(Registrieren)

KfW Research: In der Kommunikation zwischen Bank und Mittelstand dominiert weiterhin persönlicher Kontakt

Geschrieben am 01-08-2019

Frankfurt am Main (ots) -

- Filialabbau und Digitalisierung wirken sich nur langsam auf
Kommunikationsmuster aus
- Persönliche Kontakte und Filialbesuche nehmen ab, bleiben für
den Mittelstand aber die bei weitem wichtigsten
Kommunikationskanäle
- Nutzung moderner digitaler Kanäle spielt noch geringe Rolle

Trotz anhaltender Ausdünnung der Filialnetze deutscher Banken und
wachsendem Trend zur Digitalisierung in der Finanzbranche dominiert
in der Kommunikation zwischen mittelständischen Unternehmen und
Kreditinstituten nach wie vor der persönliche Kontakt. Das zeigt eine
aktuelle repräsentative Analyse von KfW Research auf Basis des
KfW-Mittelstandspanels. Bei nahezu allen Bankdienstleistungen
präferieren die kleinen und mittleren Unternehmen die persönliche
Kommunikation. Ganz besonders gilt dies für komplexere
Finanzdienstleistungen wie Kreditanträge und Beratungen (82 % bzw. 75
%). Digitale Kommunikation über Online-Anwendungen oder Apps spielt
hingegen im Bankgeschäft mit Mittelstandskunden bislang nur eine
untergeordnete Rolle: Lediglich beim Cash Management setzen die
Unternehmen verstärkt auf digitale Kanäle (44 %).

Die Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels deutet dennoch
einen sich abzeichnenden Wandel in den Kommunikationsmustern zwischen
Bank und mittelständischen Kunden an, der sich in der Breite des
Mittelstands beobachten lässt: 38 % der Firmen konstatieren, dass der
persönliche Kontakt mit ihrem Kreditinstitut in den vergangenen fünf
Jahren abgenommen hat, 34 % berichten davon, dass sie die Filiale
seltener besuchen. Noch ausgeprägtere Veränderungen zeigen sich bei
der Gruppe der mittelständischen Unternehmen, deren Hausbankfiliale
zwischen 2013 und 2018 geschlossen wurde: 58 % erleben weniger
persönlichen Kontakt, 55 % nutzen die Filiale weniger.

Den reduzierten persönlichen Kontakt aufgrund der Ausdünnung ihres
Hausbank-Filialnetzes ersetzen die mittelständischen Unternehmen
derzeit hauptsächlich durch verstärkte Nutzung von Telefon oder
E-Mail. Die KfW-Analyse zeigt bei 40 % der Unternehmen im Mittelstand
einen Anstieg der E-Mail-Kommunikation binnen fünf Jahren. Parallel
greifen 26 % der mittelständischen Unternehmen vermehrt auf das
Telefon zurück. Noch höher fallen die Zunahmen bei der von
Filialschließung betroffenen Unternehmen (46 % bzw. 39 %) aus.

Moderne digitale Kommunikationswege (abseits der E-Mail) hingegen
spielen eine weit geringere Rolle: Im gesamten Mittelstand ist der
Zuwachs bei der Nutzung von Apps mit 19 % sowie bei anderen digitalen
Kommunikationswegen (z.B. Online-/Videoberatung oder Chatbots) mit 13
% in den vergangenen fünf Jahren überschaubar. Auch Unternehmen, die
von Filialschließungen betroffen waren, nutzen digitale Möglichkeiten
kaum stärker (22 % bzw. 13 %).

"Die klassische Beziehung der Unternehmen zur Hausbank ist
mitnichten ein Auslaufmodell. Aktuell kann die zunehmende
Digitalisierung daran wenig rütteln. Das wird sich vermutlich aber
ändern: Neue Zahlen zeigen, dass der Filialrückbau der
Kreditinstitute weitaus schneller voranschreitet als angenommen.
Aktuell gehen wir davon aus, dass bis auf Weiteres rund 2.000
Hausbankfilialen im Jahr schließen werden. Dies wird digitalen
Kanälen Auftrieb geben und das Kommunikationsverhalten nachhaltig
verändern", fasst Dr. Michael Schwartz, Mittelstandsexperte bei KfW
Research, zusammen.

Die aktuelle KfW-Analyse zur Kommunikation der Mittelständler mit
ihren Hausbanken ist abrufbar unter: www.kfw.de/fokus

Zur Datenbasis:

Das KfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als
Wiederholungsbefragung der kleinen und mittleren Unternehmen in
Deutschland durchgeführt. Zur Grundgesamtheit des
KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten Unternehmen sämtlicher
Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von 500 Mio. EUR pro Jahr
nicht übersteigt.

Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr stellt
das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung im
deutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle für
mittelstandsrelevante Fragestellungen dar. Der Befragungszeitraum der
Hauptbefragung der 16. Welle des KfW-Mittelstandspanels lief vom
12.02.2018 bis zum 22.06.2018.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

696510

weitere Artikel:
  • Cint erwirbt P2Sample, um seine Reichweite zu erweitern und leistungsstarke programmgesteuerte Fähigkeiten zu verbessern Stockholm (ots/PRNewswire) - Cint (http://www.cint.com/), die Technologieplattform, die die Sammlung von Erkenntnissen in der Marktforschung beschleunigt, gab heute bekannt, dass sie 100 % der Anteile an P2Probe (http://www.p2sample.com/) übernehmen, einem US-amerikanisches Unternehmen mit einer der leistungsfähigsten programmgesteuerten Sampling-Plattformen in der Consumer Insights-Branche. Diese Übernahme ist für Cint ein Fortschritt bei der Verwirklichung ihrer ultimativen Vision, das technologische Rückgrat der innovativsten mehr...

  • Geboren auf der Rallye-Strecke: MONTE CARLO-Modelle von SKODA stehen für Tradition, Motorsport und Lifestyle (FOTO) Mladá Boleslav (ots) - - MONTE CARLO-Linie ist eine Hommage an die erfolgreiche Motorsporthistorie von SKODA - Sportliche Accessoires und schwarze Designelemente prägen Lifestyle-Versionen seit 2011 - Top-Ausstattungslinie für SCALA und KAMIQ wird auf der IAA 2019 im September vorgestellt Der glamouröse Stadtbezirk Monte Carlo des Fürstentums Monaco steht für Lifestyle, Eleganz und Motorsport. SKODA hat bei der berühmten Rallye Monte Carlo einige der größten Erfolge seiner Rennsporthistorie gefeiert. mehr...

  • Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel: Fernstudium der Hochschule Fresenius und Verbände der Metallhändler kooperieren Köln (ots) - Das Fernstudium der Hochschule Fresenius onlineplus, der Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug e. V. (WGM) und der Verband Deutscher Metallhändler e. V. (VDM) arbeiten zukünftig zusammen. Dies wurde nun in einem Kooperationsvertrag vereinbart. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam einen Beitrag zur akademischen Qualifizierung von Fach- und Führungskräften in der Metallwirtschaft in Deutschland zu leisten. Die Metallwirtschaft in all ihren Facetten - von der Produktion, über den Handel von Rohstoffen und Halbzeugen mehr...

  • Penta Security bringt Crypto Node Service für Finanzunternehmen heraus Seoul, Südkorea (ots/PRNewswire) - Penta Security, laut Frost & Sullivan der führende Anbieter von Lösungen für Computer- und Netzsicherheit in Asien und Marktführer der WAF-Branche sowie bei Web-, IoT- und Datensicherheitslösungen im Raum Asien-Pazifik, hat seinen PALLET Node Service präsentiert. Dieser ermöglicht die Verwaltung verschiedener Kryptowährungs-Knoten in Cloud-Umgebungen. Für Finanzunternehmen ist es bekanntlich unverzichtbar, ihren eigenen Blockchain-Knoten auszuführen, um Dienstleistungen in Zusammenhang mehr...

  • Branchenkompass Insurance 2019: Versicherer und Makler meiden Insurtechs Hamburg (ots) - 60 Prozent der Entscheider von Versicherern und Maklern in Deutschland sehen keinen großen strategischen Nutzen darin, mit Insurtechs zusammenzuarbeiten. Anders als bei Banken halten sich Kooperationen und Beteiligungen in Grenzen. Ein Grund: Deutlich weniger Versicherer betrachten digitale Versicherer und Vermittler als ernste Bedrohung für das eigene Geschäft. Die meisten setzen auf eigene Digitalisierungsmaßnahmen. Das ergibt die Studie "Branchenkompass Insurance 2019" von Sopra Steria Consulting. Die weltweiten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht