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M&A-Report von Bain / Firmen im Kaufrausch: Disruption treibt weltweites M&A-Geschäft

Geschrieben am 13-03-2019

München/Zürich (ots) -

- Volumen strategischer M&A-Deals ist 2018 auf 3,4 Billionen US-
Dollar gestiegen
- Mit M&A-Transaktionen begegnen Unternehmen vorrangig disruptiven
Marktveränderungen und wachsendem Umsatzdruck
- Erstmals gibt es mehr umsatzgetriebene Scope- als
kostengetriebene Scale-Deals
- Beim Erwerb neuer, insbesondere digitaler Fähigkeiten sind hohe
Zuwächse zu verzeichnen
- Einfluss aktivistischer Investoren und interventionistischer
Regierungen nimmt zu

Das weltweite Geschäft mit strategischen Firmenübernahmen boomt.
Entsprechend steigt das M&A-Volumen. So erwarb beispielsweise der
Chemiekonzern Bayer im vergangenen Jahr den US-Saatgutanbieter
Monsanto für 66 Milliarden US-Dollar, der Industriegasehersteller
Linde schloss sich mit US-Wettbewerber Praxair im Rahmen einer
50-Milliarden-US-Dollar-Transaktion zusammen. Insgesamt belief sich
das M&A-Volumen 2018 auf 3,4 Billionen US-Dollar - und erreichte
damit das zweithöchste Niveau in den letzten 20 Jahren. In ihrer
Studie "M&A in Disruption: 2018 in Review" beleuchtet die
internationale Managementberatung Bain & Company Hintergründe und
Treiber für den gegenwärtigen Kaufrausch.

Übernahmen sind immer häufiger Know-how-getrieben

"2018 war ein Jahr der starken Veränderungen", stellt Bain-Partner
und M&A-Experte Dr. Wilhelm Schmundt fest. "Der schnelle
technologische Wandel, Kapital im Überfluss sowie ambitionierte
Wachstumsziele setzen Unternehmen weltweit unter hohen Druck. Mit
Übernahmen wollen sie diesen Herausforderungen begegnen." Erstmals
gab es mehr umsatzgetriebene Scope- als Scale-Deals, mit denen vor
allem Skaleneffekte und damit Kostenvorteile erzielt werden sollen.
"Wir erleben gerade einen Umbruch", so Schmundt. "Firmenkäufe werden
vorrangig genutzt, um Wachstum zu beschleunigen und zusätzliches
Know-how ins Unternehmen zu holen."

Tatsächlich dienen mittlerweile rund 15 Prozent der größeren
strategischen Übernahmen dem Erwerb neuer Fähigkeiten, 2015 waren es
lediglich 2 Prozent (Abbildung). Die Dynamik bei kleineren Deals
dürfte noch größer sein. Dafür spricht die Vervierfachung der
Corporate-Venture-Capital-Investitionen seit 2013. Insgesamt steht
bei jeder dritten Know-how-getriebenen Übernahme im Vordergrund,
digitale Kompetenzen für das Unternehmen zu gewinnen. Dies reicht von
autonomem Fahren und digitaler Fertigung über E-Commerce und
digitalem Marketing bis hin zu Internet der Dinge und Cybersecurity.

Vier wichtige Trends verändern das M&A-Geschäft

Neben der Zunahme von Scope-Deals bringt die Bain-Studie vier
weitere Trends zutage:

1. Finanzinvestoren agieren zunehmend wie strategische Käufer.
Noch sind bei mehr als 80 Prozent der Übernahmen Unternehmen die
Käufer. Doch der Einfluss vor allem von
Private-Equity-(PE-)Gesellschaften wächst - selbst bei sehr großen
Transaktionen. In Deutschland sorgte 2017 die Übernahme des
MDAX-Konzerns Stada durch zwei PE-Fonds für Furore.

2. Aktivistische Investoren fordern M&A-Aktivitäten. Weltweit
steigt die Bedeutung aktivistischer Investoren und in deren
Überlegungen spielen M&As eine immer wichtigere Rolle. In den ersten
zehn Monaten 2018 zielte bereits jede fünfte Kampagne dieser
Investoren auf M&A-Transaktionen ab.

3. Regierungen mischen sich ins M&A-Geschäft ein. Der Verkauf
heimischer Unternehmen ins Ausland lässt Regierungen rund um den
Globus zunehmend misstrauischer werden. Auch Deutschland hat
mittlerweile mehr gesetzliche Handhabe und kann solche Käufe schon ab
einer Beteiligung von 10 Prozent prüfen.

4. Überregionale Firmenkäufe verlieren an Bedeutung. Geopolitische
Unsicherheiten, weltweite Handelskriege sowie weniger strukturelle
Vorteile schmälern die Attraktivität von Unternehmenskäufen über
Kontinente hinweg. Die Zahl solcher Übernahmen sinkt, wenngleich
Mega-Deals wie der von Bayer das Volumen 2018 noch einmal steigen
ließen.

Regelmäßige Zukäufe erhöhen die Aktienrendite

Im Rahmen seiner aktuellen Studie hat Bain wesentliche
Erfolgsfaktoren von Firmenübernahmen herausgearbeitet. Dazu zählen
eine breit angelegte Due Diligence, das frühzeitige und intensive
Auseinandersetzen mit dem Geschäftsmodell des Zielunternehmens sowie
eine zügige Integration von Prozessen und Systemen.

Bain-Analysen belegen zudem die Bedeutung kontinuierlicher
M&A-Aktivitäten - und zwar branchenübergreifend. Unternehmen, die
beständig andere Firmen kaufen, erzielen höhere Aktienrenditen. Am
besten schneiden demzufolge diejenigen ab, die auch vor großen
Akquisitionen nicht zurückschrecken. Ihre durchschnittliche
Aktienrendite liegt mit 9,2 Prozent deutlich über den im Schnitt
erreichten 6,9 Prozent.

"Es ist enorm wichtig, im eigenen Haus das Know-how für
regelmäßige M&A-Transaktionen aufzubauen", betont
Bain-Kapitalmarktexperte Schmundt. "Und auch, wenn die damit
verbundenen Herausforderungen gewaltig sind, sollten sich Unternehmen
davon nicht abhalten lassen. Denn mit Übernahmen können sie den
disruptiven Wandel oft besser bewältigen und sich so einen
nachhaltigen Wettbewerbsvorsprung verschaffen."

Die hochauflösende Abbildung kann hier heruntergeladen werden:
https://www.bain.com/de/insights/global-ma-report-2018-snap-chart/



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlsplatz 1, 80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell


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