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Börsen-Zeitung: Eines Tages, Kommentar zu den Sparkassen von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 06-03-2019

Frankfurt (ots) - Im Stellenprofil des Präsidenten des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) steht nicht, dass diese Position
dafür prädestiniert sei, neue Freundschaften zu schließen. Insofern
kann Helmut Schleweis, seit 14 Monaten im Amt, nicht überrascht sein,
dass er keine Feinde mehr braucht - der Bedarf ist schon durch den
einen oder anderen Freund gedeckt. Dass es spannend werden könnte als
höchster Repräsentant einer der größten Finanzgruppen der Welt, hat
man dem heute 64-Jährigen, dem die Aufgabe zufiel (beworben hatte er
sich nicht), gesagt. Dass es so spannend werden würde, wusste er
nicht.

Doch Schleweis, der seinen Humor nicht verloren hat, beklagt sich
nicht. Wer sich in der Sparkassengruppe an der Quadratur des Kreises
versucht, also an der Schaffung eines gemeinsamen Spitzeninstituts,
weiß sehr wohl, dass an dieser Herausforderung in den vergangenen 40
Jahren schon andere gescheitert sind. Irgendwie hat es mit der
Konsolidierung ja trotzdem geklappt, wenn auch meist nur, weil eine
Schieflage zu beheben war.

Das einstige Dutzend Landesbanken ist zum Quintett geschrumpft.
Egal, wie die Causa Nord/LB ausgeht: Mit LBBW, BayernLB und Helaba
bleiben nur drei große und starke Adressen übrig (plus SaarLB). Hinzu
kommen die Nichtlandesbanken Deka und Berlin Hyp, die etwa in
Kombination mit der Helaba ein tolles Duo oder Trio ergäben, aber als
vortreffliche Spezialisten vielleicht gerade in Alleinstellung Perlen
der Gruppe sind. Soll man deren Marktstellung ohne Not riskieren,
indem man alle Häuser zu einem doch eher heterogenen Kunstgebilde
zusammenschiebt?

So ehrenwert und unerschrocken sein Vorstoß war: Bei der gegebenen
Ausgangsposition hat Schleweis seiner Gruppe, den Stakeholdern und
sich selbst zu viel zugemutet. Dass sein großer Wurf durch
Indiskretionen torpediert würde, noch bevor der DSGV-Präsident bei
den Beteiligten mit der Seelenmassage beginnen konnte, war
sonnenklar. Zu den Bundesländern, die wissen, was sie an ihren
Landesbanken haben, geht er mit dem Konzept einer komplett
sparkasseneigenen Girozentrale zwangsläufig auf Konfliktkurs. Das
Herauskaufen der Länder, die Kapitalisierung der Superbank und deren
Geschäftsmodell scheinen nicht zu Ende gedacht. Und den Masterplan
mit der Rettungsaktion im Norden verknüpfen zu wollen, war ein
Fehler.

Nun spricht Schleweis vom "langen Marsch" und sieht sein
Megaprojekt "eines Tages" kommen. Seine Amtszeit läuft noch vier
Jahre und zehn Monate. Könnte eng werden.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

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