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Verdeckte Videoaufnahmen belegen Tierquälerei in deutschen Wachteleier-Betrieben - Deutsches Tierschutzbüro erstattet Strafanzeigen - Tierqual-Eier u.a. im Sortiment von EDEKA & Handelshof (FOTO)

Geschrieben am 09-04-2019

Berlin (ots) -

Aktivsten des Deutschen Tierschutzbüros haben in den größten
Wachtelbetrieben in Deutschland versteckt ermittelt und erschreckende
Videoaufnahmen erstellt. Die aktuelle Recherche deckt auf, dass die
meisten der in Deutschland gehaltenen Wachteln unter qualvollen
Bedingungen in Käfigen untergebracht leben müssen. Besonders schlimm
sind die Zustände in einem Betrieb in Goldenstedt (Landkreis Vechta,
Niedersachsen). Hier werden über 10.000 Wachteln in mehreren
Käfiganlagen gehalten. Die Fenster wurden vom Betreiber abgeklebt,
die Wachteln leben im dunklen Stall. Die Tiere wirken
verhaltensgestört, es kommt zum so genannten Federpicken, zudem sind
Verletzungen zu sehen. Besonders stolz ist der Tierhalter, dass die
Eier bei EDEKA fälschlicherweise als Bodenhaltungseier angeboten
werden. Über die Regionalgesellschaft in Minden gelangen die Eier in
EDEKA-Filialen in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen,
Sachsen-Anhalt, sowie in kleine Teile von Sachsen, Brandenburg und
Berlin. Dabei suggeriert die mit Stroh und einer grünen Wiese
illustrierte Verpackung eine kleine bäuerliche Haltung in der Natur.
"In dem Betrieb in Goldenstedt werden nicht nur Tiere gequält,
sondern es liegt auch ein Verbraucherbetrug vor, denn Tiere werden in
Käfigen gehalten. Wir haben daher gestern Strafanzeige erstattet", so
Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Auch einen Betrieb in Lübeck konnten die Tierrechtler
dokumentieren. Hier werden ca. 2.000 Wachteln in einer 20 Jahren alte
Käfiganlage gehalten. Etwa 15 Tiere leben pro Käfig, die Tiere haben
kaum Platz um sich aufzurichten. Auch hier sind verletzte Tiere auf
den Aufnahmen zu sehen. Da der Betreiber laut eigener Aussage bereits
Probleme mit dem zuständigen Veterinäramt hat, versucht er die
Käfighaltung zu modifizieren, um daraus eine Bodenhaltung zu machen.
So wurden kleine Plastikkisten am Käfig montiert und Pappe als
Unterlage in die Käfige gelegt. "Ein Käfig bleibt ein Käfig und auch
in diesem Fall klare Tierquälerei" so Peifer, der bei der Erstellung
der Aufnahmen beteiligt war. Die Eier werden über die Firma Heidegold
an Handelshof, zum Teil an Selgros, sowie über den Hornbrooker Hof an
verschiedene EDEKA-Filialen in Hamburg verkauft (u.a. an die Filiale
Hafencity).

In einem weiteren Betrieb in Buckow, Ortsteil der Stadt Dahme (bei
Luckau/Spreewald), konnten die Aktivisten ebenfalls erschreckende
Aufnahmen erstellen. In einem ehemaligen Schweinestall müssen hier
über 10.000 Wachteln in engen Käfigen hocken, ein Aufrichten oder
Flügelschlagen ist kaum möglich. Die Eier werden über einen großen
Zwischenhändler deutschlandweit verkauft.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat gestern gegen alle 3 Betriebe
Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet und die zuständigen
Veterinärämter informiert. "Von EDEKA, Selgros und Handelshof
erwarten wir, dass sie sofort die betroffenen Eier aus dem Sortiment
nehmen und damit die Tierquälerei nicht weiter unterstützen", fordert
Peifer.

Der Verbrauch von Wachteleiern ist in den letzten Jahren massiv
gestiegen. Viele Verbraucher greifen nach zahlreichen
Hühnereier-Skandalen gerne zum Wachtelei als Alternative. Immer mehr
Supermärkte bieten mittlerweile die als Delikatesse geltenden Eier
an. Vor allem in der Osterzeit steigt die Nachfrage massiv. So werden
allein in Deutschland pro Jahr schätzungsweise über 40 Mio.
Wachteleier verzehrt. Etwa die Hälfte aller Eier stammen auch aus
deutschen Betrieben.

Vielen Verbrauchern ist sicherlich nicht bewusst, unter welch
schlimmen Bedingungen die Tiere für die Produktion von Wachteleiern
gehalten werden und dass es keine gesetzliche Grundlage für die
Haltung von Wachteln in Deutschland gibt. "Die Betreiber haben im
Grunde einen Freifahrtschein und können die Tiere so halten, wie sie
möchten. Niemand kontrolliert sie und so haben Wachteln ein kurzes
und grausames Leben", so Peifer abschließend. Das Deutsche
Tierschutzbüro empfiehlt den Konsumenten gerade zu Ostern überhaupt
keine Eier zu kaufen und plädiert für die vegane Lebensweise - denn
nur so kann man den Tieren wirklich helfen und sichergehen, dass man
keine Tierquälerei unterstützt.

TV-Tipp: Heute Abend berichtet ARD Report aus Mainz ab 21:45 Uhr
exklusiv über die aktuelle Recherche.

Ab 22 Uhr weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

Bildmaterial auf Anfrage (Sperrfrist: 09.04.2019, 22:00 Uhr).



Pressekontakt:
Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender Deutsches Tierschutzbüro e.V.,
Tel.: 0171-4841004, jan.peifer@tierschutzbuero.de

Original-Content von: Deutsches Tierschutzbüro e.V., übermittelt durch news aktuell


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