Emissionen in der Anschaffung teurer, da sie normalerweise mit
 größeren Fahrzeugen, mehr PS oder Ausstattung einhergehen. Das reicht
 jedoch nicht aus: Wir haben populäre Modelle wie den VW Golf, Audi
 A4, Mercedes C-Klasse, BMW 3er, Ford Focus und Skoda Octavia
 analysiert; hier zahlen Käufer im Schnitt 250 bis 300 Euro pro
 zusätzliches Gramm CO2-Ausstoß/km. Zieht man davon Mehrwertsteuer
 sowie Händlermarge und die üblichen Rabatte ab, kommt man auf knapp
 150 bis175 Euro Netto-Umsatz pro Gramm CO2. Bei einer Strafe von 95
 Euro pro Gramm bleiben dann nur noch 75 Euro, die dafür sorgen
 müssten, das Fahrzeug kostendeckend zu verkaufen. Das rechnet sich
 nicht, weder aus betriebswirtschaftlicher noch aus einer
 volkswirtschaftlich/ökologischen Perspektive. Darum ist es nötig,
 dass Autobauer CO2-Kosten stärker in ihren Preisen berücksichtigen."
 
 Matthias Riemer: "Kundenfokus, gezielte Vertriebssteuerung und
 Produktentwicklung sind der Schlüssel"
 
 "Warum das Senken von CO2-Emissionen über den Preis passieren
 muss? Weil der Preis immer noch das wichtigste Kaufkriterium für
 Autokäufer ist, wie wir in unserer aktuellen Automobilstudie
 festgestellt haben. Die Höhe des CO2-Ausstoßes rangiert dagegen weit
 abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Daher müssen Hersteller ihre
 Preisstrategie in drei Schritten umstellen:
 
 1. Sie müssen die Bedürfnisse und Zahlungsbereitschaften ihrer
 Kunden genau verstehen. Das hilft ihnen dabei, den optimalen Preis
 für bestehende und neue Modelle auch in Abhängigkeit vom CO2-Ausstoß
 zu finden. Denn dieser hat über den Weg der zukünftigen Strafen auch
 direkten Einfluss auf den Ertrag.
 
 2. Sie benötigen eine bessere Steuerung ihres Vertriebs.
 Kaufanreize wie Kundenrabatte, aber auch Provisionsmodelle für den
 Vertrieb müssen überarbeitet werden. Nur wer CO2-sparsame Modelle
 kauft oder verkauft, wird belohnt. So werden Fahrzeuge mit hohem
 CO2-Ausstoß für Kunden und Verkäufer immer uninteressanter.
 
 3. Interne Prozesse müssen neu gedacht werden. So sollten
 Autohersteller etwa einen eigenen Verrechnungskurs für CO2 festlegen
 und diesen bereits in der Fahrzeugentwicklung berücksichtigen.
 F&E-Abteilungen müssen Entscheidungen immer auch hinsichtlich
 CO2-Emissionen und möglicher Strafzahlungen treffen. Dadurch fällt
 der Business Case für viele Projekte schon in der Planung deutlich
 anders aus - das Produktportfolio wird mit der Zeit immer CO2-ärmer
 werden."
 
 Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants: Die
 Beratungsarbeit von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf TopLine
 Power® ausgerichtet. Laut mehrerer Studien unter deutschen
 Top-Managern (manager magazin, Wirtschaftswoche, brand eins) ist
 Simon-Kucher bester Marketing- und Vertriebsberater und führend im
 Bereich Pricing und Wertsteigerung. Die Unternehmensberatung ist mit
 über 1.400 Mitarbeitern in 39 Büros weltweit vertreten.
 
 
 
 Für Rückfragen und detaillierte Informationen stehen wir Ihnen gerne
 zur Verfügung:
 Julia Griep (Public Relations Manager)
 Tel: +49 221 36794 486
 E-Mail: julia.griep@simon-kucher.com
 www.simon-kucher.com
 
 Original-Content von: Simon-Kucher & Partners, übermittelt durch news aktuell
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 702160
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa noch stabil / Kreditversicherer Coface: Umfeld könnte Unternehmen schwächen Mainz (ots) - Die Region Mittel- und Osteuropa (MOE) verzeichnete  
in den letzten Jahren ein starkes Wirtschaftswachstum. Für die  
kommenden Jahre erwartet Coface jedoch eine Verlangsamung. Das dürfte 
sich auch auf die Unternehmensinsolvenzen auswirken. Deren  
Entwicklung ist trotz des zunehmend schwierigen weltwirtschaftlichen  
Umfelds noch positiv. Die Insolvenzen in der MOE-Region sanken nach  
Angaben des internationalen Kreditversicherers 2018 um 4,2 Prozent  
gegenüber dem Vorjahr. 2017 waren sie noch um 6,4 Prozent gestiegen. 
 
   mehr...
 
AIDA President Felix Eichhorn präsentiert Green Cruising Strategy auf UNWTO Gipfel in Sankt Petersburg Rostock (ots) - Wie können wir mit Innovationen dem Klimawandel  
begegnen? Das war eine der zentralen Fragen des UNWTO Gipfeltreffens, 
das vom 10 bis 13. September 2019 in Sankt Petersburg (Russland)  
stattfand. AIDA Cruises President Felix Eichhorn war eingeladen, mit  
hochrangigen Vertretern aus Mitgliedsländern der UN-Weltorganisation  
für Tourismus über Lösungsansätze zur Erreichung der Klimaziele in  
den Gedankenaustausch zu treten. 
 
   Das Unternehmen steht zu seiner Verantwortung, Kreuzfahrt  
nachhaltig zu gestalten. "Unser Ziel mehr...
 
Die gesetzliche Unfallversicherung auf der REHACARE 2019 Berlin (ots) - Wie können Beschäftigte in der Pflege sicher und  
gesund arbeiten? Welche Leistungen umfasst eigentlich die  
Rehabilitation durch die gesetzliche Unfallversicherung? Wer sind die 
Ansprechpartner bei Berufsgenossenschaften und Unfallkassen? Diese  
und viele andere Fragen beantworten Träger der gesetzlichen  
Unfallversicherung und ihre Partner auf der Messe REHACARE vom 18.09. 
- 21.09.2019 in Düsseldorf. 
 
   An einem Gemeinschaftssand in Halle 6 (Stand F27) präsentieren  
sich die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst mehr...
 
Umfrage: Geschäftsführer verbinden auf Reisen oft Beruf und Freizeit / Dienstreisen werden gern für privaten Urlaub verlängert (FOTO) Berlin (ots) - 
 
   Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden: Knapp drei Viertel der 
Geschäftsreisenden haben schon einmal eine sogenannte Bleisure-Reise  
unternommen und Geschäftliches (Business) und Privates (Leisure)  
miteinander gekoppelt. Besonders Geschäftsführer und Vorstände gönnen 
sich diese Kombination. Das sind Ergebnisse der aktuellen Umfrage  
"Chefsache Business Travel 2019", einer Initiative von Travel  
Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV). 
 
   Nach dem Messebesuch noch Freunde in der Stadt besuchen oder mehr...
 
Intelligent Enterprise: Camelot ITLab präsentiert digitale Innovationen auf dem DSAG-Jahreskongress 2019 Mannheim (ots) - Unter dem Motto "Innovativ - Nachhaltig - Global" 
präsentiert Camelot Innovative Technologies Lab (Camelot ITLab) auf  
dem diesjährigen DSAG-Jahreskongress sein Lösungsportfolio für das  
Intelligente Unternehmen ("Intelligent Enterprise"). Schwerpunkte  
bilden dabei Neuerungen in den Bereichen Cloud, Blockchain und  
Demand-Driven Supply Chain Management. 
 
   Besucher der SAP-Anwendermesse finden die Experten von Camelot  
ITLab in Halle 12 an Stand E2. Dort erwartet das Fachpublikum nicht  
nur regelmäßige Live-Demos, Glückliche mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |