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Wenn der Hahn zum Helden wird / Deutsche Wildtier Stiftung: Im Juli kommen die Rebhuhn-Küken auf die Welt / Die jungen Hühnervögel leben gefährlich

Geschrieben am 01-07-2019

Hamburg (ots) - Rebhuhnküken sind Juli-Kinder. Die meisten Küken
schlüpfen in diesem Monat aus ihren Eiern, die eines Geleges sogar
zeitgleich. Dabei spornen sich die Küken gegenseitig mit munterem
Gepiepe an. Ist der kollektive Schlupf geglückt, geht es sogleich ans
Futtern. Da stehen ausschließlich Insekten auf der Küken-Speisekarte.
Vater Rebhahn nimmt einen Teil der jungen Brut unter seine Fittiche.
Denn über ein Dutzend Küken zu bespaßen - das schafft auch die
bestorganisierteste Glucke nicht! Die sommerliche Feldflur, die
langen Tage, die warme Witterung - ein Paradies für muntere Küken.
Aber die Sommer-Idylle trügt. Statt sich den Bauch nun
vollzuschlagen, wie es sich gehört, ist in der monotonen Feldflur
allzu häufig nichts Nahrhaftes mehr zu finden. Proteinhaltige
Insektenkost - Fehlanzeige! Ist doch einmal eine Wanze oder ein
fetter Käfer ergattert, rufen die Altvögel ihren hungrigen Nachwuchs
mit einem lockenden Glucksen heran.

Und droht nicht der Hungertod, so lauern tierische Feinde. "Von
oben kommen Krähe und Falke, um die Küken zu schlagen, auf dem Boden
sind es Fuchs und Wiesel, die Beute machen wollen", so Dr. Andreas
Kinser, stellvertretender Leiter Natur und Artenschutz der Deutschen
Wildtier Stiftung. Wenn da nicht Vater Rebhuhn wäre! Denn greift die
schwarze Krähe an, wird er zum Helden. "Naht ein Räuber, stößt Vater
Hahn einen Warnlaut aus", sagt Eckhard Gottschalk von der Universität
Göttingen, Projektleiter des EU-weiten Rebhuhn-Rettungsprojekt
PARTRIDGE (siehe Infobox unten). "Die Küken flitzen zunächst
blitzschnell auseinander, um dann zu erstarren." Unerschrocken
attackiert der tapfere Hahn Krähen, Elstern oder sogar Turmfalken,
die seinen Küken an den Kragen wollen. Gottschalk: "Beim Habicht,
Sperber oder Mäusebussard huscht er blitzschnell in die Deckung.
Kommt ein Fuchs, versucht der Hahn ihn abzulenken, indem er sich
flügellahm stellt und so versucht, den Räuber zu narren."

Dramatisch: Seit den 1980er Jahren ist die Rebhuhn-Population
europaweit um 94 Prozent geschrumpft. Das Projekt PARTRIDGE hat
Schutzmaßnahmen entwickelt, um die selten gewordenen Hühnervögel zu
retten. "Hier erhalten die Rebhühner Flächen von Landwirten, die so
gestaltet sind, dass sich Vater Hahn bei der Verteidigung seiner
Küken auch mal eine Pause gönnen kann", sagt Gottschalk. Auf den
Flächen sind genug Stauden für die Deckung vorhanden und direkt
daneben finden die Hühnervögel insektenreiche Wildpflanzen zweier
besondere Blühmischungen. So kommen die langen Tage des Hochsommers
den PARTRIDGE-Küken zugute: Sie haben viel Zeit zu fressen und
wachsen gut behütet aus der gefährlichen Kinderzeit heraus.

Infobox

Das internationale Projekt PARTRIDGE soll demonstrieren, dass es
möglich ist, die Biodiversität in der Agrarlandschaft um 30 % zu
erhöhen. Der Gradmesser für den Erfolg des Projektes ist die
Entwicklung der Rebhuhnpopulation. In den untersuchten Landschaften
werden dafür jeweils etwa sieben Prozent der Flächen im Sinne der
Wildtiere aufgewertet.

Neben dem "Game and Wildlife Conservation Trust" als Projektträger
des Dach-Projektes und den Demonstrationsregionen in England und
Schottland beteiligen sich Institutionen aus Belgien, den
Niederlanden und Deutschland an dem Projekt. PARTRIDGE wird über das
EU-Interreg Nordseeprogramm gefördert. In Deutschland wird die
Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen
von der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Deutschen Jagdverband
unterstützt. Das Projekt erhielt nun eine Fördermittelverlängerung
bis 2023.



Pressekontakt:
Jenifer Calvi, Pressereferentin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251
Hamburg,
Telefon 040 9707869-14, j.calvi@dewist.de,
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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