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WDR Westpol-Umfrage: Jeder Zweite in NRW hält Kohleausstieg 2038 für zu spät

Geschrieben am 24-02-2019

Köln (ots) -
Eine knappe Mehrheit der Nordrhein-Westfalen möchte früher als 2038
aus der Kohleverstromung austeigen. Das ist das Ergebnis des
NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL
in dieser Woche erhoben hat. Demnach halten 51 Prozent der Befragten
das von der Kohlekommission vorgeschlagene Ausstiegsdatum 2038 für zu
spät. Jeder Vierte Befragte (25 Prozent) hält einen Ausstieg 2038 für
richtig, knapp jeder Fünfte (18 Prozent) findet den Zeitpunkt zu
früh. Für einen Ausstieg vor 2038 sprechen sich vor allem die
Anhänger der Grünen (81 Prozent) und SPD (57 Prozent) aus.

Fridays for Future: Schwänzen für Klimaschutz-Demos stößt auf
geteiltes Echo

Dass sich Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz einsetzen,
findet mit 92 Prozent der Befragten eine deutliche Mehrheit der
Nordrhein-Westfalen grundsätzlich gut. Dass sie dafür zum Teil die
Schule schwänzen, stößt allerdings auf ein geteiltes Echo: 49 Prozent
der Befragten finden das in Ordnung, 49 Prozent finden das nicht.
Mehrheitlich Verständnis für das Schwänzen haben die Anhänger von
Linken (82 Prozent), Grünen (72 Prozent) und SPD (58 Prozent).
Mehrheitlich nicht gut finden das die Anhänger von AfD (56 Prozent),
FDP (59 Prozent) und CDU (66 Prozent). Während eine knappe Mehrheit
der Befragten unter 65 Jahren es in Ordnung findet, dass die
Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fernbleiben, lehnen 59
Prozent der Befragten über 65 das ab.

Diesel-Fahrverbote und Umweltspuren: Mehrheit der Befragten skeptisch

Für Diesel-Fahrverbote auf Basis der bestehenden Grenzwerte gibt es
in Nordrhein-Westfalen keine Mehrheit. 43 Prozent der Befragten sehen
Fahrverbote grundsätzlich kritisch. Fast jeder Vierte (23 Prozent)
teilt die Ansicht der Bundes- und Landesregierung, dass Fahrverbote
erst bei der Überschreitung von höheren Grenzwerten greifen sollten.
Fahrverbote auf Basis der bestehenden Grenzwerte befürworten 28
Prozent der Befragten.

Die Idee einiger Städte auf mehrspurigen Straßen sogenannte
Umweltspuren einzurichten, auf denen nur Busse, Fahrräder und
Elektro-Autos fahren dürfen, stößt ebenfalls auf Skepsis. 41 Prozent
der Befragten befürworten die Einrichtung von Umweltspuren, jeder
Zweite hält davon nichts (52 Prozent).

Sonntagsfrage: Schwarz-Gelb und SPD legen zu, AfD nur noch einstellig

Würde an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt, bliebe die
CDU mit 30 Prozent weiterhin klar stärkste Kraft (+2 Prozentpunkte im
Vergleich zu Oktober 2018). Die FDP als kleiner Koalitionspartner
kann sich mit 12 Prozent ebenfalls verbessern (+1). Die SPD erholt
sich leicht und kommt auf 23 Prozent (+2). Während die Grünen mit
unverändert 17 Prozent drittstärkste Kraft im Land sind, verliert die
AfD deutlich (-3) und erreicht mit 9 Prozent erstmals seit der
Landtagswahl im Mai 2017 nur noch einen einstelligen Wert. Die Linke
verliert ebenfalls (-2), wäre aber mit 6 Prozent ebenfalls im Landtag
vertreten. Mit 6 Fraktionen im Parlament hätte Schwarz-Gelb keine
Mehrheit mehr.

Dabei stellt mit 51 Prozent der Befragten die Mehrheit der Befragten
der schwarz-gelben Landesregierung erstmals seit dem
Regierungswechsel ein überwiegend gutes Zeugnis aus. 47 Prozent sehen
die Regierungsarbeit kritisch. Im Vergleich zum Oktober 2018 hat die
Regierung damit deutlich an Rückhalt gewonnen (+7) und liegt im
bundesweiten Vergleich inzwischen im Mittelfeld.

Am zufriedensten mit der Arbeit der Landesregierung sind die Anhänger
der CDU (79 Prozent). Bei den Anhängern der FDP ist mit 55 Prozent
nur eine knappe Mehrheit zufrieden mit der eigenen Landesregierung,
aber auch im Lager von SPD (55 Prozent) und Grünen (51) vergibt jetzt
immerhin jeder Zweite gute Noten an Schwarz-Gelb.

Armin Laschet unpopulärster CDU-Ministerpräsident

Ministerpräsident Armin Laschet verliert dagegen deutlich an
Zuspruch. Nur noch 37 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit
zufrieden, 11 Prozentpunkte weniger als im Oktober. 37 Prozent der
Befragten sind unzufrieden, 18 Prozent der Befragten trauen sich kein
Urteil zu, 8 Prozent der Befragten ist Laschet unbekannt.

Großen Rückhalt genießt Laschet nur in den Reihen der CDU: 70 Prozent
der Anhänger sind mit ihm zufrieden, 12 Prozent unzufrieden. Bei den
Anhängern der mitregierenden FDP ist hingegen die Mehrheit
unzufrieden (43 zu 34 Prozent).

Im bundesweiten Vergleich der Regierungschefs landet Laschet damit
auf dem vorletzten Platz. Lediglich die SPD-Regierungschefs von
Bremen, Sieling (35 Prozent), und Berlin, Müller (39 Prozent), sind
ähnlich unpopulär.

Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 24.02.2019, 19:30 Uhr) zur
Veröffentlichung frei.

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 19.02. bis 21.02.2019 1.001
Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt. Ihre
Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.

Die Fragen lauteten:

Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wäre?
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Landesregierung in
Nordrhein-Westfalen?

Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit Armin Laschet sind. Wenn
Sie ihn nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das
bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von Armin Laschet?
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission hat
vorgeschlagen, die Strom-gewinnung aus Kohle bis spätestens 2038 zu
beenden. Was denken sie: Ist der Kohleausstieg 2038 zu früh oder zu
spät oder richtig so?

Seit einigen Wochen demonstrieren auch in NRW Schülerinnen und
Schüler freitags für mehr Klimaschutz. Sie schwänzen dafür den
Schulunterricht. Dafür gab es Kritik von Ministerpräsident Laschet
und der Schulministerin. Die Schüler argumentieren, dass sie mit dem
Fernbleiben vom Unterricht mehr Aufmerksamkeit bekommen. Finden Sie
es in Ordnung, wenn die Schüler für die Teilnahme an den
Demonstrationen die Schule schwänzen oder finden Sie das nicht in
Ordnung?

Mal unabhängig davon, dass die Demonstrationen während der Schulzeit
stattfinden: Finden Sie sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht,
dass sich Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz einsetzen?

Für mehrere Städte in NRW, in denen Stickoxid-Grenzwerte in der Luft
überschritten werden, haben Gerichte Fahrverbote für Dieselfahrzeuge
angeordnet. Bundes-und Landesregierung wollen Fahrverbote verhindern,
weil sie aus ihrer Sicht erst bei höheren Grenzwerten verhältnismäßig
sind. Sollten Ihrer Meinung nach für Fahrverbote von Dieselfahrzeugen
die bestehenden Grenzwerte gelten? Oder sollten die Fahrverbote erst
bei höheren Grenzwerten greifen? Oder sollte es gar keine Fahrverbote
für Dieselfahrzeuge geben?

In einigen nordrhein-westfälischen Städten ist die Einrichtung von
sogenannten "Umweltspuren" geplant, also Fahrspuren auf denen keine
Diesel-oder Benzin-Autos fahren dürfen, sondern nur Busse, Fahrräder
und Elektro-Autos. Befürworten Sie die Einrichtung von "Umweltspuren"
oder lehnen Sie sie ab?



Pressekontakt:
Redaktion Landespolitik FS
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-131
westpol@wdr.de

außerdem:
WDR Presse und Information
wdrpressedesk@wdr.de
0221-220 7100

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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