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Robotaxis: weniger Autos, mehr Verkehr / Datenland Deutschland: Urbane Mobilität im Jahr 2035 (FOTO)

Geschrieben am 10-09-2019

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Zum Studiendownload
http://ots.de/SVlASb
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München (ots) -

Deloitte prognostiziert:

- Jeder dritte Weg wird 2035 mit autonomen Fahrdiensten zurückgelegt.
- Autonome Shuttles werden um die Hälfte günstiger sein als der ÖPNV.
- Verkehrsaufkommen steigert sich durch autonome Fahrdienste um bis
zu 40 Prozent.

Autonom fahrende Taxis und Shuttle-Fahrzeuge könnten bis 2035 zu
einem massiven Anstieg des innerstädtischen Autoverkehrs führen. Das
ist ein Ergebnis der Studie "Urbane Mobilität und autonomes Fahren im
Jahr 2035" aus der Reihe "Datenland Deutschland" von Deloitte.

Die Autoren der Studie nehmen an, dass im Jahr 2035 Autos
zuverlässig voll autonom fahren können und sich autonome Fahrzeuge im
Markt etabliert haben. Neben autonomen Pkw im Privatbesitz eröffnet
dies ein Geschäftsfeld für Dienstleister, die Fahrten gegen Gebühr
abrechnen. Dabei könnten zwei sich Fahrzeugtypen durchsetzen:
autonome Taxis für ein bis zwei und autonome Shuttles (Sammeltaxis)
für maximal vier Passagiere.

Grundlage der Studie ist ein quantitatives Mobilitätsmodell, in
das unter anderem Bewegungsmuster, Bevölkerungsstruktur und
Pendlerverflechtungen in 109 deutschen Städten sowie ein
repräsentatives Online-Experiment mit über 2.000 potenziellen Nutzern
zu Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft für autonome Fahrdienste
einflossen. Das Ergebnis der Berechnungen ist überraschend: "Unser
Mobilitätsmodell prognostiziert, dass zwei wesentliche Effekte zu
erwarten sind: Die Anzahl der Fahrzeuge, die zeitgleich auf unseren
Straßen fahren, nimmt zu. Damit sinkt der Verkehrsfluss und das
Staurisiko wird deutlich erhöht", sagt Dr. Thomas Schiller, Partner
und Leiter Automotive bei Deloitte.

Autonome Taxis und Shuttles deutlich günstiger

Denn autonome Fahrdienste könnten in den Städten nicht nur den
privaten Pkw, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
verdrängen. Weil die Auslastung beim Robotertaxi höher und die
Nutzung effizienter ist, sind Fahrten 25 Prozent günstiger als mit
dem eigenen Auto. Nutzer autonomer Shuttles zahlen die Hälfte des
Preises eines ÖPNV-Tickets - bei deutlich mehr Komfort. Nach den
Berechnungen von Deloitte kosten autonome Taxis 34 Cent pro
Kilometer, autonome Shuttles 15 Cent.

Hauptverkehrsmittel Robotaxi

Ließe man den Marktkräften freien Lauf, wären im Jahr 2035 740.000
autonome Fahrzeuge in den Städten unterwegs, das Zwölffache der
heutigen Taxiflotte. Jeder dritte Weg würde somit in autonomen
Fahrdiensten zurückgelegt werden. Der Preiswettbewerb verdrängt dann
nicht nur das private Auto, dessen Anteil an den täglich gefahrenen
Strecken sich von heute 49 auf 32 Prozent im Jahr 2035 reduziert.
Auch die Nutzung des ÖPNV sinkt von 20 auf 14 Prozent. Sogar die
Nutzung von Fahrrad und Fußweg geht von 31 auf 21 Prozent zurück.
Besondere Anziehungskraft haben die autonomen Fahrdienste für
Schüler, die noch keinen Führerschein haben, und Rentner, die nicht
mehr selbst fahren wollen oder den Komfort der Tür-zu-Tür-Services
autonomer Fahrdienste dem ÖPNV vorziehen.

Drohender Verkehrskollaps

Dabei nimmt der Fahrzeugbestand in urbanen Regionen um 20 Prozent
ab, wodurch vor allem der Parkraum entlastet wird. Da jedoch autonome
Fahrzeuge häufiger genutzt werden, steigert sich der Verkehr in den
Städten in Spitzenzeiten um bis zu 40 Prozent. Staus sind die Folge.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Straßen sinkt dann um 10
Prozent, die morgendliche Fahrtzeit zur Arbeit verlängert sich im
Schnitt um 2,5 Minuten - und zwar für alle Verkehrsteilnehmer.
Zumindest die Umwelt wird durch den zunehmenden Verkehr kaum
belastet: Die autonomen Fahrzeuge dürften durchgängig elektrisch
angetrieben werden und sind damit lokal emissionsfrei.

Smarte Regulierung ist eine Lösung

"Wenn sich der Markt frei ohne Regulierung entwickeln würde, wäre
das Potenzial enorm. Die Nutzungsbereitschaft und die Nachfrage sind
hoch. Die potenziellen Nutzer würden bereitstehen - die Hersteller
müssen mit der entsprechenden Technologie nachziehen und die Politik
die richtigen Weichen stellen, damit eine erhöhte Verkehrsbelastung
verhindert wird", fasst Deloitte-Chefökonom Dr. Alexander Börsch
zusammen. Denn grundsätzlich könnte eine smarte Regulierung eine
Lösung sein, um Mobilität in geordnete Bahnen zu lenken und einen
Verkehrskollaps zu vermeiden.

Großes Marktpotenzial

Für die Automobilindustrie und Dienstleister ergeben die autonomen
Fahrzeuge neue Geschäftsmodelle, sagt Thomas Schiller: "Der Betrieb
autonomer Fahrdienstflotten kann pro Jahr ein Umsatzvolumen von bis
zu 16,7 Milliarden Euro erreichen - das ist ein Sechstel des
Umsatzes, den Fahrzeughersteller heute mit dem Verkauf von Neuwagen
in Deutschland erwirtschaften. Für OEMs würde sich hier ein zweiter
Markt eröffnen, bei dem es um Kilometer- und nicht um den Autoverkauf
geht."

Inhaltlich verantwortlich für die Studie sind Dr. Thomas Schiller,
Partner und Leiter Automotive bei Deloitte, und Dr. Alexander Börsch,
Chefökonom und Leiter Research bei Deloitte.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download:
http://ots.de/ar27dP

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory
und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen
Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte
Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von
Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte
herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt
Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen
Herausforderungen. Making an impact that matters - für rund 286.000
Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und
individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
("DTTL"), eine "private company limited by guarantee" (Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und
unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) erbringt selbst
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
http://www.deloitte.com/de/UeberUns



Pressekontakt:
Johanna Maria Müller
Content & Media Manager
Tel: +49 89 29036 8512
jomueller@deloitte.de

Original-Content von: Deloitte, übermittelt durch news aktuell


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