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Verstärkte Zuwanderung von Fachkräften hat in Deutschland doppelt so viele Befürworter wie Gegner

Geschrieben am 19-03-2019

Frankfurt am Main (ots) -

- Repräsentative Befragung von KfW Research ermittelt relative
Mehrheit von 44% für verstärkte Fachkräftezuwanderung
- 21% sind für geringere Zuwanderung von Fachkräften, 30%
befürworten bestehendes Niveau
- Einstellung der Deutschen zur Zuwanderungspolitik hängt von
Bildung, Einkommen und Region ab

Fachkräfteengpässe machen immer mehr Unternehmen in Deutschland
Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen. Aktuell spielt
hierfür der seit langem anhaltende Arbeitsmarktboom eine Rolle,
mittelfristig wird darüber hinaus der demografische Wandel für einen
problematischen Rückgang an Erwerbspersonen sorgen. Neben einer
weiteren Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Eltern, Älteren und
Geringqualifizierten ist qualifizierte Zuwanderung ein
unverzichtbarer Teil der Fachkräftesicherung. Einer repräsentativen
Bevölkerungsumfrage von KfW Research zufolge sind 44% der Deutschen
zwischen 18 und 67 Jahren der Ansicht, dass Deutschland sich stärker
als bisher um Fachkräftezuwanderung bemühen sollte. 30% befürworten
Bemühungen auf gleichbleibendem Niveau. Insgesamt sind damit drei
Viertel der deutschen Erwerbspersonen der Fachkräftezuwanderung
gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Allerdings sprechen sich
auch 21% für eine geringere Zuwanderung von Fachkräften als bisher
aus.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, sagt: "Selbst wenn es
uns gelingt, die Erwerbsquoten von Frauen und Älteren weiter zu
erhöhen, wird der demografische Wandel die Erwerbsbevölkerung in den
kommenden 25 Jahren um 3 bis 4 Millionen reduzieren. Deshalb braucht
Deutschland deutlich mehr Fachkräfte aus dem Ausland. Aktuell
profitiert unsere Volkswirtschaft von zahlreichen Zuwanderern aus der
EU, insbesondere aus Polen und Rumänien. Doch ihre Zahl wird
abnehmen. Denn unsere europäischen Nachbarn altern ebenfalls und
holen erfreulicherweise ökonomisch auf. Qualifizierte Zuwanderung von
anderen Kontinenten wird deshalb immer wichtiger. Aktuell kommen
jährlich ca. 50.000 Fachkräfte aus Asien, Afrika und Amerika - das
sind auf lange Sicht zu wenige. Unsere Umfrage zeigt, dass die
Bevölkerung den Bedarf an ausländischen Fachkräften sieht. Das in
Berlin auf den Weg gebrachte "Fachkräfteeinwanderungsgesetz" soll nun
den Arbeitsmarkt für Zuwanderer mit nicht-akademischen Abschlüssen
weiter öffnen."

Die Haltung zur Zuwanderung weicht in verschiedenen
Bevölkerungsgruppen vom Durchschnitt ab - allerdings bleiben die
Befürworter einer stärkeren Fachkräftemigration stets in der
relativen Mehrheit. Am deutlichsten treten Unterschiede nach dem
beruflichen Bildungsniveau und nach dem Einkommen hervor. Je höher
der berufliche Bildungsabschluss desto häufiger wird verstärkte
Fachkräftezuwanderung befürwortet. So sprechen sich z. B.
Uni-Absolventen mit 58 % besonders häufig für mehr
Fachkräftezuwanderung aus. Auch Personen mit einem
Netto-Haushaltseinkommen von über 5.000 EUR sind mit 65 % weit
überdurchschnittlich oft dieser Ansicht, bei Einkommen unter 2.000
EUR sind es mit 40 % deutlich weniger.

Neben den ausgeprägten Einkommens- und Bildungsunterschieden gibt
es auch ein deutliches Stadt-Land-Gefälle: Im ländlichen Raum, d. h.
in Dörfern und Kleinstädten bis 20.000 Einwohner, sind 40% der
Bevölkerung für mehr Fachkräftezuwanderung. Der Anteil ist in
Großstädten (ab 500.000 Einwohnern) mit 50 % deutlich größer. Auch
zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die
zuwanderungspolitischen Positionen, wenngleich in allen Landesteilen
die Befürworter stärkerer Fachkräftezuwanderung überwiegen.
Norddeutschland sieht überdurchschnittlichen Bedarf, vor allem
Hamburg und Schleswig-Holstein. Dort sind jeweils 59% der
Erwerbsbevölkerung für verstärkte Fachkräftezuwanderung, aber nur 13%
(SH) bzw. 16% (HH) dagegen. In den ostdeutschen Bundesländern
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg befürworten nur 33
bis 38% verstärkte Fachkräftezuwanderung, während mit 23 bis 29%
überdurchschnittlich viele die Gegenposition vertreten.

Die aktuelle Studie von KfW Research zum Thema
Fachkräftezuwanderung ist abrufbar unter http://ots.de/hjHInz

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Themenseite
"Zuwanderung":
https://www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Zuwanderung.html



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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