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Verantwortung für Gegenwart und Zukunft übernehmen/EKD, ACK und Polnischer Ökumenischer Rat feiern in Warschau gemeinsamen Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn des 2. Weltkrieges

Geschrieben am 31-08-2019

Hannover (ots) -

Sperrfrist: 31.08.2019 15:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

In einem ökumenischen Gottesdienst am Sonnabend, 31. August, in
der Warschauer Trinitatiskirche hat die Stellvertretende
Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses
Annette Kurschus, in ihrer Predigt die Kraft und die Bedeutung der
Erinnerungskultur betont. In dem Gottesdienst, der von polnischen und
deutschen Christinnen und Christen gemeinsam vorbereitet und
gestaltet wurde, sagte die Beauftragte des Rates der EKD für die
deutsch-polnischen Beziehungen: "Sich erinnern ist keine leichte
Übung. Eine Zumutung bisweilen. Sich erinnern zwingt dazu,
hinzuschauen und nachzufühlen. Sich erinnern ruft zur Verantwortung
und fordert zur Stellungnahme heraus. Dass dies heute, 80 Jahre nach
den Ereignissen des 1. September 1939, möglich ist; dass wir uns
gemeinsam erinnern und gemeinsam erzählen: Das erfüllt mich mit
dankbarer Ehrfurcht."

Bischof Jerzy Samiec, Präsident des Polnischen Ökumenischen Rates,
sagte in seiner Predigt: "Wenn wir uns heute an den Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs erinnern, sollten wir Christen von unserer
Verantwortung für unsere Gegenwart und Zukunft sprechen". Um diese
Verantwortung zu übernehmen, würden Christinnen und Christen über
drei Instrumente verfügen. "Das erste besteht darin, sich in sozialen
Fragen auf allen Ebenen - von den Kommunen bis zu den Parlamenten -
zu engagieren. Das zweite besteht darin, über die Gefahren zu
sprechen und die Entscheidungsträger unter Druck zu setzen, damit sie
ihre Eigeninteressen zurückstellen. Wir müssen sie auch an ihre
Verantwortung für ihre Worte erinnern, denn Worte sind äußerst
kraftvoll und können sehr viel Schmerz und Unheil verursachen", so
der Bischof. Das dritte Instrument sei das Gebet.

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in
Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, sprach ein
Grußwort. Er forderte, dass die Geschehnisse des 1.September 1939
nicht in Vergessenheit geraten dürften: "Wahrheit ist das Gegenteil
von Vergessen! Und allen, die vergessen oder vergessen wollen, rufen
wir zu: Als Christinnen und Christen lassen wir nicht nach, die
Erinnerung wachzuhalten! Und noch etwas: Gedenken ist in der Kirche
ja nicht etwas ausschließlich Rückwärtsgewandtes; es findet immer
seine Anwendung im Hier und Heute."

Weitere Grußworte sprachen für den Präsidenten der Republik Polen
Andrej Duda, Agnieszka Lenartowicz-Łysik, Rolf Wilhelm Nikel,
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, und Bischof
Krzysztof Nitkiewicz, Vorsitzender des Rates für Ökumene der
römisch-katholischen Polnischen Bischofskonferenz.

Zudem kamen in dem Gottesdienst auch polnische und deutsche
Zeitzeugen zu Wort, u.a. ein polnischer ehemaliger KZ-Häftling und
ein deutscher Vertriebener. Junge Polen und Deutsche sprachen über
ihre Vision eines friedlichen Europas. Der inhaltliche Bogen des
Gottesdienstes von biographischen Leidenszeugnissen über Schritte der
Versöhnung bis zum Bild eines neuen Zuhauses in Europa wurde von der
Künstlerin Alisa Temchenko mit vier Bildtafeln gespannt und im
Altarraum visualisiert.

Der Gottesdienst wurde vom Deutsch-Polnischen Kontaktausschuss
geplant. Dieses Begegnungs- und Beratungsgremium wurde 1974 zwischen
dem Polnischen Ökumenischen Rat und der EKD - als ein Resultat der
1965 veröffentlichten EKD-Denkschrift "Die Lage der Vertriebenen und
das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn"
("Ostdenkschrift") - gegründet. Seitdem hat der Ausschuss immer
wieder Impulse zur Versöhnung zwischen Deutschen und Polen gegeben.

Hannover, 30. August 2019

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

Diese Pressemitteilung wird von der Pressestelle der EKD, der
Evangelischen Kirche von Westfalen und der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen in Deutschland zeitgleich verschickt.
Mehrfachsendungen bitten wir zu entschuldigen.



Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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