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70 Prozent der syrischen Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe

Geschrieben am 14-03-2019

München (ots) - Nach acht Jahren Konflikt sind 11,7 Millionen
Syrer/-innen auf humanitäre Nothilfe angewiesen, das entspricht 70
Prozent der Bevölkerung. Es ist überlebenswichtig, den Zugang zu
grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Nahrung,
sauberes Wasser, Unterkünfte usw. zu ermöglichen. Gleichzeitig
verhindert die Verseuchung des Landes mit explosiven Kriegsresten die
Rückkehr der Bevölkerung und wird den Wiederaufbau des Landes
erheblich erschweren. Seit sieben Jahren unterstützt die
Nichtregierungsorganisation Handicap International (HI) syrische
Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon mit psychosozialer Therapie
und Rehabilitationsprojekten.

In den acht Jahren Konflikt haben massive Bombardierungen in den
bewohnten Gebieten schreckliche humanitäre Folgen ausgelöst:
auseinander gerissene Familien, Verletzungen mit langfristigen
Folgen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung, Zerstörung
lebenswichtiger Infrastrukturen (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.)
und wachsende Armut. Nach Angaben des Amts für die Koordinierung
humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen sind fast 12
Millionen Syrer/-innen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 80 Prozent
leben derzeit unterhalb der Armutsgrenze. Der intensive Einsatz von
Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten hat die lebenswichtige
Infrastruktur und Wirtschaft des Landes zerstört. HI arbeitet in
Jordanien und im Libanon mit Opfern zusammen, die alles verloren
haben und zum Überleben humanitäre Hilfe benötigen.

Tödliches Erbe: Verseuchung mit explosiven Kriegsresten betrifft
Millionen Menschen

Bombardierungen und Beschuss hinterlassen außerdem ein tödliches
Erbe: die Verseuchung mit explosiven Kriegsresten. Mehr als 10
Millionen Menschen sind laut Organisationen, die in der Minenräumung
in Syrien aktiv sind, der Bedrohung durch Blindgänger ausgesetzt.
Diese Zahlen bleiben aufgrund der vielen schwer zugänglichen Gebiete
sicherlich hinter der Realität zurück - das wahre Ausmaß der
Verseuchung ist noch unbekannt. Thomas Hugonnier, Programmdirektor
Mittlerer Osten von Handicap International, fordert ein Ende der
Einsätze von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten: "Wir sind
fassungslos über das Ausmaß der Verseuchung mit explosiven
Kriegsresten in Syrien. Es wird Jahrzehnte dauern, bis das Land davon
befreit werden kann. Humanitäre Minenräumungen müssen in den
Provinzen, in denen dies bereits möglich ist, rasch umgesetzt werden.
Minenräumung, Risikoaufklärung, Opferhilfe und Notfallversorgung
können Leben retten."

Unterstützung für Kampagne "Stop Bombing Civilians"

Im Rahmen der Kampagne "Stop Bombing Civilians" fordert Handicap
International alle Staaten auf, eine politische Erklärung zur
Beendigung des Einsatzes von Explosivwaffen in bevölkerten Gebieten
auszuarbeiten. Der Schutz der Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten
muss verbessert und den Opfern geholfen werden.

87 Prozent der Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung

Die Nichtregierungsorganisation "Action on Armed Violence" (AOAV)
meldet, dass zwischen 2011 und 2018 fast 80.000 Menschen durch
Explosivwaffen getötet oder verletzt wurden. 87 Prozent von ihnen
stammen aus der Zivilbevölkerung. Laut einer im Juli 2018
veröffentlichten Untersuchung des Hohen Kommissars der Vereinten
Nationen für Flüchtlinge ist die Verunreinigung mit explosiven
Kriegsresten eines der größten Hindernisse für die Rückkehr von
Vertriebenen. Sie erschwert darüber hinaus den Wiederaufbau des
Landes und die Wiederherstellung des wirtschaftlichen und sozialen
Gefüges.

Über Handicap International

Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige
Organisation. Sie unterstützt weltweit Menschen mit Behinderung und
andere besonders schutzbedürftige Menschen, um deren
Lebensbedingungen zu verbessern. HI hilft bei Armut und sozialer
Ausgrenzung, bei Konflikten und Katastrophen. Die Grundpfeiler ihrer
Arbeit sind Menschlichkeit und Inklusion. Auf völkerrechtlicher Ebene
kämpft die Organisation gegen die Missachtung der Menschenrechte, den
Gebrauch von Landminen und Streubomben sowie Bombenangriffe auf die
Zivilbevölkerung. Handicap International hat die internationale
Koalition gegen Streubomben CMC mitgegründet, gehört bis heute zu
ihren aktivsten Mitgliedsorganisationen und repräsentiert die
Kampagne in Deutschland. HI ist außerdem eines der sechs
Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von
Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat.
Handicap International Deutschland ist Mitglied der internationalen
Organisation Humanity & Inclusion (ehem. Handicap International), die
die Umsetzung der Programmarbeit verantwortet.

Hochauflösendes Bildmaterial zum Download finden Sie hier:
https://handicap-international.de/de/pressefotos-download



Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:
Huberta von Roedern, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/ 54 76 06 34, presse@deutschland.hi.org

Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell


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