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"Vertrauen in die Demokratie stärken"/ Deutsche Bischofskonferenz und Rat der EKD veröffentlichen Gemeinsames Wort

Geschrieben am 11-04-2019

Hannover (ots) - Die Deutsche Bischofskonferenz und die
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben am 11. April 2019 ein
Gemeinsames Wort mit dem Titel "Vertrauen in die Demokratie stärken"
veröffentlicht. Das Gemeinsame Wort steht auf der Grundlage und in
der Nachfolge des Gemeinsamen Wortes "Demokratie braucht Tugenden"
aus dem Jahr 2006.

Der Text thematisiert die Gefahr einer Vertrauenskrise der
Demokratie in Deutschland und Europa und richtet sich gegen ein
Erstarken populistischer sowie anti-demokratischer Kräfte. Ziel des
Textes ist es, wahrgenommene Probleme anzusprechen und zugleich
deutlich zu machen, dass die Kirchen bereit sind, an Lösungen dieser
Herausforderungen mitzuwirken. Das Selbstverständnis der Kirchen, zu
dem auch der Auftrag gehört, sich in und für die Gesellschaft zu
engagieren, ist der Antrieb für die in dem Gemeinsamen Wort
angestellten Überlegungen zum politisch notwendigen Handeln.

Der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale
Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Overbeck
(Essen), verwies darauf, dass Vertrauen in die Demokratie nichts
Selbstverständliches sei. Er betonte: "Es braucht die Einhaltung
ungeschriebener Voraussetzungen der Demokratie in Form einer
demokratischen Sittlichkeit. Dies umfasst wesentlich den Respekt des
jeweils anderen, die Anerkennung demokratischer Spielregeln, eine
Bereitschaft zum Kompromiss sowie die Akzeptanz von
Mehrheitsentscheidungen, selbst wenn man anderer Meinung ist." Wer
verantwortlich handle, so Bischof Overbeck, stärke Vertrauen. Dies
gelte sowohl im nationalen als auch im europäischen Kontext: "Wir
Kirchen in Deutschland stehen ein für ein multilaterales, subsidiär
geordnetes Europa, das solidarisch auf den Ausgleich der
verschiedenen Interessen hinwirkt. Wir verstehen Europa nicht nur als
Union von Staaten oder als wirtschaftliche Kooperation von
Unternehmen. Vielmehr ist das Friedensprojekt Europa für uns eine
Union der Bürgerinnen und Bürger, die für unser gemeinsames
europäisches Haus Verantwortung übernehmen."

Der Vorsitzende der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD,
Reiner Anselm (München), betonte, dass die Kirchen zu einer
lebendigen Demokratie beitragen möchten. "Wir sehen eine wichtige
Aufgabe als Kirchen darin, für eine vitale Kultur des Christentums
und einen lebendigen Glauben als Stützen der Demokratie zu werben.
Die Botschaft von der Versöhnung motiviert dazu, einander als
Gleichberechtigte anzuerkennen und immer wieder nach Kompromissen zu
suchen. Wir sind überzeugt, dass eine lebendige Glaubenspraxis auch
maßgeblich dazu beiträgt, die Demokratie als Ordnung der Freiheit
lebendig bleiben zu lassen." Anselm erläuterte die Genese des Textes.
Insbesondere werden vier Themenkreise berücksichtigt, die
Herausforderungen für den demokratischen Konsens in unserer
Gesellschaft bzw. für die demokratischen Prozesse und Institutionen
darstellen: (1) Globalisierung, (2) wirtschaftliche Ungleichheit, (3)
Migration und (4) Digitalisierung. Im Hinblick auf die vielfältigen
politischen Herausforderungen in Deutschland und Europa bekennen sich
die beiden Kirchen ausdrücklich zu ihrer Mitverantwortung für unsere
Demokratie als politische Lebensform der Freiheit.

Zum Hintergrund:

Anfang 2017 haben die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der
EKD die Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und die
Kammer für Öffentliche Verantwortung beauftragt, zehn Jahre nach dem
Erscheinen des Gemeinsamen Wortes "Demokratie braucht Tugenden" ein
neues Gemeinsames Wort zur Demokratie zu erstellen. Eine Ökumenische
Arbeitsgruppe aus 14 Experten hat unter der Leitung der Vorsitzenden
von Kommission und Kammer, Bischof Franz-Josef Overbeck und Reiner
Anselm den Text erarbeitet. Der Ständige Rat der Deutschen
Bischofskonferenz und der Rat der EKD haben den Text Anfang 2019
verabschiedet.

Hinweise:

Das Gemeinsame Wort "Vertrauen in die Demokratie stärken" ist als
Broschüre in der Reihe "Gemeinsame Texte" (Nr. 26) erschienen und
kann unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen https://www.dbk-sho
p.de/de/deutsche-bischofskonferenz/gemeinsame-texte/vertrauen-demokra
tie-staerken sowie auf www.ekd.de unter https://www.ekd.de/ekd_de/ds_
doc/gemeinsame_texte_26_demokratie_2019.pdf heruntergeladen oder
bestellt werden.

Die Statements sind unter den folgenden Links abrufbar: https://ww
w.ekd.de/ekd_de/ds_doc/GemeinsamesWortzurDemokratie_StatementAnselm.p
df https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/GemeinsamesWortzurDemokratie_Stat
ementOverbeck.pdf

Hannover, 11. April 2019

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von den Pressestellen der
EKD und der Deutschen Bischofskonferenz versandt. Mehrfachsendungen
bitten wir zu entschuldigen.



Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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