Börsen-Zeitung: Keiner klopft / Kommentar zur Lage der Commerzbank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 08-05-2019 |   
 
 Frankfurt (ots) - Commerzbank-CFO Stephan Engels ist nicht nur ein 
heißer Kandidat für den Titel "Schnellredner des Jahrzehnts"  
(gelegentliches Durchatmen würde aber nicht schaden), ihm sitzt auch  
der Schalk im Nacken.  Gefragt, wer nach dem Ende der  
Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank  bei den Gelben  angeklopft  
habe, bat er am Mittwoch die Teilnehmer einer Telefonkonferenz, mal  
kurz gemeinsam zu lauschen - und tatsächlich war kein Klopfen zu  
hören. 
 
   Warum auch? Man muss die Commerzbank nicht seit 1870 begleitet  
haben, um Eigenständigkeit für eine realistische Alternative zu  
halten. Es genügt der Blick in die jüngere Geschichte, um von der    
grassierenden Konsolidierungshysterie herunterzukommen. Seit  den  
achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts  sollte die allein  
angeblich nicht überlebensfähige kleinste deutsche  Großbank   
regelmäßig gerüchteweise etwa an HSBC oder Schweizer Häuser  verkauft 
werden. Dann  gab es - nicht nur gerüchteweise - zwei konkrete  
Annäherungsversuche mit der HypoVereinsbank. Der frühere  
Vorstandssprecher Martin Kohlhaussen hielt die "Fusionsmanie"  
übrigens  für "etwas Krankhaftes" (obgleich er zuweilen selbst  
Fusionsgespräche führte). 
 
   Tatsache ist: Die Commerzbank ist bis heute selbstständig  
geblieben, und das kann durchaus noch ein paar Jahrzehnte so  
weitergehen. Bei allem Umbruch, den wir schon gesehen haben, steckt  
das Institut wie das ganze Kreditgewerbe erst mittendrin in einer  
tiefgreifenden Restrukturierung und Redimensionierung, die in den  
nächsten Jahren branchenweit noch einmal eine sechsstellige Zahl an  
Arbeitsplätzen kosten werden. 
 
   BaFin-Präsident Felix Hufeld weist ja zu Recht darauf hin, dass  
mit dem Abbruch der Gespräche zwischen Blau und Gelb das Kostenthema  
nicht ad acta gelegt ist. Negativzins, Digitalisierung und  
Hyperregulierung sind offenbar keine temporären Erscheinungen. Aber  
warum  sollten BNP Paribas, ING, Unicredit & Co., die hierzulande  
alle organisch  und ertragreich wachsen können, auf die Schnapsidee  
kommen, diese Mammutaufgabe der deutschen Banken in ihrem Namen  
anzugehen? Um es klar  zu sagen: Keine dieser Adressen will doch das  
Blut an den eigenen Händen kleben haben! 
 
   Die Commerzbank selbst wiederum ist keineswegs  
anlehnungsbedürftig. Natürlich ist sie bei der Umsetzung ihrer  
Strategie längst nicht am Ziel, und gewiss zeigt der Quartalsbericht  
weiteren Handlungsbedarf auf. Eines liefert er nicht: zwingende  
Argumente, mit wem auch immer Fusionsgespräche geführt zu haben oder  
alsbald zu führen. 
 
   (Börsen-Zeitung, 09.05.2019) 
 
 
 
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