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Baukindergeld lässt Eigenheimtransaktionen auf Rekordwert steigen, Kauffälle von Eigentumswohnungen erneut rückläufig (FOTO)

Geschrieben am 28-08-2019

Hamburg (ots) -

- Rund 248.500 Eigenheimverkäufe in 2018, Umsatzanstieg auf 66,3
Mrd. Euro
- Transaktionen von Eigentumswohnungen auf rund 313.000 gesunken,
Umsatzvolumen auf 65,9 Mrd. Euro gestiegen
- Deutlicher Rückgang der Transaktionsaktivität in den Großstädten

Im Jahr 2018 haben die Transaktionen von Ein- und
Zweifamilienhäusern mit bundesweit rund 248.500 Kauffällen ein neues
Allzeithoch erreicht. Das geht aus der diesjährigen IMA®
Immobilienmarktanalyse vom GEWOS Institut hervor, die in der
kommenden Woche veröffentlicht wird und die als einzige
flächendeckende Studie zum deutschen Immobilienmarkt auf der
Erfassung der tatsächlichen Verkäufe beruht. "Das im vergangenen Jahr
eingeführte Baukindergeld hat zu einem zusätzlichen Run auf
Eigenheime geführt", sagt Sebastian Wunsch, bei GEWOS für die IMA®
verantwortlich. "Nach Rückgängen um 0,7 % in 2016 und 0,8 % in 2017
ist die Zahl der Kauffälle von Ein- und Zweifamilienhäusern im
vergangenen Jahr um 2,1 % gestiegen. Der entsprechende Geldumsatz
erhöhte sich um 9,7 % und damit bereits das elfte Jahr in Folge", so
Wunsch weiter. Mit Transaktionen im Wert von rund 66,3 Mrd. Euro
wurde in 2018 das siebte Jahr in Folge ein neuer Umsatzrekord am
deutschen Eigenheimmarkt erzielt - das Eigenheimsegment avancierte
somit zum umsatzstärksten Marktsegment am deutschen Immobilienmarkt,
noch vor dem Teilmarkt für Eigentumswohnungen. Der durchschnittliche
Transaktionspreis für Eigenheime legte in 2018 um 7,5 % zu, auf rund
267.000 Euro im bundesweiten Mittel.

"Die positive Entwicklung der Kauffallzahlen im Eigenheimsegment
in 2018 ist insbesondere auf steigende Bestandstransaktionen
zurückzuführen. Die Transaktionen von Neubauten sind im vergangenen
Jahr - in den Kreisen und kreisfreien Städten für die uns
entsprechende Zusatzinformationen vorliegen - um 4,0 %
zurückgegangen", sagt Sebastian Wunsch. Dies korrespondiert auch mit
der Entwicklung der Neubautätigkeit im Eigenheimsegment: In 2018 ist
die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Ein- und
Zweifamilienhäusern um 2,4 % auf rund 103.400 gesunken. Bereits seit
einigen Jahren befindet sich der Eigenheimbau auf einem historisch
niedrigen Niveau, in den vergangenen zehn Jahren wurden im Schnitt
jährlich nur 99.400 Wohneinheiten fertiggestellt, um die
Jahrtausendwende waren es jährlich noch mehr als doppelt so viele.

Unter den deutschen Bundesländern verzeichnete Thüringen in 2018
die positivste Entwicklung im Eigenheimsegment, die landesweite Zahl
der Kauffälle erhöhte sich um 10,3 % auf rund 5.200 - der Geldumsatz
stieg um 22,9 % auf knapp 600 Mio. Euro. Deutlich steigende
Kauffallzahlen waren in 2018 auch in Schleswig-Holstein (+8,8 %) und
Hamburg (+5,8 %) festzustellen. Unter den großen deutschen Städten
stellt Hamburg mit dem Zuwachs an Kauffällen allerdings die Ausnahme
dar. In den übrigen A-Städten waren die Eigenheimverkäufe im
vergangenen Jahr rückläufig - so zum Beispiel in Frankfurt und
Stuttgart (-13,4 bzw. -4,0 %). "Die Umlandkreise der großen Städte
gehören traditionell zu den umsatzstärksten regionalen
Eigenheimmärkten in Deutschland. Im vergangenen Jahr waren hier
vielfach stark steigende Kauffallzahlen und Geldumsätze zu
beobachten", erläutert Sebastian Wunsch. "So zum Beispiel im Kreis
Pinneberg im Hamburger Umland, wo sich die Zahl der Eigenheimverkäufe
in 2018 um 23,6 % auf rund 1.700 erhöhte oder im Main-Kinzig-Kreis im
Umland Frankfurts mit einem Zuwachs von 19,0 % auf 1.400 Kauffälle."
Hohe Steigerungsraten waren im vergangenen Jahr ebenfalls in den
Umlandkreisen Kölns, Düsseldorfs und Hannovers festzustellen.

Weiter steigende Umsätze mit Eigentumswohnungen trotz rückläufiger
Verkaufszahlen

Der Teilmarkt für Eigentumswohnungen war im vergangenen Jahr nur
noch das zweitumsatzstärkste Marktsegment am deutschen
Immobilienmarkt. Die Zahl der Transaktionen von Eigentumswohnungen
ist in 2018 zurückgegangen auf rund 313.000 Kauffälle. Mit -0,8 %
fiel der Rückgang in 2018 jedoch schwächer aus als im Vorjahr, als
ein Minus von 3,4 % zu verzeichnen war. Aufgrund des anhaltenden
Preisauftriebs erhöhte sich der bundesweite Geldumsatz mit
Eigentumswohnungen in 2018 um 4,8 % auf rund 65,9 Mrd. Euro. Im
bundesweiten Mittel verteuerten sich Eigentumswohnungen um 5,6 %, der
durchschnittliche Transaktionspreis lag bei rund 210.500 Euro.

"Insbesondere in den großen Städten stellen wir einen deutlichen
Rückgang der Transaktionsaktivität im Bereich Eigentumswohnungen
fest", sagt Marktanalyst Sebastian Wunsch. "Dies war bereits in den
Vorjahren der Fall, in 2018 hat sich der Negativtrend jedoch
verstärkt - der Markt scheint nun vollends leer gefegt zu sein." In
den zehn bevölkerungsreichsten deutschen Städten ist die Zahl der
Kauffälle von Eigentumswohnungen im vergangenen Jahr um 6,0 % auf
rund 56.500 zurückgegangen, der entsprechende Geldumsatz erhöhte sich
infolge weiter steigender Preise um 3,5 % auf rund 19,4 Mrd. Euro. In
2018 entfielen auf die Top10 der deutschen Städte 29,4 % des
bundesweiten Umsatzes mit Eigentumswohnungen. Allein in Berlin wurden
in 2018 rund 18.900 Transaktionen von Eigentumswohnungen registriert
- 11,7 % weniger als noch im Vorjahr. Das Umsatzvolumen in der
Hauptstadt erhöhte sich dagegen weiter, um 7,0 % auf rund 6,1 Mrd.
Euro. Das insgesamt geringere Transaktionsaufkommen ist laut
Sebastian Wunsch weniger auf eine sinkende Nachfrage, als vielmehr
auf das immer knapper werdende Angebot zurückzuführen. "Die Zahlen
der Wohnungsinserate auf den Immobilienplattformen gehen sukzessive
zurück. Hinzu kommen die teilweise bereits sehr hohen und überwiegend
weiter steigenden Preise", so Wunsch.

Zusätzliches Angebot durch entsprechenden Neubau kommt nur
schleppend auf den Markt. Mit bundesweit rund 64.900 fertiggestellten
Eigentumswohnungen in 2018 befindet sich die Bautätigkeit in dem
Segment im längerfristigen Vergleich weiter auf einem niedrigen
Niveau, in den Neunzigerjahren wurden im Schnitt jährlich mehr als
doppelt so viele Eigentumswohnungen gebaut. In 2018 ist der
Bauüberhang im Neubau von Eigentumswohnungen auf rund 180.700
genehmigte aber noch nicht fertiggestellte Wohneinheiten gestiegen
(+8,4 % gegenüber 2017), hiervon waren rund 56.500 Einheiten bereits
"unter Dach", d.h. rohbaufertig. "Die Pipeline ist also gefüllt, nur
dauert der Bau immer länger: In 2018 ist die Abwicklungsdauer im Bau
von Eigentumswohnungen im Bundesdurchschnitt auf 26 Monate gestiegen,
in Berlin liegen derzeit rund 36 Monate zwischen Genehmigung und
Fertigstellung einer Eigentumswohnung", sagt Sebastian Wunsch.

Dementsprechend sind in 2018 - wie bereits im Vorjahr -
insbesondere die Erstverkäufe von Neubaueigentumswohnungen
zurückgegangen und dies vor allem in den großen Städten. In der Summe
der zehn bevölkerungsreichsten deutschen Städte gingen diese um 18,1
% zurück auf rund 12.600, der mit diesen Verkäufen verbundene
Geldumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 6,1 Mrd. Euro (-12,4 %
gegenüber 2017). Unter den Städten entwickelte sich die
Transaktionsaktivität jedoch uneinheitlich: Während die
Kauffallzahlen in Hamburg, Essen und Bremen gegenüber dem Vorjahr
gestiegen sind - in Hamburg sogar sehr deutlich um 18,8 % auf rund
2.000 - waren in den übrigen Städten teils erhebliche Rückgänge der
Kauffallzahlen zu verzeichnen. So zum Beispiel in Düsseldorf (-36,2
%), Stuttgart (-33,9 %) und Frankfurt am Main (-22,2 %). "In Köln
sind die Erstverkäufe regelrecht eingebrochen: Mit rund 500
Kauffällen standen in der Domstadt am Jahresende 2018 nur noch halb
so viele Transaktionen zu Buche wie noch in 2017. In Berlin sank die
Zahl der Neubautransaktionen um 26,8 % auf rund 4.200, der
entsprechende Geldumsatz belief sich in 2018 auf rund 1,8 Mrd. Euro",
sagt Sebastian Wunsch. Auch in München - dem zweitumsatzstärksten
regionalen Markt für Eigentumswohnungen - gingen die Erstverkäufe
nach dem deutlichen Rückgang des Vorjahres in 2018 weiter zurück, um
9,1 % auf rund 2.700 Kauffälle. Der entsprechende Geldumsatz lag in
der bayrischen Landeshauptstadt im vergangenen Jahr bei rund 1,6 Mrd.
Euro und damit - aufgrund des höheren Preisniveaus - nur leicht unter
dem Volumen Berlins.

Über die Immobilienmarktanalyse IMA®:

GEWOS erfasst mit der Immobilienmarktanalyse IMA® jährlich für
alle Stadt- und Landkreise Deutschlands die abgeschlossenen
Grundstückskaufverträge und die mit diesen Verträgen verbundenen
Geldumsätze. Damit ist die IMA® die einzige umfassende Analyse des
Kaufgeschehens von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland, deren
Ergebnisse flächendeckend in tiefer regionaler Differenzierung auf
tatsächlichen Verkäufen beruhen. In die aktuelle Analyse sind rund
904.000 Eigentümerwechsel aus dem Jahr 2018 eingeflossen. Ergänzend
zur Analyse des Transaktionsgeschehens des jeweils abgelaufenen
Jahres, beinhaltet die IMA® fundierte Prognosen für das laufende und
das kommende Jahr auf Basis umfangreicher Zeitreihen - jeweils in
kleinräumiger Gliederung und differenziert nach sektoralen
Teilmärkten.

Über GEWOS:

Als unabhängiges Beratungs- und Forschungsinstitut berät GEWOS
seit 50 Jahren private und öffentliche Unternehmen der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft, Banken, Bausparkassen und Versicherungen,
Kammern und Verbände sowie die öffentliche Hand. In unseren Büros in
Hamburg und Berlin entwickeln wir für unsere Kunden maßgeschneiderte
und praxisnahe Entscheidungsgrundlagen und Zukunftsstrategien. Unser
Tätigkeitsspektrum reicht von der Erhebung und Analyse
immobilienwirtschaftlicher Daten über die Erstellung von
Mietspiegeln, Schlüssigen Konzepten, Wohnungsmarkt- und
Stadtentwicklungskonzepten bis hin zur wohnungswirtschaftlichen
Strategieentwicklung und zum Qualitätsmanagement.



Pressekontakt:
Sebastian Wunsch
GEWOS Institut für Stadt-, Regional und Wohnforschung GmbH
Drehbahn 7, 20354 Hamburg
T 040 69712 219
M 0162 1019 142
sebastian.wunsch@gewos.de

Original-Content von: GEWOS GmbH, übermittelt durch news aktuell


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